Samstag, 17. November 2018

Spanien - Renedo 420 km


Heute geht es nach Spanien. Doch leider können wir an diesem Stellplatz nicht entsorgen. Die Station ist gesperrt, ob dauerhaft oder nur für den Winter, wissen wir nicht. Also probieren wir es auf der Autobahn. Dort gibt es ja auch VE-Stationen. Aber wieder nichts: Die erste Staion ist mit einer Höhenbeschränkung versehen; sehr sinnvoll für Womos! Da kommen wir mit unserem etwa drei Meter hohen Womo nicht hin. Die zweite Station ist gleich ganz gesperrt. Dann verschieben wir den Shit eben bis Spanien. Apropos Autobahn: Um nicht in dem Gewusel an der Küste zu verzweifeln, wählen wir diesmal (ausnahmsweise) ein paar Kilometer mautpflichtige Autobahn zwischen Frankreich und Spanien. Auch das ist keine so gute Idee. An der letzten französischen Mautstation werden wir kurz vorher vor einem Stau gewarnt. Zuerst sehen wir auf der dreispurigen Bahn eine Lkw-Schlange rechts stehen. Wir dürfen vorbei, denn hier ist Überholverbot für Fahrzeuge über 7,50 Tonnen. Da sind wir weit drunter. Dann müssen wir sogar auf die ganz linke Spur wechseln, weil nun die Lkw auch in der Mitte stehen (obwohl sie da eigentlich gar nicht sein dürften – oder?). Zwei, drei Mal versuchen sie nun auch die linke Spur zuzumachen. Aber Achim ist schmerzfrei und quetscht sich durch. Doch nun sehen wir an der Mautstation jede Menge Rauch von Bengalofeuern.


Hier wird gestreikt. Und wenn, dann richtig. Zuerst werden alle Passagen nacheinander komplett von links nach rechts dicht gemacht. Das hat zur Folge, dass die Fahrzeuge ebenfalls von links nach rechts drängen und sich mehr oder weniger ineinander verkeilen. Wir natürlich mittendrin. Dann dauert es. Wir sehen auch Polizisten, aber die halten sich an ihren Telefonen fest. Es dauert weiterhin. Endlich wird die ganz rechte Spur geöffnet. Nun wird noch mehr gedrängelt. Jeder will durch dieses Nadelöhr. Wir auch. Unser Problem ist aber der Wendekreis. Wir haben einen sehr steilen Winkel und müssen unsere sieben Meter da irgendwie um die Ecke kriegen. Mit viel Geduld und Beharrlichkeit geht es. Wir sind durch. Nun geht es natürlich besonders entspannt weiter, weil die Fahrbahn vor uns logischerweise sehr leer ist. Die Gegenfahrbahn sieht jetzt genauso aus, wie zuvor unsere. Offensichtlich wird auch die Gegenrichtung bestreikt. Wir haben ab jetzt eine gemütliche Tour vor uns. Das Wetter wechselt sich ab zwischen Nebel und Sonne. Wir kommen gut voran und finden einen Übernachtungsplatz bei Valladolid. Sehr ruhig und einsam.


Nur am Abend hören wir zuerst Glockengebimmel und dann sehen wir, wie wenige Meter neben uns eine Ziegenherde vorbei getrieben wird. Aber auch dieses Gebimmel verschwindet irgendwann in der Ferne.