Nachtrag I zu gestern. Wie wir in den Nachrichten (also hinterher)
erfahren haben, handelte es sich in Frankreich nicht um einen Streik
sondern um eine Demonstration gegen die Spritpolitik Macrons. Dieser
Unterschied nur der Richtigkeit halber. Schön wäre es gewesen, wenn
die Nachrichten am Vortag darauf hingewiesen hätten. Aber dann
hätten sie wohl auch Vorrichten geheißen.
Nachtrag II zu gestern. Der ruhige und einsame Platz änderte sich
kurz nach 22.00 Uhr schlagartig. Da kamen einige Teenager in
Winterkleidung mit Getränken und Verpflegung und Brüllwürfeln.
(Brüllwürfel = Bluetooth-Lautsprecher meistens mehr “laut als
sprecher”, wobei das bei manchem Rap auch zutrifft.) Jedenfalls war
es richtig laut. Uns blieb nichts anderes übrig als zusammen zu
packen und eine kleine Nachtfahrt nach Valladolid zu unternehmen. Der
dortige Stellplatz ist zwar nicht gerade toll, aber im Vergleich
wesentlich ruhiger, zumindest solange die Jugend sich in den Discos
aufhält.
Letzteres ändert sich gegen 06:00 Uhr morgens. Wir nehmen an, dass
dann auch die letzte Disco zumacht. Wir schälen uns halb
ausgeschlafen aus den Betten und machen uns mit Kaffee wach. Dann
geht es weiter. Unser Ziel Caceres. Das erreichen wir auch bei
gemütlicher und etwas regnerischer Fahrt. Leider nimmt uns ein
Engländer (also ein zukünftiger EU-Ausländer) den letzten Platz
weg. Das nennt man Pech. Notgedrungen fahren wir weiter und finden
einen Platz in Aljucen. Hier steht nur ein einziger Franzose und wir
haben sogar einen schönen Ausblick auf die Landschaft.
|
|
Mal sehen, ob wir hier ungestört bleiben dürfen. Eine kleine aber
auch willkommene Störung gibt es, als ein Mann an unser Womo klopft.
Er entpuppt sich als Deutsch-Italiener, der auf der Pilgerreise hier
Station macht und sich freut ein paar Brocken mit uns Deutschen zu
wechseln. Vielleicht treffen wir uns in Deutschland mal wieder. Dort
betreibt er eine Eisdiele, natürlich nur im Sommer.


