Sonntag, 15. Dezember 2019

Vera - 2 - Umsetzen und Einrichten

Unser Stellplatz liegt zwischen Vera und Vera Playa, also genau im Nirwana. Ringsum ist ganz viel Gegend. Dementsprechend ruhig ist es hier. Sogar die Hunde schlafen hier nachts - wenigstens die meisten. Am Morgen ist es aber etwas kühl. Die Sonne versteckt sich noch etwas schamhaft hinter hohen Bäumen. Uns bleibt nichts anderes übrig als unseren kleinen 220 V-Zusatzheizer einzuschalten. Allerdings trauen wir uns nur, die kleinste Stufe zu nutzen, denn der Stromanschluss ist auf 5 Ampere begrenzt. Natürlich könnten wir auch unsere Gasheizung nutzen. Aber dann müssen wir in den nächsten Tagen unseren Gasvorrat genau im Auge behalten und vielleicht zum Gastanken fahren. Auch unser Kaffeewasser brühen wir mit einem E-Kocher auf; selbstverständlich erst, nachdem wir den Zusatzheizer abgeschaltet haben. Wir müssen das mal genau durchrechnen, ob beides gleichzeitig ginge, ohne dass die Sicherung fliegt. (Um es vorweg zu nehmen: Es geht nicht.) Jetzt warten wir auf den für heute geplanten Umzug auf unseren gebuchten Platz. Erst müssen wir abwarten, bis der derzeitige Camper abfährt. Der Insulaner verhält sich wie beim Brexit: Er wartet bis zur letzten Minute. Dann verlässt er aber zum Glück pünktlich um 12 Uhr den Platz. Wir setzen um.
Unsere Reihe
Es dauert ein bisschen, bis wir zufrieden sind. Die Womos neben uns stehen nicht ganz parallel. Daher rangieren wir ein bisschen. Aber dann passt es.
Unser Ausblick
Nun will Achim den Stromanschluss herstellen. Aber alle vier Steckdosen sind belegt. Kann eigentlich gar nicht sein. Ist aber so. Da hat sich einer an die falsche Steckdose angeschlossen. Was nun? Glücklicherweise ist unser Kabel lang genug, um bis an die Nachbarsteckdosenleiste zu kommen, denn da ist jetzt logischerweise eine frei. Alles gut, wenn es denn nun bei dieser Überkreuzregelung bleibt. Als wir die Garage unseres Womos öffnen, kommt uns ein Geruch wie aus dem Hofbräuhaus entgegen. Wir haben beim letzten Einkauf unsere Bierdosen dort eingelagert. Eine Dose ist wohl eine Niete, hat also ein Loch. Also alles ausräumen und die defekte Dose suchen. Sie ist leicht zu finden, denn sie ist nun wesentlich leichter als die anderen. Das Problem ist der gummierte Belag auf dem Garagenboden. Eigentlich könnte man meinen, so ein Ding müsste dicht sein. Ist es auch irgendwie, denn das Bier, das ausgelaufen ist, ist von dem Belag aufgesaugt worden, und der hält es fest. Wir kriegt man das Bier wieder raus? Mit Wischlappen allein geht es nicht. Da wird zwar der Gummibelag sauber, aber das Bier bleibt drin. Die helfende Idee ist WD 40. Nicht der Inhalt, sondern die Sprühdose. Diese kann man wunderbar über den Gummibelag rollen, so dass das Bier an die Oberfläche gedrückt wird. Jetzt funktioniert auch der Wischlappen. Den Rest erledigt Sonne und Wind - hoffen wir. Etwas abgelenkt werden wir durch laute Einparkgeräusche ein paar Plätze weiter. Ein Könner aus Vettels Heimat parkt schnell und rücksichtslos ein. Da helfen keinen warnenden Worte des Einweisers. Die werden tapfer ignoriert. Der Stromkasten ist der Leidtragende - zum Glück nur äußerlich: Also Kasten lädiert, Strom fließt weiter. Wo wir schon beim Einparken sind, kommt gleich der nächste Spezialist, diesmal mit deutschem Tarnnummernschild, wo eigentlich ein gelbes hingehört. Erst rückt er seinem Nachbarn zu nah auf die Pelle, dann setzt er ein paar Mal vor und zurück, ohne die Eingangstür zu schließen, welche diese Manöver sehr widerwillig und laut knallend quittiert, um dann den Fahrradträger samt Fahrräder gegen einen Baum zu setzen. Macht alles nichts. Sofort wird der Grill ausgepackt, elektrisch versteht sich und schwups fliegt die 5 Ampere-Sicherung. Hier ist was los!
Und so schaut es nachts aus,