Heute geht es nach Spanien. Doch leider können
wir an diesem Stellplatz nicht entsorgen. Die Station ist gesperrt,
ob dauerhaft oder nur für den Winter, wissen wir nicht. Also
probieren wir es auf der Autobahn. Dort gibt es ja auch VE-Stationen.
Aber wieder nichts: Die erste Staion ist mit einer Höhenbeschränkung
versehen; sehr sinnvoll für Womos! Da kommen wir mit unserem etwa
drei Meter hohen Womo nicht hin. Die zweite Station ist gleich ganz
gesperrt. Dann verschieben wir den Shit eben bis Spanien. Apropos
Autobahn: Um nicht in dem Gewusel an der Küste zu verzweifeln,
wählen wir diesmal (ausnahmsweise) ein paar Kilometer mautpflichtige
Autobahn zwischen Frankreich und Spanien. Auch das ist keine so gute
Idee. An der letzten französischen Mautstation werden wir kurz
vorher vor einem Stau gewarnt. Zuerst sehen wir auf der dreispurigen
Bahn eine Lkw-Schlange rechts stehen. Wir dürfen vorbei, denn hier
ist Überholverbot für Fahrzeuge über 7,50 Tonnen. Da sind wir weit
drunter. Dann müssen wir sogar auf die ganz linke Spur wechseln,
weil nun die Lkw auch in der Mitte stehen (obwohl sie da eigentlich
gar nicht sein dürften – oder?). Zwei, drei Mal versuchen sie nun
auch die linke Spur zuzumachen. Aber Achim ist schmerzfrei und
quetscht sich durch. Doch nun sehen wir an der Mautstation jede Menge
Rauch von Bengalofeuern.
|
|
|
Hier wird gestreikt. Und wenn, dann richtig.
Zuerst werden alle Passagen nacheinander komplett von links nach
rechts dicht gemacht. Das hat zur Folge, dass die Fahrzeuge ebenfalls
von links nach rechts drängen und sich mehr oder weniger ineinander
verkeilen. Wir natürlich mittendrin. Dann dauert es. Wir sehen auch
Polizisten, aber die halten sich an ihren Telefonen fest. Es
dauert weiterhin. Endlich wird die ganz rechte Spur geöffnet. Nun
wird noch mehr gedrängelt. Jeder will durch dieses Nadelöhr. Wir
auch. Unser Problem ist aber der Wendekreis. Wir haben einen sehr
steilen Winkel und müssen unsere sieben Meter da irgendwie um die
Ecke kriegen. Mit viel Geduld und Beharrlichkeit geht es. Wir sind
durch. Nun geht es natürlich besonders entspannt weiter, weil die
Fahrbahn vor uns logischerweise sehr leer ist. Die Gegenfahrbahn
sieht jetzt genauso aus, wie zuvor unsere. Offensichtlich wird auch
die Gegenrichtung bestreikt. Wir haben ab jetzt eine gemütliche Tour
vor uns. Das Wetter wechselt sich ab zwischen Nebel und Sonne. Wir
kommen gut voran und finden einen Übernachtungsplatz bei Valladolid.
Sehr ruhig und einsam.
|
|
|
Nur am Abend hören wir zuerst Glockengebimmel
und dann sehen wir, wie wenige Meter neben uns eine Ziegenherde
vorbei getrieben wird. Aber auch dieses Gebimmel verschwindet
irgendwann in der Ferne.




