
Heute
klingelt kein Wecker. Trotzdem steht Karin früher auf als geplant.
Achim bekommt das mit und kann auch nicht mehr weiterschlafen. So
vertrödeln wir mit Kaffee und Computerspielen bis gegen 10 Uhr. Wir
wollen schließlich erst zur Mittagszeit los. Da wir gestern schon
das meiste gepackt haben, bleibt heute nicht mehr viel zu tun. Ist
auch gut so, denn trotz Sonne ist es ziemlich kalt. Zum Glück haben
wir das Womo über Nacht vorgeheizt. Da fühlt es sich schon recht
kuschelig an. Los geht es, erst zum Tanken und dann Richtung
Autobahn. Schon auf der B3 teilen wir uns die Strecke mit
ungewöhnlich vielen Lkw. Der Grund kommt über NDR: Die A7 erleidet
mehrere Vollsperrungen zwischen Hamburg und Hannover. Dabei sind wir
noch recht gut dran. Als wir bei Mellendorf auf die A7 in Richtung
Süden auffahren, sehen wir den Stau in der Gegenrichtung. Gut dass
wir nicht nach Hamburg wollen. Unser erstes Ziel ist ein kleiner
Parkplatz zum Pause machen. Wir passen mit unseren sieben Metern
gerade so auf einen Pkw-Parkplatz, denn die Lkw-Parkplätze sind alle
voll. Inzwischen wärmt die Sonne auch wesentlich besser. Wir lassen
sie durch die Windschutzscheibe scheinen, was diesen Effekt natürlich
ganz angenehm verstärkt. Weiter geht es zu unserem auserkorenen
Übernachtungsziel Edermünde. Der Stellplatz ist leicht zu finden,
da er direkt an der Durchgangsstraße liegt. Da haben wir aber auch
schon den Haken. Er ist doch ziemlich laut. Vielleicht ist das auch
der Grund, weil hier kein einziges Womo steht. Na egal, wir fahren
weiter. Es gibt ja noch mehr Plätze. Wir haben uns kurz für
Melsungen entschlossen. Der Ort ist größer als wir gedacht haben,
die Baustelle im Ort auch, weswegen es hier ziemlich zäh fließt.
Wir dachten schon, wir müssten uns auf einem riesigen Parkplatz mit
zig Pkw auseinandersetzen, aber die Stadtplaner haben einen netten,
separaten Teil nur für Womos vorgesehen. Sehr hübsch so schön nahe
am Wasser, aber leider durch den Baustellenverkehr zur Zeit auch
nicht das richige für uns Ruhe bedürftige Menschen. Außerdem
gefällt uns der Preis nicht. Er ist zwar nicht besonders hoch, gilt
aber nur für zwölf Stunden. So müssten wir zwei Mal bezahlen. Da
kommt der Geiz durch. Daher fahren wir nochmals weiter in Richtung
Bebra. Ein paar Kilometer Landstraße sind schließlich auch ganz
nett. Als wir Rotenburg passieren, sehen wir Womoschilder, überlegen
und entscheiden uns, den Schildern zu folgen – zum Ärgernis
unseres Navis. Standardansage: „Wenden Sie jetzt!“ Wir ignorieren
tapfer und finden einen schönen Platz am Fluss, wo auch schon ein
paar Womos stehen.
Nun sind wir endlich zufrieden und bleiben. Nur
ein kleiner Cache lockt uns noch einmal vor die Tür. Ein Multi mit
einer Zwischenstation. Das scheint machbar. Wir müssen an einer
Tafel ein paar abgebildete einheimische Tiere zählen und mit den
erhaltenen Zahlen die Finalkoordinaten errechnen. Klingt einfach, hat
aber seine Tücken. Die Tafel ist ziemlich verwittert, so dass manche
Kleckse irgendwelche Tiere sein können – oder auch nicht. Nur bei
„Giraffe“ sind wir uns absolut sicher. Da finden keine einzige,
macht „0“. Karin hat aber das perfekte Auge. So können wir die
Koordinaten errechnen und auch die kleine Dose als Belohnung finden.
Wir gehen zurück zum Womo. Als wir dort ankommen, fängt es gerade
an zu regnen. Da haben wir wohl alles richtig gemacht.
