Montag, 18. November 2019

Gruissan 470 km


Heute sind uns die Kirchenglocken in Lapalisse gnädig. Wir dürfen schlafen. Aber diese Ruhe nutzen wir gar nicht aus, denn wir haben vor, heute bis ans Mittelmeer zu kommen. Den Wetterbericht haben wir die letzten Tage aufmerksam verfolgt. Da bei Lyon bzw. an der Rhone Niederschläge vorausgesagt sind, während es über dem Zentralmassiv trocken bleiben soll, wählen wir die Route A 75 über Millau. Doch erst muss Achim zum Bäcker und endlich französisches Baguette besorgen. Achim kennt die Bäckerei schon von unseren letzten Besuchen. Als Achim zum Bäcker marschiert, wundert er sich schon, dass ihm kein Mensch mit Baguettes unter dem Arm begegnet. Vielleicht liegt das an der frühen Stunde? Als er aber noch näher zur Bäckerei kommt, vermisst er den typischen Duft der frischen Backware. Die Bäckerei hat geschlossen. Also geht es in den nächsten Tabacladen. Doch auch hier gibt es keine Baguettes. Der Verkäufer erklärt, heute sei Montag und da haben die Bäckereien hier geschlossen. Nur in den Supermärkten am Ortsrand gebe es Baguettes. Pech gehabt! So müssen wir uns mit dem üblichen Coffeinschub fürs Erste begnügen. Nach ein paar Kilometern finden wir aber dann doch noch eine geöffnete Bäckerei mit frischen Baguettes. Der Tag ist gerettet. Kurz hinter Clermont-Ferrand beginnt es zu regnen. Wozu ist eigentlich eine Wettervorhersage gut? Zum Glück hört es bald wieder auf. Wir sehen auch viel Schnee in der Ferne als auch links und rechts der Autobahn. Kein Wunder, es geht auf über 1100 m hoch.

Die Bahn selbst ist aber frei bzw. geräumt. Nach der Passhöhe können wir auf 850 m sogar bei Sonnenschein eine Pause machen.

Schließlich erreichen wir die Brücke bei Millau, die wir auch trotz Maut benutzen, um etwas Zeit zu sparen.

Allerdings behauptet unser Navi, dass die Ersparnis nur bei etwa 5 Minuten liege. Ob das stimmt? Jedenfalls sparen wir bestimmt 10 km. Die sind allerdings mit 12,90 € auch relativ teuer erkauft. Wir müssen uns das mal in Ruhe ganz genau überlegen und durchrechnen. Jetzt werden wir aber schon fast magisch vom Mittelmeer angezogen. Wir müssen vor allem auf den Landstraßen auf die Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h achten. Die Franzosen verstehen da keinen Spaß. Wir kommen bei strahlendem Sonnenschein in Gruissan an. Wenn der kalte Wind nicht wäre, hätten wir wahrscheinlich wesentlich mehr als die gut 10°, die unser Außenthermometer anzeigt. Aber immerhin keine frostigen Temperaturen. Jetzt wird erstmal ausgiebig Pause gemacht und der Coffeinspiegel wieder justiert.