Dienstag, 1. Januar 2019

Gale 5. Tag


Sowas von einer ruhigen Nacht. Wir wissen nicht genau, ob es an unserer Bettschwere lag, oder weil die Portugiesen nicht so die Feuerwerksfanatiker sind. Jedenfalls schlafen wir tief, fest und lang. Nach dem Frühstück wollen wir uns den Wind um die Nase wehen lassen. Da dieser aber nicht weht, nehmen wir die Fahrräder und nutzen den Fahrtwind. Unterwegs finden wir immer noch jede Menge weihnachtlich geschmückte Motive wie diesen Esel mit Karren.
Zuerst könnte man annehmen, der arme Kerl ist mit Stacheldraht geschmückt. Aber beim genaueren Hinsehen entpuppt sich dieses Geflecht als Lichterkette. Weiter geht es und wir sammeln gleich am ersten Tag des Jahres ein paar Caches. Einer zeigt die Reste einer alten römischen Brücke mitten im Ort Guia.
Die Metallgitter um sie herum stammen sicherlich aus einer neueren Zeit. Ohne Geocaching hätten wir diese Antiquität nicht gefunden, und wenn doch, dann nicht als solche erkannt. Anschließend erkunden wir zwei weitere Stellplätze in der Gegend. Man kann schließlich nie wissen, ob man mal eine Alternative zu Gale braucht. Wir erinnern uns, wir hatten mit Vitamin B den letzten Platz dort ergattert. Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz haben wir dann wieder einmal eine Begegnung, auf die wir gerne verzichten könnten. Während wir durch einen Ort radeln, kommen aus dem Schatten zwei mächtige schwarze Kampfhunde heran gestürmt. Bei der Frage nach der Rasse müssen wir passen: Jeder vielleicht 50 Kilo, unter dem Fell nur Muskeln, hinten kleiner Schwanz, vorne riesige Zähne, wütendes Gebell in welcher Sprache auch immer. Wir rufen uns nur zu, Gas zu geben. Stimmt nicht ganz, denn wir verdanken unsere Unversehrtheit in diesem Moment unseren E-Bikes. Ohne sie hätten wir wohl nicht genügend Geschwindigkeit aufnehmen können. Einer der Köter schafft es bis auf einen halben Meter, macht dann aber glücklicherweise schlapp. Was sonst passiert wäre, wollen wir uns gar nicht ausmalen. Und dabei heißt es doch immer, Radfahren sei gesund. Zurück auf dem Stellplatz haben wir uns nun aber wirklich den Kaffee verdient. Hier stört uns nichts. Der Motordrachenflieger über uns tut bestimmt nichts.