Sonntag, 31. Januar 2016

Rota 4. Tag

Eine kleine Rad- und Cachetour steht auf dem Programm. Wir fahren in Richtung Chipiona zuerst an der Hauptstraße und dann am Strand entlang. Unterwegs sehen wir auch wieder ein paar Plätze, wo einige Womos stehen. Allerdings sind diese Plätze mit Vorsicht zu genießen. Sie sind sehr sandig und stellenweise auch mit Festfahrgefahr. Karin würde zwar gerne auf einen solchen Platz mit Meerblick wechseln, Achim hat aber keine Lust, sein Womo dann wieder frei zu schaufeln. So fahren wir weiter und finden immerhin zwei Caches. Allerdings finden wir zwei andere leider nicht. Wir heben zwar viele Steine auf und sehen unter fast jeden Grasbüschel, aber leider ohne Erfolg. Hier fehlen uns einfach Anja und Erwin. Mit diesem Team wären wir sicherlich unschlagbar.
Blumen am Wegesrand
So aber kehren wir am späten Nachmittag zum Womo zurück. Viel Sonne können wir dann nicht mehr tanken, denn sie steht schon sehr tief.

Samstag, 30. Januar 2016

Rota 3. Tag

Ein Freund von uns hat heute Geburtstag. Damit wir das ja nicht vergessen, telefonieren und gratulieren wir ihm noch vom Bett aus. Schließlich ist er auch in die Wärme geflüchtet, aber auf eine leider weit entfernte Insel. Dummerweise haben wir die Zeitzonen falsch herum interpretiert und werfen ihn aus dem Bett. Das werden wir wohl nie lernen. Dann machen wir einen herrlichen Strandspaziergang, natürlich barfuß. Es ist um diese Jahreszeit sehr einsam hier. Ganz wenige Spaziergänger, ein paar Angler und drei Wellenreiter. So haben wir den Strand fast für uns alleine.
Dank Ebbe ist der Strand sehr breit und bietet einiges für das Auge.
Nachdem wir unsere Füße genügend am Sand abgeschliffen haben, kehren wir zum Womo zurück, wo wir mit einigen Engländern noch nett ins Gespräch kommen.

Freitag, 29. Januar 2016

Rota 2. Tag

Der Morgen empfängt uns ausgesprochen kühl. Da hilft nur heizen. Dann parken wir um vom Stellplatz zum Strandparkplatz. Hier haben wir mehr Platz und es ist gemütlicher und ruhiger. Nach dem Frühstück wollen wir Rota mit dem Rad erkunden. Als erstes stellen wir fest, dass Rota gar nicht so klein ist wie gedacht. Es ist eine recht hübsche mittelgroße Stadt. Wir erreichen die breite Promenade, wo zumindest um diese Jahreszeit genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist.
Noch eine Ausnahme: Hier sind die Toiletten geöffnet und es gibt sogar Duschen. Toll sind vor allem die vielen mit bunten Kacheln versehenen Flächen wie z. B. ausgesprochen einlandende Sitzgelegenheiten.
Wir kommen am zivilen Hafen an und blicken von dort hinüber zu dem mit einem hohen Zaun gesicherten militärischen Teil. Aus der Ferne können wir einige Marineschiffe ausmachen. Doch direkt vor uns erstreckt sich ein riesiger Sandstrand mit einer Meeresbucht. Hier muss das Baden Spaß machen, wenn das Wasser etwas wärmer wäre. Wir kehren dem Wasser den Rücken und schieben unsere Räder die schmalen Gassen der Altstadt hoch. Hier erinnert es uns sehr an die Altstadt von Tarifa.
Dann suchen wir uns den Mercadona, wo wir natürlich wieder Fisch kaufen wollen. Freitag Mittag ist aber kein guter Termin dafür. Die Fischtheke ist umlagert. Zwar ziehen wir eine Nummer, müssten aber wahrscheinlich doch eine Ewigkeit warten. Als Rentner haben wir dafür aber keine Zeit. Also decken wir uns an den Regalen ein. Das ist zwar etwas teuerer, aber dafür sparen wir eine Menge Zeit. Zurück am Womo parken wir noch einmal um, damit wir die Sonne besser nutzen können. Eigentlich wollten wir noch eine kleine Radtour am Strand entlang in Richtung Chipiona machen. Aber bei dem schönen Wetter und den inzwischen sehr angenehmen Temperaturen wollen wir lieber am Womo bleiben und genießen. Abwechselnd machen wir jeweils einen kleinen Spaziergang zum Strand mit dem feinkörnigen Sand. Hier empfinden wir das Wasser gar nicht mehr so kalt, wenn wir die Füße darin baden. Gegend Abend kommen noch einige französische Wohnmobile auf den Platz gefahren. Angeblich kämen sie aus Conil, wo sie verjagt worden wären. Hoffentlich sind wir jetzt hier nicht zu viele Womos. Eine Kontrollfahrt der Polizei haben wir gerade eben jedenfalls überstanden.

Donnerstag, 28. Januar 2016

Rota 220 km

Als die ersten Sonnenstrahlen unser Womo erwärmen, stehen wir auf. Gleich nach dem Frühstück fahren wir wieder auf die A 7 in Richtung Südwesten. Die A 7 macht hier am Übergang zur Costa del Sol, auch Costa del Golf genannt, nicht so viel Spaß. Hier tummeln sich Radfahrer, von der Polizei tapfer ignoriert, so dass wir uns nicht sicher sind, ob das hier legal oder illegal oder nur sch...egal ist. Zudem sind die superkurzen Einfahrten meist mit einem Stoppschild versehen, dass entweder ganz ignoriert wird, oder es wird nur kurz gehalten, angetäuscht und losgefahren. Als ein Linienbus dieses Manöver macht - wir fahren zum Glück auf der linken Spur - entlockt dies Karin einen schrillen Urlaut. Aber alles geht gut. Dann sehen wir schon Gibraltar mit dem großen "Affenfelsen" vor uns. In der Ferne glauben wir sogar, die marokkanischen Berge zu erkennen. Aber wir biegen nach rechts ab, um uns etwas entfernt von der Küste in Richtung Cadiz zu halten. Diese Autobahn ist ganz anders. Es geht ein paar Berge hinauf, wieder hinab in die Täler, durch einige Tunnels, aber sehr, sehr wenig Verkehr. Die Landschaft verändert sich auch bald. Es wird wieder flacher mit weiten und vor allem grünen sanften Hügeln, wo entweder gar nichts ist, oder nur ein paar Rinder rumstehen. Wir lassen Cadiz links liegen und nähern uns unserem heutigen Ziel Rota. Wer genügend amerikanische Krimis mit militärischem Touch gesehen hat, wird Rota kennen. Außer dem eher kleinen Ort handelt es sich um einen riesigen Militärstützpunkt, an dem wir erst vorbei fahren müssen, um dann von Norden nach Rota abzubiegen, wo wir einen kleinen mehr oder weniger offiziellen Stellplatz finden. Hier gibt es eine Ver- und Entsorgungsstation der einfachsten, aber effektivsten Art, für spanische Verhältnisse etwas Besonderes. 

Aber natürlich ist der Strand nicht weit weg. Hier hat man einen herrlichen Blick in Richtung Chipiona.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Cala Mijas 60 km

Wir quetschen uns aus unserem Stellplatz heraus. Das ist gar nicht so leicht. Erst gestern hat es einer geschafft, beim Ausparken sein Womo und den Zaun nebenan zu demolieren. Aber Karin weist gut ein bzw. aus. Achim rangiert auch ganz langsam. Die Ver- und Entsorgung ist dann Routine. Den Weg zur Hauptstraße haben wir uns gestern mit den Fahrrädern vorsichtshalber schon mal angeguckt. Daher geht auch das recht einfach, obwohl unser Navi ganz anderer Meinung ist. Jetzt haben wir nur das Problem: Wie kommen wir von der Hauptstraße, die unweigerlich nach Malaga führt, hoch auf den Berg zur A 7? Unser Navi ist keine große Hilfe. Es will uns zunächst zum Umkehren überreden. Dann überlegt es sich anders und weist uns den Weg rechts hoch. Weg ist das richtige Wort. Zwar ist die Straße gepflastert, aber eng, steil und kurvig. Irgendwie mogeln wir uns durch und landen – sicher nicht auf dem besten Weg, aber immerhin – auf der A 7. Eine kurze Weile später sind wir auch schon in Cala Mijas. Hier spinnt unser Navi allerdings schon wieder. Es verpasst die richtige Ausfahrt und will uns dort von der Bahn schicken, wo gar keine Ausfahrt ist. Die nächste richtige Ausfahrt führt uns dann wieder ein paar hundert Meter zurück zu dem Parkplatz, zu dem wir wollten. Dort angekommen empfangen uns Bekannte aus Landsberg und weisen uns auf die hier neuen Modalitäten hin. Wir müssen zur Police Local und uns dort mit Ausweis, Führerschein und Fahrzeugschein registrieren lassen. Sonst droht uns der Platzverweis. Deshalb marschieren wir die wenigen Meter in den Ort zum Verwaltungsgebäude. Natürlich stehen wir zunächst in der falschen Schlange an. Danach in der richtigen. Als wir an der Reihe sind, verschwindet der Polizist mit all unseren Papieren und kommt aber einige Minuten später mit diesen und Kopien davon zurück. Dann gibt er unsere Daten in seinen Computer ein und händigt uns ein Blatt Papier aus, das uns erlaubt, uns achtundvierzig Stunden hier aufzuhalten. Dieses Papier müssen wir sichtbar hinter die Windschutzscheibe legen, was wir auch tun werden. Wir marschieren zurück zum Womo und machen noch einen kleinen Rundgang durch den Wochenmarkt, der hier gleich nebenan ist. Dann machen wir zu Fuß einen kleinen Einkauf bei Lidl und sammeln noch ein paar Caches ein.
Kreisel - Wasserrad - Cache

Dienstag, 26. Januar 2016

Rincon 2. Tag

Was ist das denn? Regentropfen auf dem Womodach. Wo wir doch so von dem Wetter hier schwärmen. Diese Gedanken muss Petrus wohl gehört haben. Bis wir aufstehen hat der Spuk schon wieder aufgehört. So holen wir unsere Fahrräder aus der Garage und radeln in Richtung Malaga. Es gibt einen schönen ebenen Strandweg dorthin. Unterwegs nehmen wir einen "Womoparkplatz" unter die Lupe, den uns vor zwei Jahren ein deutsches Camperpaar empfohlen hat. Der ist aber leer. Stattdessen finden wir ein paar Schilder der örtlichen Polizei mit dem ausdrücklichen Parkverbot ab 24. Januar. Schade, knapp verpasst. Wir können den Grund dafür nicht ersehen, wenn es denn überhaupt einen gibt. Da kann man nichts machen. Weiter geht unsere Radtour durch ein paar Höhlen.
Das hatten wir auch noch nicht gesehen. Weil die Felsen übergangslos in das Meer übergehen - die Natur hat sich hier den Strand gespart - hat man einfach ein paar Stollen durch das Gestein geschlagen und den Rad-/Fußweg auf diese Weise fortgeführt. Nach ein paar weiteren Kilometern und näher an Malaga wird es uns dann doch zu wuselig. Wir kehren lieber wieder um und suchen ein paar Caches. Das macht hungrig, so dass wir auf halbem Rückweg eine kleine Essenspause einlegen und uns die ersten Sardinen in diesem Jahr gönnen, natürlich am Strand mit Blick auf das Meer und unter blauem Himmel.
Dann geht es wieder zurück zum Womo.

Montag, 25. Januar 2016

Rincon 220 km

Wir haben eine schöne, ruhige und unbehelligte Nacht in San Miguel verbracht. Am Morgen wecken uns ein paar warme Sonnenstrahlen. Hätten wir nicht in Rincon reserviert, vielleicht wären wir noch einen Tag geblieben und hätten noch einmal Strandleben eingelegt. So aber machen wir uns auf den Weg weiter nach Süden bzw. Südwesten. Wir haben nämlich schon fast das südliche Ende der iberischen Halbinsel erreicht. Unser Weg führt uns zuerst nach Salobrena, wo wir einen Lidl und eine günstige Tankstelle (Dank an Anja und Erwin) wissen und nutzen. Dann geht es weiter bis Rincon. Zu dem Stellplatz führen ziemlich enge, kleine Sträßchen. Dort angelangt, bekommen wir mit, wie einige Wohnmobilfahrer wieder abziehen. Der Platz ist komplett belegt. Für uns wurde aber ein Plätzchen freigehalten, wo wir uns einrichten.
Unser sieben Meter Womo passt da so gerade hinein. Viel länger hätte es nicht sein dürfen. Viel breiter aber auch nicht. Sonst müssten wir beim Kaffee hintereinander sitzen. Unser Nachbar will seine Markise ausfahren. Das klappt zwar, aber auf die Abspannung muss er verzichten. So ein Platz mit ein bisschen Zaun außenrum ist schon kuschelig, erfordert aber Weitsicht. Wenn man nicht stark genug ist, das Womo zu verbiegen, muss man den Platz für die Toilettenkassette einkalkulieren, sonst kriegt man die nicht aus dem Einschub heraus.

Sonntag, 24. Januar 2016

San Miguel de Cabo de Gata 15 km

Wir wollen wieder weiter. Ein Tag Faulenzen reicht auch vorerst. Daher packen wir unser Womo und fahren ein kurzes Stück nach San Miguel de Cabo de Gata ans Meer. Dort waren wir vor ein paar Jahren schon einmal. Als wir in San Miguel einbiegen, empfangen uns auf einem großen Parkplatz ganz viele Womos. Wir stellen uns dazu. Kaum dass wir stehen, kommt ein Spanier mit Auto, Wohnwagen und Kind und Kegel. Ausgerechnet hinter uns klemmt er sich hinein und uns fast ein. Als wir das bemerken, hat er schon seinen Vorzeltteppich ausgerollt, Tisch und Stühle aufgebaut und beginnt mit seiner Familie lautstark mit dem Mittagessen. Wir lassen uns nicht stören, holen unsere Fahrräder heraus und radeln an das Ende des Strandes bevor die Steigung zum Kap beginnt. Wir staunen nicht schlecht, was sich hier in den letzten Jahren alles verändert hat. Der Strand ist für Fußgänger gut zugänglich gemacht. An der Straße entlang gibt es Parkmöglichkeiten, zumindest für Pkw. Für unser schweres Womo sind die meisten Stellen zu sandig und zu weich. Zwischen diesem Parkstreifen und dem Strand sind die Dünen mit Schutzbalken eingezäunt. Auf der dem Strand abgewandten Seite liegen die Salinen mit ihren Feuchtgebieten, wo sich zahlreiche Vogelarten aufhalten, vor allem Flamingos.
Dort führt ein Sandweg parallel zur Straße. Auch einige Vogelbeobachtungshütten sind errichtet worden. Wir aber fahren erst mal weiter und werden von einem kleinen Dorf mit modernen Häusern empfangen. Dieses Dorf gab es vor ein paar Jahren noch nicht. Da standen höchstens ein paar Fischerhütten. Auch kurz vor dem Kap sind Parkstreifen eingerichtet. Dort ist der Untergrund steiniger, weshalb hier auch einige Womos stehen. Wir drehen wieder um, beobachten ein paar Vögel, heben einen Cache und besuchen eine hübsche Kirche.
Dann, wieder zurück am Womo, laden wir die Fahrräder ein und fahren mit dem Womo in Richtung Kap. Kurz davor gesellen wir uns auf dem Parkstreifen zu anderen Womos und genießen das Strandleben bis zum Abend.
Dann packen wir zusammen und fahren nach San Miguel. Am Strand werden wir wohl nicht übernachten dürfen.

Übrigens: In elf Monaten ist Weihnachten.

Samstag, 23. Januar 2016

Nijar 4. Tag

Nach den beiden vergangenen "sportlichen" Tagen mit Radfahren und Cachen steht heute ein Ruhetag auf dem Plan. Wir stehen ganz gemütlich – und nicht zu früh – auf und frühstücken in aller Ruhe. Dann kümmert sich Karin um ein bisschen Handwäsche, während Achim sich mit dem Frisch- und Abwasser beschäftigt. Danach werden gemeinsam die Teppiche gesäubert und der Womofußboden nass durchgewischt. Teppiche wieder rein und Stühle raus. So verbringen wir den Nachmittag in der Sonne. Gegen Abend gönnen wir uns eine ausgiebige Dusche und gehen über in den Feierabend. Schließlich muss man sich auch mal erholen.

Freitag, 22. Januar 2016

Nijar 3. Tag

Heute wird es wohl noch etwas wärmer werden als gestern. Gut, dass wir gestern schon sehr fleißig waren beim Cachen. Wir wollen versuchen, die restlichen Caches des Indalo zu finden. Daher radeln wir gleich nach dem Frühstück wieder zehn Kilometer zum Startpunkt.

Die Strecke kennen wir von gestern noch sehr gut. Schon bei den ersten Metern zu Fuß merken wir, dass die Sonne heute viel kräftiger ist als gestern. Trotzdem haben wir zunächst keine Schwierigkeiten, die ersten Caches zu finden. Einiges schwieriger wird es, als wir in ein Gebiet kommen, das dicht mit Agaven bewachsen ist. Gleich anfangs spürt das Karin ganz deutlich, als sie sich den Arm an einem der spitzen Stacheln aufritzt. Aber sie ist hart im Nehmen. Es geht unbeirrt weiter. Für manche Caches müssen wir einige Umwege in Kauf nehmen, weil sonst einfach kein Durchkommen ist. Einige Cachesucher vor uns haben auch netterweise ein paar Zeichen zurück gelassen, die uns die Richtung anzeigen.
Der INDALO - 35 Caches
Nach und nach kämpfen wir uns bis zu den letzten Caches durch. Als wir eine Straße überqueren, hält ein Auto an, die beiden Insassen springen heraus, laufen auf uns zu und fragen uns schon von weitem, ob wir Cacher sind. Wir wissen zuerst nicht so recht, was wir davon halten sollen. Doch dann klärt sich alles auf. Die beiden sind die Cacheowner, haben unsere Logs von gestern gelesen und wollen ihre Caches warten. Da gibt es natürlich einigen Gesprächsbedarf so unter "Kollegen". Am Schluss laden wir die beiden (übrigens auch Wohnmobilfahrer) ein, doch auch einmal nach Deutschland zu kommen und dort auch unsere Caches zu suchen. Dann geht es zu den letzten der Runde Indalo. Nach Nummer fünfunddreißig klatschen wir uns ab und machen bei dem Infozentrum des Naturparks ausgiebig Pause.Dann fahren wir wieder zehn Kilometer zurück. Obwohl es zurück leicht bergauf geht, sind wir von unserem Erfolg so mit Adrenalin vollgepumpt, dass wir die Anstrengung kaum bemerken. Am Womo geht es dann nur noch um Belohnung mit Kaffee, Dusche und Langustinos.

Donnerstag, 21. Januar 2016

Nijar 2. Tag

Der sonnige Tag muss ausgenutzt werden. Wir starten für unsere Verhältnisse sehr früh mit unseren Fahrrädern zum Cachen. Doch erst heißt es etwa zehn Kilometer strampeln.

Schön gestalteter Kreisel am Wegesrand
Der Wind von gestern ist netterweise eingeschlafen. Unser Anlaufpunkt ist die sogenannte Indalo-Cacherunde. Hier warten in einem Naturreservat über dreißig Caches auf uns. Wir stellen unsere Fahrräder ab und machen uns zu Fuß auf den Weg. Die Caches sind zum Glück meistens recht leicht zu finden. Wir marschieren quer durch die Prairie. Hier gibt es tatsächlich nichts als Gegend, sandigen Boden und ein paar Büsche, teilweise mit kleinen fiesen Dornen. Hin und wieder verlieren wir jeden Bezug zur Zivilisation.
Man sieht keinen Menschen, kein Haus, kein Auto; eben nur Gegend. Ein paar Schuhspuren weisen darauf hin, dass es vor uns auch andere Menschen, wahrscheinlich Geocacher, gegeben haben muss, die hier die letzten Tage entlang gelaufen sind. Zwischendurch sehen wir auch mal das Mittelmeer, wenn wir einen Dünenhügel erklimmen. Sogar Retamar taucht am Horizont auf.
Wenige Augenblicke später sind wir wieder ganz allein auf der Welt. Nach dreieinhalb Stunden führen uns unsere Handys mit eingeschaltetem Kompass wieder zu unseren Fahrrädern. Alle Caches haben wir noch nicht geschafft. Vielleicht starten wir morgen noch einmal, um den Rest zu suchen. Bei den Fahrrädern stärken wir uns mit Vitaminen. Wir haben uns ein paar Orangen in unsere Rucksäcke gepackt. Dann müssen wir wohl oder übel wieder zehn Kilometer zurück zum Stellplatz radeln. Irgendwie kommen uns diese zehn Kilometer länger und anstrengender vor als heute Morgen. Dann steht an: Kaffee – Duschen – Füße hoch.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Nijar 70 km

Tag des Aufbruchs. Wie angekündigt versteckt sich die Sonne. Ein paar Regentropfen könnten zwischendurch auch fallen. Also ein idealer Tag zum Fahren und Einkaufen. So machen wir eine kleine Rundfahrt um Vera und Vera Playa, um eine deutsche TV-Zeitung und neue Pedale für Karins Fahrrad zu kaufen. Die alten haben Bruchstellen, biegen sich beim Treten und werden wohl so oder so bald den Geist aufgeben. Dann geht es weiter unsere Gastankflasche füllen, bei Mercadona Doraden und Langustinos kaufen und schließlich bei Lidl unsere restlichen Vorräte auffüllen. Schließlich ist das Cabo de Gata größtenteils ein einsames Naturschutzgebiet und nicht gerade das Eldorado einer Einkaufsmeile. Dann endlich gegen Mittag kann es auch dorthin losgehen. Die Fahrt über die A7 ist wenig spektakulär. Die letzten Kilometer bis zum Stellplatz fahren wir etwas langsamer als gewöhnlich, da die Straßenqualität hier etwas vernachlässigt wurde. Am Stellplatz angekommen, werden erst genauestens unsere Ausweise gescannt und unser Nummernschild notiert. Dann dürfen wir uns einen Platz aussuchen.
Wegen der Windrichtung aus Südwest ist das gar nicht so einfach. Erfahrene Womofahrer können sich vielleicht denken, was das bedeutet. Man möchte die Morgensonne aus Ost auf den Frühstückstisch scheinen haben, die Mittagssonne aus Süden soll über die Windschutzscheibe das Auto wärmen und abends möchte man die letzten Sonnenstrahlen aus Westen vor dem Womo bzw. vor der Aufbautür genießen. Wenn aber der frische Wind aus Südwest weht, also in Richtung Aufbautür, und die freien Stellplätze nicht so ausgerichtet sind, wie man es bräuchte, dann ist es doch recht schwierig, den Kreis eckig zu kriegen. Prompt stellt Achim das Womo so hin, wie es windtechnisch nun gar nicht passt. Vom Fahrersitz aus ist ihm der Wind gar nicht so kalt vorgekommen. Nachdem wir mit Auffahrkeilen das Womo ausbalanciert haben, wird ihm sein Fauxpas bewusst. Egal, was steht, steht. Viel wichtiger ist jetzt ein Kaffee mit frischem Baguette. Dann tauscht Achim Karins Pedale. Da es aber ziemlich kühl ist und regnerisch, schiebt er die Fahrräder lieber wieder in die Womogarage und setzt auf Gemütlichkeit im Womo. Und am Abend gibt es leckere Doraden.

Dienstag, 19. Januar 2016

Vera Playa 3. Tag

Heute sollen sich ein paar Wolken am Himmel einfinden, morgen sollen es sogar noch ein paar mehr sein. Daher nutzen wir den Tag für einen kleinen Ausflug in das Hinterland. Wir besuchen einen weiteren Stellplatz etwas außerhalb von Vera. Dort gibt es ein paar schöne Parkbuchten für Womos an einem Hang. Aber alle sind schon belegt. Oben angekommen breitet sich noch eine Sandfläche aus. Hier wäre noch Platz. Der Nachteil des Platzes liegt an der doch etwas weiten Entfernung zum Meer. Der Vorteil ist die ausgesprochen ruhige Lage. Nebenan liegt zwar ein kleiner Flugplatz, aber im Moment tut sich da nichts. Vielleicht werden wir diesen Platz ein andermal für ein paar Tage besuchen. Dann radeln wir nach Vera, wo wir erfolgreich einige Caches unserer Sammlung hinzufügen. Unsere Caches führen uns an ein paar sehr schöne Orte:
Skulpturen
Kinderspielplatz
Ehemalige Stierkampfarena

Torero passt auf


Zurück am Womo nutzen wir die wohl vorerst letzten Sonnenstrahlen bis die Sonne sich hinter den angekündigten Wolken versteckt.

Montag, 18. Januar 2016

Vera Playa 2. Tag

Sehr, sehr spät schälen wir uns aus dem Bett. Wir warten auf die Sonne, denn erst dann wird es gemütlich warm, dann aber auch richtig. Direkt nach dem Frühstück, also kurz vor Mittag, radeln wir los – kurzärmelig – im Januar! Wir machen eine kleine Cachetour durch Vera Playa, überwiegend mit Erfolg. Dann geht es zurück zum Stellplatz, wo wir mit genügend Sonnencreme den Rest des Tages genießen. Erst gegen Abend wird es etwas kühler. Dann werfen wir den Grill an, essen aber lieber im Womo. Es kommt wieder ein kühler Wind auf.

Sonntag, 17. Januar 2016

Vera Playa 70 km



Unser heutiges Ziel ist Vera Playa. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den Platzbetreibern und machen uns auf den Weg. Normalerweise fahren wir die kleine Straße über die Berge, um dann in Cabo Cope bzw. Calabardina wieder an die Küste zu gelangen. Diese Bergstraße ist aber sehr eng und steil. Da wir diesmal diese beiden Orte nicht auf dem Plan haben, nehmen wir die Nationalstraße direkt nach Aguilas. Auch diese Straße führt über einen Bergrücken, ist aber breiter und nicht so steil. Unterwegs begegnen uns viele Motorradfahrer, die das schöne Wetter an diesem Sonntag und vor allem die kurvige Bergstraße genießen. Einige Kilometer nach Aguilas, das wir links liegen lassen, passieren wir San Juan, wo sich wieder viele Wohnmobile an verschiedenen Stellen tummeln. Kurz vor Vera Playa in Villaricos sehen wir sehr viele Autos und Wohnmobile parken, was nur einen Schluss zulässt: Heute muss Markt sein. Wir suchen uns auch einen Parkplatz und machen uns auf den Weg durch den Ort. Wir müssen auch nicht lange suchen, dann schlendern wir durch den Markt, wo es die üblichen Dinge zu kaufen gibt: Obst und Gemüse, Kleidung und Accessoires. Nach gut einer Stunde sind wir durch, haben eine Kleinigkeit für Achim gefunden und kämpfen uns wieder zurück zum Womo. Dann ist es nicht mehr weit bis Vera Playa.
Zum Glück haben wir reserviert, sonst hätten wir hier keinen Platz mehr bekommen.
Moto Guzzi mit Beiboot
Wir richten uns ein und machen einen kleinen Abendspaziergang mit Cacheerfolg.

Samstag, 16. Januar 2016

Ramonete 3. Tag

Endlich zeigt sich die Sonne wieder. Nur die Temperaturen sind noch im Keller. Also Heizung an und die Abdeckung von der Windschutzscheibe nehmen, damit die Sonne ihre Kraft frei entfalten kann. Gleich nach dem Frühstück geben wir unserem Bewegungsdrang nach. Wir radeln runter zum Meer. Das geht ganz gut. Es sind etwa vier Kilometer bergab. An die Rücktour wollen wir jetzt lieber nicht denken. Kurz vor dem Ort Puntas de Calnegre sehen wir einen kleinen spanischen Womostellplatz, der augenscheinlich in Auflösung begriffen ist. Es stehen gerade mal zwei Womos dort und alle Schilder mit Womozeichen und Übernachtungsgebühren sind entfernt. Leider ist auch kein Betreuer da, den wir fragen könnten. Vielleicht ein anderes Mal. Am Meer entlang geht es weiter an einem relativ neuen Stellplatz vorbei. Dieser dagegen ist sehr gut besucht und ordentlich ausgeschildert. Wahrscheinlich können sich zwei Plätze so nah beeinander nicht halten. Wir fahren noch ein Stückchen weiter. Am Wegesrand sehen wir eine fast schon fertige neue Chiringuito.

 Hier tut sich was. Das kommt bestimmt auch diesem neuen Stellplatz zugute. Unser erstes Ziel liegt am Ende der Bucht. Dort haben wir vor einiger Zeit vergeblich einen Cache gesucht. Diesmal sind wir schlauer oder haben einfach nur mehr Glück. Gefunden! Dann strampeln wir den Berg hinauf. Das ist eine ganz schöne Arbeit. Wenigstens haben wir keinen Gegenwind. Oben angekommen fahren wir in die "Schlangenbucht", wo wir natürlich keine Schlangen sondern zwei Caches loggen. Dann radeln wir zur sogenannten "Ziegenwiese", wo wieder viele Womos wild stehen. Auch dort finden wir einen Cache und machen uns glücklich auf den Rückweg. Das geht auch ganz fix bis zum Ort Puntas de Calnegre. Aber dann geht es wieder vier Kilometer stetig bergauf. Da haben wir uns wirklich mal wieder unseren Kaffee verdient.

Freitag, 15. Januar 2016

Ramonete 2. Tag

Dummerweise hat der Wetterbericht bzw. besser die Wettervorhersage recht. Es fängt ganz leicht an zu tröpfeln, macht Pause, fängt wieder an und entwickelt sich zum Regen. Das wird ein inhäusiger Tag. Wir nutzen die kurzen Regenunterbrechungen für ein bisschen Womopflege und Kleiderwaschen. Aus Karins Hose muss (nach ihrem Sturz vorgestern) noch der Lehm heraus gewaschen werden. Der Rest des Tages vergeht mit Beschäftigungstherapie in Form von Reiseplanung, Cachetourenplanung, Sudoku und ähnliches. Nach diesem anstrengenden Tag gönnen wir uns in der Stellplatzkneipe (Ja, dieser Stellplatz hat eine eigene Kneipe.) ein leckeres Abendessen. Danach machen wir es uns im Womo gemütlich.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Ramonete 80 km

Heute Morgen muss unsere Heizung wieder ihre Arbeit tun. Das Innenthermometer zeigt ledigleich lausige elf Grad. Also Heizung an und wieder ab ins Bett bis die Weicheitemperatur erreicht ist. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von unseren Landsleuten und machen uns weiter auf den Weg nach Süden. Weit wollen wir nicht. So erreichen wir unser heutiges Ziel Ramonete kurz nach Mittag.
Hier kennt man uns. Wir werden freundlich begrüßt und richten uns für ein paar Tage ein. Das Wetter will wohl umschlagen. Wir können gerade noch ein paar Sonnenstrahlen genießen, bevor eine Wolkendecke die Sonne verbirgt. Dann holen wir unseren Grill heraus und bereiten unsere Langustinos zu. Verzehren wollen wir sie aber im Womo, denn draußen wird es gegen Abend doch recht frisch. Hinterher gönnen wir uns in der Bar des Stellplatzes noch das ein oder andere frisch gezapfte Bier. Mann, tut das gut!

Mittwoch, 13. Januar 2016

Los Alcazares 90 km

Der Wind weht immer noch ziemlich frisch von den Bergen herunter. Daher geht es weiter. Ein kleiner Zwischenstopp jeweils bei Lidl, bei Decathlon und bei einer Weinhandlung, dann sind wir für die nächsten Tage gerüstet. In Los Alcazares besuchen wir ein paar Plätze, wo eigentlich immer Womos stehen. Sogar einen neuen offiziellen Platz gibt es inzwischen. Der ist aber proppevoll.
So suchen wir uns ein verschlafenes Plätzchen in einem der Nachbardörfer. Dort stehen aber auch schon zwei Besatzungen aus Deutschland.
Wir brechen gleich nach dem Kaffee auf zu einem kleinen Spaziergang am Strand. Doch weit kommen wir nicht. Nach vielleicht fünf Minuten rutscht Karin auf dem glitschigen Lehmboden aus und fällt der Länge nach hin. Die verschmutzte Kleidung ist reparabel, aber die geplatzte Oberlippe wird noch eine Zeit zum Heilen brauchen. Zurück am Womo kühlt Karin ihre anschwellende Oberlippe, während Achim sich um die Kleidung kümmert. Zu weiteren Ausflügen ist uns erst einmal die Lust vergangen. Deshalb interessiert das Fernsehprogramm. Aber wo ist die TV-Zeitschrift? Nach längerem Suchen finden wir sie: Das blöde Ding ist hinter die Polster und von dort in einen Spalt im Doppelboden neben dem Wassertank gerutscht. Wir sehen sie, können sie aber nicht mit unseren Händen erreichen. Der Spalt ist zu schmal oder unsere Hände sind zu dick. Nicht einmal mit der Grillzange kommen wir ran. Dann hat Karin die Idee: Wir holen ihre Wanderstöcke aus der Garage und stochern damit erfolgreich die Zeitung heraus. Fernsehabend gerettet.

Dienstag, 12. Januar 2016

Santa Pola 165 km


Bleiben oder nicht? Das ist die Frage. Eigentlich wollten wir auf kürzere Etappen und etwas längere Aufenthalte setzen. Das ist viel geruhsamer. Aber das Wetter hat seine eigenen Gesetze und spielt nicht mit. Wir dürfen uns dennoch nicht beklagen. Die Sonne scheint und es ist trocken. Kein Vergleich zu Deutschland. Was uns stört, ist der kalte Wind von den Bergen. Zwar hat er etwas nachgelassen, aber ein paar Böen treten schon noch gelegentlich auf. So machen weder Fahrrad fahren noch ein Platz im Liegestuhl Spaß. Wir brechen also doch schon wieder auf. Normalerweise fahren wir von hier aus die Route durch das Landesinnere über Alcoi. Doch bei diesen Windverhältnissen ist das bestimmt keine entspannte Fahrt durch das Gebirge. So schleichen wir uns hinter der Deckung der Berge an der Küste entlang. Durch einige Ortschaften ist das etwas mühselig. Aber was soll's? Wir haben Zeit. Am Nachmittag suchen wir uns ein schönes Plätzchen, wo wir eine Pause einlegen. Und weil es so schön ist, bleiben wir dann erst mal hier und genießen die Sonne im Windschutz der Küstenberge und des Womos.

Montag, 11. Januar 2016

Tavernes 220 km

Der Morgen empfängt uns sehr bedeckt und weiterhin windig. Da sich auch noch ein paar Regentropfen hinzugesellen, verstärkt das unsere Entscheidung weiter zu fahren. Doch erst noch einen "fischigen" Halt bei Mercadona, dann geht es weiter in Richtung Süden. Wirklich weit wollen wir gar nicht, nur gut zweihundert Kilometer bis Tavernes. Das schaffen wir auch recht zügig. Als wir ankommen ist am Stellplatz gerade Mittagspause und das Tor nur für Fußgänger passierbar. Doch just in diesem Moment kommt die Dame mit dem Schlüssel und lässt uns ein. Anmelden sollen wir uns dann nach der Mittagspause. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und finden es direkt neben einem englischen Pärchen, das wir letztes Jahr hier schon getroffen haben. Ein bisschen Smalltalk im wahrsten Sinne dieses englischen Wortes, dann verzieht sich jeder zum Kaffee (respektive Tea mit "a") ins das Innere, weil es außen zu ungemütlich ist. Was tun? Eine Fahrradtour nach Cullera wäre nicht schlecht. Aber bei diesem Wind? In einer Richtung würde es schon gehen, aber in die andere? Bei unserem Pech würde der Wind sowieso immer so drehen, daß er von vorne kommt. Daher beschließen wir, mal wieder faul zu sein und setzen uns ein paar Minuten vors Womo, weil die Sonne gerade hervorspitzt. Die Zeit reicht knapp für drei Orangen, dann sind wir wieder im Womo.
Nix für Warmduscher
Bei der Anmeldung checken wir schnell noch das Wetter übers Internet. Morgen soll es hier demnach ähnlich wie heute sein, weiter südlich etwas besser. Dann schauen wir morgen mal aus dem Fenster und werden schon sehen.

Sonntag, 10. Januar 2016

Peniscola 6. Tag

Warm, aber bewölkt und windig. Da wollen wir uns nicht zu weit von unserem Womo entfernen. Wir radeln zur Promenade und kämpfen uns gegen den Wind zu einem kleinen Kinderspielplatz vor, wo ein Cache versteckt sein soll. Den haben wir letztes Jahr leider vergeblich gesucht. Jetzt machen wir einen neuen Anlauf. Karin sucht "oberirdisch" bei Steinen und Palmen und findet eine riesige Heuschrecke, mehr nicht. Achim begibt sich "unterirdisch" in ein trockenes Wasserbett und sucht in der Hocke und im Kriechgang unter einer Brücke jeden erdenklichen Winkel ab. Sein Erfolg beschränkt sich auf verschmutzte Kleidung. Vom Cache fehlt wieder jede Spur. So geben wir auf und bummeln lieber durch zwei Chinaläden, die auch am Sonntag geöffnet haben. Mit ein paar Kleinigkeiten im Gepäck geht es zurück zum Womo – diesmal im Eiltempo, denn jetzt haben wir Rückenwind. Obwohl inzwischen die Sonne wieder scheint, verziehen wir uns zum Kaffee ins Innere, weil der Wind uns den Kaffee aus den Tassen pusten würde.

Samstag, 9. Januar 2016

Peniscola 5. Tag

Gestern haben wir uns so über das schöne Wetter gefreut. Und was macht es? Es regnet, aber nur in der Nacht. Am Morgen ist es wieder trocken, allerdings bewölkt. Wir entschließen uns zu einer kleinen Fahrrad- und Cachetour nach Vinaros. Das geht ganz gut. Es ist ebenes Gelände und ziemlich windstill. Die zwei fehlenden Caches finden wir ohne große Probleme. 

Auf dem Rückweg machen wir einen Halt bei Decathlon. Wir brauchen ein paar sportliche Klamotten. Unsere Ausbeute ist aber eher gering. Hier ist man noch zu sehr auf Winter eingestellt. Das ist zwar kalendarisch richtig, für uns Nordeuropäer sind die angebotenen Sachen aber viel zu warm. Macht nichts. Dafür empfängt uns am Ausgang wieder die Sonne am strahlend blauen Himmel. Gut so. Wir ziehen unsere Jacken aus und machen uns weiter auf den Heimweg. Eine kurze Einkehr bei Lidl und dann sind wir wieder bei unserem Womo. Unsere Tachos zeigen dreißig Tageskilometer an. Für uns eine recht große Etappe. Den verdienten Kaffee nehmen wir selbstverständlich am und nicht im Womo zu uns. Dann freuen wir uns auf Langustinos zum Abendbrot.

Freitag, 8. Januar 2016

Peniscola 4. Tag

Ein herrlicher Tag bahnt sich an. Kein Wölkchen am Himmel und die Sonne steigt am Horizont empor. Wir wollen zu Lidl. Doch als wir einen Schritt vor die Womotür machen, kehren wir wieder um. Wir sind zu warm angezogen. Also Kleiderwechsel oder besser Kleiderreduktion. Dann radeln wir an der Promenade entlang zu Lidl. Einkauf und gleich wieder zurück zum Womo. Dort wird zumindest für heute der Sommer eingeläutet. Stühle raus, kurze Sachen an und Sonnenbrille auf. Karin achtet auf Achim und rät ihm ganz dringend Sonnencreme an. Die hat er auch nötig. Wie immer wird er irgendwann dann doch ganz plötzlich und unerwartet rot, aber nur leicht.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Peniscola 3. Tag

Heute stellt sich die Frage, was wir in welcher Reihenfolge tun. Es stehen so schwere Entscheidungen an, ob wir zuerst unser Womo in die Waschanlage fahren oder zuerst bei Mercadona einen zweiten Anlauf versuchen. Man hat es wirklich nicht leicht. Unsere Entscheidung fällt auf Mercadona. Mit den Fahrrädern machen wir uns auf den Weg. Als wir dabei an der Waschanlage vorbei fahren, sehen wir einen kleinen Stau von zwei Fahrzeugen vor bzw. in der Womowaschbox. Das zweite Fahrzeug erkennen wir. Das hatten wir schon in Tournon gesehen. Diesmal hat der Mercadona geöffnet. Neben den üblichen Kleinigkeiten gönnen wir uns einen ausgiebigen Besuch an der Fischtheke. Der Verkäufer freut sich sichtlich, als wir mit unseren mäßigen Spanischkenntnissen unsere Bestellung aufgeben. Ein paar nette Worte werden gewechselt, für mehr Konversation reicht es leider nicht. Dann zurück in Richtung Stellplatz. Als wir wieder an der Waschanlage vorbei kommen, steht unser bekanntes Womo immer noch dort. Unsere schwerwiegende Reihenfolgeentscheidung scheint richtig gewesen. Auf dem Stellplatz verstauen wir alles und machen uns auf zur Waschanlage. Unser bekanntes Womo steht immer noch da. Ohoh! Wir stellen uns an und fragen, wie lange sie denn noch brauchen. Sie sind gerade fertig. Unsere Entscheidung war goldrichtig. Dann kommt der ganze Dreck, gesammelt auf etwa 2200 Kilometern, aus dem winterlichen Deutschland, Frankreich und das Stück Spanien herunter. Nun glänzt unser Womo wieder und uns lacht das Herz. Dann nisten wir uns wieder auf dem Stellplatz ein und freuen uns auf Doraden heute Abend.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Peniscola 2. Tag

Endlich ausschlafen und keine Termine. Nach ca. 2200 Kilometern haben wir uns das verdient. Außerdem müssten wir beim Aufstehen das warme Bett verlassen. Diese Perspektive hat gar keinen Reiz. Der Morgen ist nämlich lausig kalt – so etwa sieben Grad – außerhalb des Womos. Innerhalb kommen wir schon auf vierzehn Grad – auch zu kalt. Die Sonne müht sich und scheint hin und wieder auf die Frontscheibe. Aber das reicht nicht. Daher schält sich Achim aus seiner Murmelstellung heraus, dreht die Heizung auf und kriecht wieder ins Bett. Erst nachdem die Heizung genügend Wärme signalisiert, stehen wir auf. Dann gemütliches Frühstück mit allem drum und dran. Wie schon erwähnt, wir haben es uns verdient. Dann bekommen wir Strom ans Auto gelegt – ein bisschen Strom. Die Spannung schwankt zwischen 200 und 220 Volt. Das gefällt unserem Kühlschrank nicht wirklich. Deshalb bleibt er vorerst auf Gasbetrieb. Hin und wieder wechselt er im Laufe des Tages aber dann doch auf Landstrom – je nach Spannung eben. Aber wir sind froh, dass wir überhaupt Strom haben, denn da unser Wechselrichter nicht funktioniert, können wir unser Notebook nicht aufladen. Jetzt packen wir aber erst einmal unsere Fahrräder aus und radeln ein paar Kilometer zu Mercadona. Wir freuen uns auf Doraden und Langustinos. Hätten wir auf den Kalender geschaut, hätten wir uns den Weg sparen können. Natürlich ist in einem katholischen Spanien an Heilige Drei Könige Feiertag. Nur der Chinaladen hat auf, wo wir ein paar mehr oder weniger nutzlose Dinge erstehen. Dann fahren wir an der Promenade entlang zurück. Unterwegs schauen wir uns den neuen Stellplatz "Els Daus" an.

Geht schon, aber für das, was er bietet, nicht gerade günstig. Man kann ihn sich auf alle Fälle mal als Ausweichplatz merken. Zurück am Womo stärken wir uns erst einmal mit Kaffee, bevor Achim sich Arbeitsklamotten anzieht, sich zuerst Karins tatkräftige Mithilfe versichert und sich dann an die Reparatur unseres Wechselrichters macht. Den hat er wirklich ganz toll und Platz sparend verbaut. So kommt er nicht einmal an die Buchsen für die Stromkabel von der Batterie heran, um dort den Stromeingang messen zu können. Also Ausbau des ganzen Teiles. Dazu müssen aber die Zuleitungen verlängert werden, es sei denn, man will sie mit Gewalt heraus reißen. Die Zuleitungen sind in der Womogarage wie es sich gehört in Kabelschächten verlegt und enden an den beiden Wohnraumbatterien unterhalb unserer Evi (eigentlich Efoy, eine Methanol betriebene Stromerzeugungsanlage). Logisch, dass Achim nun erst die Evi samt Methanolkanister ausbauen muss. Nun kann er die Abdeckung über den Batterien heraus nehmen und die Zuleitungskabel zum Wechselrichter Zentimeter für Zentimeter durch die Kabelkanäle ziehen. Schließlich hat er etwa zwanzig Zentimeter geschafft und sieht den Fehler: Das Minuskabel ist aus dem Wechselrichter heraus gerutscht. Also wieder einschrauben. Doch das war zu einfach. Der Wechselrichter tut immer noch keinen Mucks. Sollte der auch noch defekt sein? Achim misst die Zuleitungen nach und findet Fehler Nummer zwei: Da kommt gar kein Strom an. Verfolgung der Zuleitungen bis zu den Wohnraumbatterien, leichtes Ziehen an den beiden Kabeln. Und siehe da, die Plusleitung ist aus dem Kabelschuh gerutscht. Das nennt man Solidarität unter Kabeln. Macht richtig Spaß so eine Reparatur an einer Stelle, wo Achim trotz seiner nicht gerade üppigen Maße kaum heran kommt. Aber schließlich schafft er es doch. Hoffen wir mal, dass es das nun war und dass die Reparatur von Dauer ist. Jedenfalls kommt nun beim Wechselrichter Strom an und er (der Wechselrichter) liefert wieder 220 Volt, um das Notebook aufzuladen. Na endlich! Nun wieder das Ganze zurück- bzw. wieder einbauen. Jetzt haben wir uns nochmals einen Kaffee verdient. Da uns die Sonne wieder zulacht, nehmen wir diesen natürlich draußen zu uns.

Dienstag, 5. Januar 2016

Spanien - Peniscola 460 km

In der Nacht schütteln ein paar heftige Böen unser Womo. Dennoch ist die Nacht insgesamt recht ruhig und wir können gut schlafen. Nach dem Aufstehen sind wir recht schnell. Schließlich wollen wir heute nach Spanien, genauer nach Peniscola. Wir kommen auch gut los und fahren etwas mehr mautpflichtige Autobahn als gewöhnlich. Da wir nun schon den vierten Tag hintereinander Strecke machen, wollen wir endlich unser erstes Ziel erreichen und dort die Beine hochlegen. Als wir die Pyrenäen erreichen, setzt der Regen ein und begleitet uns bis weit an die Costa Brava. Es ist so dunkel, dass wir glauben, der Mond müsste bald aufgehen. Erst knapp vor Barcelona hellt sich der Himmel auf und die Sonne spitzt hervor. Schließlich genießen wir fast wolkenlosen Sonnenschein durch unsere Fahrerhausfenster. Wir dürfen die Seitenfenster nur nicht herunterlassen, was sich aber an den Mautstationen nicht ganz vermeiden lässt. Dann kommt es schon etwas kühl herein. Kühl wohlgemerkt, nicht kalt. Schließlich erreichen wir Peniscola und bekommen ein schönes Plätzchen auf unserem Stammstellplatz. Gut, dass wir vorher reserviert hatten. Als erstes holt Achim die Stühle aus der Garage, Karin kocht Kaffee; und dann genießen wir vor dem Womo die letzten Sonnenstrahlen am Spätnachmittag. Dann geht die liebe Sonne leider unter und wir verziehen uns ins Womo.

Montag, 4. Januar 2016

Leucate 360 km


Heute Morgen ist kein Wecker nötig. Da der Stellplatz im geschäftigen Ort neben einer Schule liegt, werden wir durch ein paar Geräusche geweckt. Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto. Da knallen schon ein paar Türen – sicherlich die Freude darüber, dass die Schule wieder anfängt. Auch die Schulbusse sind nicht zu überhören. Und die Schüler haben sich viel zu erzählen. Damit es auch jeder mitbekommt, tun sie das in der entsprechenden Lautstärke. Als wir dann gegen acht Uhr aufstehen, ist es wieder relativ ruhig. Woran das wohl liegt? Achim holt gleich nebenan ein ganz frisches, warmes, duftendes Baguette. So kann ein Tag beginnen. Beim Frühstück beobachten wir einen Womonachbarn, der es mit der Müllentsorgung wohl nicht so genau nimmt. Da er den einen Deckel für die Restmüllentsorgung nicht aufbekommt, stopft er seinen Beutel einfach in den Plastikmüll. Keine gute Mülltrennung. Vor allem auch deshalb, weil – wie Achim später feststellt – die Restmülltonne einen zweiten Deckel hat – und der geht auf. Dann beginnt der Tag nicht mehr so gut zu werden. Achim will unser Notebook über unseren Wechselrichter (12 V auf 230 V) laden. Unser Notebook kann leider nicht über 12 V geladen werden. Doch der Wechselrichter verweigert den Dienst. Hier ist eine Reparatur nicht so einfach. Achim wird sich auf einem der nächsten Stellplätze darum kümmern müssen. Dann fahren wir los und suchen den zweiten Stellplatz hier in Tournon. Wir finden aber nur einen normalen Parkplatz, der gut von Pkw belegt ist. Als Ausweichplatz mag das aber gehen. 

Unterwegs schwächelt Achim etwas und lässt Karin die meiste Zeit fahren. Auch nicht schlecht, sich chauffieren zu lassen. In Leucate tanken wir und fahren unseren bekannten Stellplatz an. Doch denkste! Kein einziges Womo steht dort. Die Schranken sind zu. Zwar sind ein Parkscheinautomat und einige erklärende Sätze daran zu erkennen. Aber was sollen wir mit dem Hinweis, dass in den Sommermonaten die Kurtaxe 0,60 € beträgt? Wir fahren ein anderen uns ebenfalls bekannten Stellplatz am anderen Ende von Leucate an. Dort stehen schon einige Womos. 

Doch die Einfahrt ist hier ähnlich verwirrend. Netterweise führt uns hier der Parkscheinautomat durch sein eigenes Menü – wahlweise auf deutsch. Dass wir 10,20 € für eine Nacht zahlen sollen, finden wir nicht so gut. Aber angesichts des späten Tages und mangels besserer Alternativen, zücken wir die Kreditkarte und lassen sie glühen. Immerhin sind Ver- und Entsorgung auf diesem Platz inklusive, was unserem Duschverlangen zu Gute kommt. Auch ein kleiner Cache lässt sich hier finden. Da ist es schon fast romantisch, als uns der einsetzende Regen in die Nacht begleitet.