Diese
Nacht klopft es. Zuerst ganz zart und vereinzelt, dann schneller und
entschiedener. Es regnet. Eigentlich kann das gar nicht sein. Keine
unserer WetterApps hat dies vorausgesagt. Vielleicht haben wir die
falschen Apps. Nach wenigen Minuten ist das, was gar nicht sein,
schließlich auch vorbei. Am Morgen ist es wieder wie die letzten
Tage: viel Sonne und viel Wind. Auch das „Stühlerücken“ ist wie
immer in vollem Gange: Einer fährt, einer rückt auf, ein neuer
kommt dazu. Unser Platzwart kommt an unsere Tür und fragt, ob wir
denn noch bleiben wollen. Unsere Schuld. Wir haben noch nicht wieder
bezahlt. Ist aber auch irgendwie blöd, wenn man immer zwei Tage im
voraus bezahlen soll. Da kann man schon mal durcheinander kommen und
nicht richtig bis zwei zählen bzw. das Frühstück so lange hinaus
dehnen, dass schon fast Mittag ist. Wir bleiben aber schon noch.
Zuerst machen wir ein bisschen Wäsche. Eigentlich macht Karin
Wäsche, aber Achim muss beim Ausdrücken der Fleecepullis kräftig
mit Hand anlegen. Was für ein Stress! Dann haben wir uns das frische
Baguette wirklich verdient. Anschließend geht es ab zum Strand.
Jetzt sind wir schon über zwei Wochen hier, hatten meist schönstes
Wetter, aber keine Zeit gefunden, uns mal faul an den Strand zu
legen. Heute machen wir das. Allerdings ist es wie schon erwähnt
ziemlich windig und dieser kommt schräg auflandig. Dadurch ist es
doch noch recht kühl und sandgestrahlt werden wir auch. Während
Karin einen kleinen Strandspaziergang macht, packt Achim schon mal
zusammen. Beim Bücken nach unseren Sachen fliegt ihm sein Sonnenhut
vom Kopf und wird mit dem Wind weg geweht. Das geht nun gar nicht.
Achim spurtet los, was er sonst äußerst selten zu tun pflegt, und
bekommt ihn tatsächlich zu fassen. Schneller als der Wind! Wobei so
ein Schlapphut schon Vorteile vor einem Strohhut hat, denn so ein
Schlapphut macht eben bei so etwas seinem Namen alle Ehre: Er macht
schlapp und wartet auf seinen Besitzer. Zurück am Womo gehen wir
fast übergangslos unter die Dusche, um uns zu entsanden. In der
Männerdusche entdeckt Achim wieder einmal eine spannende Sache.
Offenbar sind die Steckdosen auf dem Stellplatz alle belegt. Ein paar
französische Wohnmobilisten finden hier einen Ausweg. „Ein paar“
stimmt wirklich. Denn außerhalb des Duschgebäudes wird munter von
einem zum anderen Womo weiter verzweigt. Ob das der Platzwart weiß?
Ob ihn das interessiert?
