Mittwoch, 23. Januar 2019

Falesia 16. Tag


Diese Nacht klopft es. Zuerst ganz zart und vereinzelt, dann schneller und entschiedener. Es regnet. Eigentlich kann das gar nicht sein. Keine unserer WetterApps hat dies vorausgesagt. Vielleicht haben wir die falschen Apps. Nach wenigen Minuten ist das, was gar nicht sein, schließlich auch vorbei. Am Morgen ist es wieder wie die letzten Tage: viel Sonne und viel Wind. Auch das „Stühlerücken“ ist wie immer in vollem Gange: Einer fährt, einer rückt auf, ein neuer kommt dazu. Unser Platzwart kommt an unsere Tür und fragt, ob wir denn noch bleiben wollen. Unsere Schuld. Wir haben noch nicht wieder bezahlt. Ist aber auch irgendwie blöd, wenn man immer zwei Tage im voraus bezahlen soll. Da kann man schon mal durcheinander kommen und nicht richtig bis zwei zählen bzw. das Frühstück so lange hinaus dehnen, dass schon fast Mittag ist. Wir bleiben aber schon noch. Zuerst machen wir ein bisschen Wäsche. Eigentlich macht Karin Wäsche, aber Achim muss beim Ausdrücken der Fleecepullis kräftig mit Hand anlegen. Was für ein Stress! Dann haben wir uns das frische Baguette wirklich verdient. Anschließend geht es ab zum Strand. Jetzt sind wir schon über zwei Wochen hier, hatten meist schönstes Wetter, aber keine Zeit gefunden, uns mal faul an den Strand zu legen. Heute machen wir das. Allerdings ist es wie schon erwähnt ziemlich windig und dieser kommt schräg auflandig. Dadurch ist es doch noch recht kühl und sandgestrahlt werden wir auch. Während Karin einen kleinen Strandspaziergang macht, packt Achim schon mal zusammen. Beim Bücken nach unseren Sachen fliegt ihm sein Sonnenhut vom Kopf und wird mit dem Wind weg geweht. Das geht nun gar nicht. Achim spurtet los, was er sonst äußerst selten zu tun pflegt, und bekommt ihn tatsächlich zu fassen. Schneller als der Wind! Wobei so ein Schlapphut schon Vorteile vor einem Strohhut hat, denn so ein Schlapphut macht eben bei so etwas seinem Namen alle Ehre: Er macht schlapp und wartet auf seinen Besitzer. Zurück am Womo gehen wir fast übergangslos unter die Dusche, um uns zu entsanden. In der Männerdusche entdeckt Achim wieder einmal eine spannende Sache.
Offenbar sind die Steckdosen auf dem Stellplatz alle belegt. Ein paar französische Wohnmobilisten finden hier einen Ausweg. „Ein paar“ stimmt wirklich. Denn außerhalb des Duschgebäudes wird munter von einem zum anderen Womo weiter verzweigt. Ob das der Platzwart weiß? Ob ihn das interessiert?