Freitag, 15. Februar 2019

Avinyo 370 km


Wir sitzen beim Frühstück als unser Blick auf einen Bus direkt vor uns fällt. Der steht auf Sützen!

So etwas haben wir schon oft gesehen, aber nur bei viel größeren Fahrzeugen, hauptsächlich Luxus-Linern, wo Keile etwas zu winzig sind oder nur zu profan. Bei den als doch etwas härteren Burschen der Campingbusfahrer hätten wir das nicht erwartet. Doch wir kommen nicht mit ihm ins Gespräch, denn er ist schneller weg als wir. So fahren wir als erstes zum Tanken. Hier gibt es Schwierigkeiten. Die Anzeige an der Säule will einfach nicht auf Null springen. Schließlich kommt eine nette Tankwartin (oder heißt es Tankwärterin?) zu Hilfe und nimmt Achim mit zu einem Automaten am Gebäude. Hier muss man erst Kreditkarte und weitere Daten eingeben, dann tanken und wieder zurück zum Automaten, um die Quittung zu bekommen. Das funktioniert, ist aber zumindest gewöhnungsbedürftig. Zudem muss man dann das Baguette in der Tankstelle wieder extra bezahlen. Es lebe der Fortschritt! 220 km weiter fahren wir unser heutiges Ziel in der Nähe von Tarragona an, La Pineda Platja. Doch wir sind enttäuscht. Der Stellplatz entpuppt sich als großer, öder Parkplatz ohne jeglische VE. Nur der Strand gefällt uns ganz gut.


Da es noch früh am Nachmittag ist, entschließen wir uns nach dem Kaffee, doch noch weiter zu fahren. Wir wollen Barcelona weiträumig umfahren und schlagen uns ins Hinterland. Hier wird es gebirgig. Am Pass El Bages messen wir 560 Höhenmeter. So dauert es schon einige Zeit, bis wir nach weiteren 130 km den Ort Navarcles erreichen. Auch hier gefällt es uns nicht besonders. Zwar ist es ein offizieller Stellplatz mit VE, aber sehr klein. Man fühlt sich irgendwie eingepfercht. An Satellitenempfang braucht man gar nicht erst zu denken.

Also packen wir es nochmals an und fahren weitere 20 km. Am Ende geht es sogar einige enge und steile Serpentinen hinunter nach Avinya. Unser Navi will uns am Ortseingang in eine steile Schotterstraße schicken, was wir natürlich verweigern. Am anderen Ortsende angekommen, kehren wir um und finden doch eine recht gute, wenn auch etwas enge Zufahrt. Dieser Platz gefällt uns sehr gut. Etwas abseits, unter Bäumen, die aber Satempfang erlauben, eine schöne Aussicht und eine VE. Auch ein paar Künstler haben sich an der Verschönerung des Platzes beteiligt.


Wir haben den Verdacht, dass auch an dem Verkehrsschild ein kleiner Künstler nicht ganz unbeteiligt war. Der Ort ist überhaupt sehr nett. Viele alte Häuser oder besser Bauwerke finden wir in größtenteils sehr gutem Zustand. Auch manche Kleinigkeiten scheinen liebevoll gepflegt.


Dieser Ort wirkt sauber und freundlich. Ein kleines Manko gibt es aber doch noch. Die Wettervorhersage meint, heute Nacht fallen die Temperaturen auf 1°. Da holen wir mal lieber wieder die Wintermatten hervor.