Wir wollen einen
offiziellen Stellplatz bei Vera ansteuern. Karin hat große Wäsche
eingeplant. Es sind nur einige Kilometer dorthin. Aber zunächst
müssen wir wieder über einen Berg. Unser Womo kennt die Strecke aus
den Vorjahren und fährt wie ferngesteuert. Nach dem Berg passieren
wir Calabardina. Vor kurzem erst geräumt, ist hier wieder alles
voll. Wir machen in Aguilas am Decathlon kurz Halt. Karin geht allein
einkaufen. Achim bewacht das Womo. Dann füttern wir unser Navi mit
den Stellplatzdaten von Vera. Es will uns deshalb nicht an der Küste
entlang, sondern quer durch das Landesinnere lotsen. Warum auch
nicht. Verlassen wir uns mal auf die Technik. Blöderweise biegen wir
aber gleich an einem der nächsten Kreisverkehre falsch ab und müssen
einige Kilometer autobahnähnlich fahren, bis wir eine Stelle zum
Umkehren finden. Dann passieren wir San Juan. Auch dort stehen wieder
jede Menge Womos. Letztes Jahr sind wir hier (auch an einem Freitag)
vertrieben worden. Aber das interessiert uns heute nicht. Wir wollen
ja nach Vera zum Wäschewaschen. Einige Kilometer vor Vera lotst uns
unser Navi nach links auf eine kleinere Straße. Da uns ein großer
Lkw entgegen kommt, dürfte das kein Problem sein. Aber dann will uns
das Navi zweimal rechts ab auf Ministräßchen ins Gebirge schicken.
Da verweigern wir den Gehorsam und landen in Vera Playa. Hier kennen
wir uns eigentlich aus. Wir müssen komplett durch den Ort durch und
dann wieder rechts abbiegen nach Vera. Was wir auch tun. In Vera
leitet uns das Navi auf eine große Umgehungsstraße und – wenige
Kilometer vor unserem Ziel – rechts ab. Doch das geht nicht
(mehr?). Wir überqueren eine Brücke. Die vorgeschlagene Route ist
etwa fünf Meter unter uns. Da kommen wir ohne Flugeinlage nicht hin.
Also weiter gerade aus, wieder links nach Vera und parallel entlang
der soeben gefahrenen Straße zurück, bis wir die Brücke von vorhin
nun unterqueren können. Dann ist sogar der Stellplatz
ausgeschildert. Das Navi hat hier zwar keine Straße eingezeichnet,
aber wir sehen sie ganz deutlich vor uns. Wir folgen ihr auch bis zum
Stellplatz. Doch dort erleben wir eine Enttäuschung. Der Stellplatz
ist proppevoll, eng und dort, wo eventuell noch ein Plätzchen für
uns wäre, sandig und windig und weit von den Waschmaschinen
entfernt. Wir machen kehrt. Die Straße zurück bis Vera, unter der
Brücke durch, parallel zur Umgehungsstraße bis wir wieder auf diese
Umgehungsstraße selbst dürfen, dann zurück nach Vera, auf die
Straße in Richtung Vera Playa kreiseln und abbiegen zu einem
Stellplatz, den wir schon aus dem Vorjahr kennen. Dort finden wir ein
Plätzchen. Die Wäsche muss allerdings bis Samstag und Sonntag
warten. Die Waschmaschine ist fast ausnahmslos ausgebucht. Daher
genießen wir die Sonne etwa mit dem gleichen Erfolg wie gestern, nur
dass diesmal keine Wolken am Himmel sind, dafür aber immer wieder
kalte Böen das Sonnenbad unterbrechen. Irgendwie sind wir heute
etwas angefressen. Vielleicht muntert uns heute Abend ein knappes
Kilo Garnelen wieder auf.
