Mittwoch, 12. März 2014

Sagres 30 km

Wir verabschieden uns von den Franzosen neben uns. Sie meinen, wir würden uns in Sagres wieder treffen. Dort steuern wir zuerst den Leuchtturm an. Wir haben den westlichsten Teil Europas erreicht. Der Leuchtturm ist an und für sich nichts Besonderes. Wir können ihn leider nicht besichtigen, da Arbeiten an ihm in Gange sind. Auffällig sind die riesigen Spiegel. Er soll wohl auch eine Reichweite von fünfzig Kilometern haben. Wir glauben das mal.
Vor dem Leuchtturm fängt der Tourismus langsam an. Da wir sehr früh dran sind, müssen sich die ersten Busse neben uns einen Platz suchen. Sonst ist es eher umgekehrt. Wir cachen schnell noch einen, wobei Achim wieder seine Höhenangst überwinden muss. Einziges Manko: Wir bekommen die europäisch westlichste Bratwurst nicht. Der Stand ist (noch?) geschlossen. Er gehört einem ausgewanderten Franken. Und da wäre ein Besuch natürlich ein Muss. Später erfahren wir, dass der Stand auch am Nachmittag nicht geöffnet war. Vielleicht wegen Reichtum geschlossen. Wir fahren ein Stück zurück zu einer kleinen alten Festung.
Dort steht nur ein kleiner Lkw. Am Eingang macht uns ein Arbeiter darauf aufmerksam, dass diese Sehenswürdigkeit leider geschlossen ist. Wahrscheinlich müssen wir sehr betrübt geguckt haben. Jedenfalls lässt er uns für fünf Minuten in den Innenhof. Sehr schön alles, mit viel Grün in der Mitte.
Was das mal werden soll, erfahren wir aber nicht. Draußen cachen wir noch einen. Dann fahren wir zur großen Festung.
Eintritt jeweils drei Euro.
An dieser Festung haben viele viel erneuert. Trotzdem ist hier nur viel Stein, leider mit modernem Mörtel ausgebessert. Wir sind halt Kulturbanausen. Viel interessanter sind einige Fischer, die hinter (!!!) der Schutzabsperrung ihre Angeln zig Meter in den Abgrund ins Meer halten und an der Kante herumturnen als wäre es gar nichts.
Einen Angler sehen wir sogar auf halber Höhe an der Steilwand.
Wie er dahin gekommen ist, wissen wir nicht. Wir wandern weiter. Wandern ist das richtige Wort, denn hinter der Festung geht ein langer, langer Weg am Abgrund entlang. Man kann von dort weit auf das Meer schauen und sieht – Meer.
Als wir am Womo zurück sind, tun uns unsere Füße weh. Also ausruhen und die müden Glieder schonen.
Ach ja: Hinter unserem Womo stehen die Franzosen von gestern bzw. heute Morgen.