Freitag, 29. Juni 2018

Hofheim in Unterfranken 235 km


Die Sonne lacht und weckt uns durch ihre wärmende Eigenschaft. Sie verspricht uns wieder einen heißen Tag. Daher planen wir auch nur eine kurze Etappe, gerade mal gut 200 Kilometer nach Hofheim in Unterfranken. Dass man daraus mehrere Stunden und über dreißig Kilometer mehr machen kann, wollen wir zeigen. Eigentlich stellt diese Strecke gar kein so großes Problem dar. Man fährt Bundesstraßen nach Mühlhausen (in Thüringen, nicht in Frankreich. So schlau sind wir auch.). Dann weiter über Eisenach, Bad Salzungen, Meiningen, ein Stück Autobahn bis Bad Neustadt und ein bisschen Landstraße bis Hofheim. Soweit die Theorie. Kurz vor Mühlhausen macht uns ein Schild auf eine Baustelle in Mühlhausen aufmerksam. Es erläutert, dass man durch Mühlhausen wegen besagter Baustelle dreißig Minuten länger braucht, befolgt man die empfohlene Umleitung beträgt der Zeitverlust nur fünf Minuten. Für uns keine Frage, wir nehmen die Umleitung. Natürlich kann unser Navi nicht dieses Schild lesen, plottet aber um und ist zunächst einverstanden. Wenige Kilometer weiter will es uns aber auf einen etwas besseren Feldweg schicken, der für Lkw verboten ist. Wir folgen lieber der ausgeschilderten Umleitung bis diese Umleitung nicht mehr ausgeschildert ist. Jedenfalls entdecken wir keine solchen Schilder mehr. So fahren wir einfach weiter, unser Navi widerspricht nicht und wir entdecken den Naturpark Eichsfeld mit schönen, einsamen, schmalen Waldstraßen, teilweise mit Rollsplitt versehen. In einem Minidorf weist uns das Navi eine Route zu, die für Fahrzeuge über 2,8 Tonnen gesperrt und in unserem Atlas im Maßstab 1:300 000 nicht verzeichnet ist. Wir verweigern und driften fast in einem Kreis fahrend bis Eschwege ab. Da haben wir uns eine ordentliche Kaffeepause verdient. Der Rest des Weges ist schnöde Routine. Keine Umleitung, keine verbotene Durchfahrt, nicht einmal das Navi zickt. Schließlich werden wir in Hofheim mit einem sehr hübschen kleinen Stellplatz belohnt, auf dem wir uns sofort wohlfühlen und uns etwas einrichten.
Wir wollen den morgigen Tag stationär nutzen und unserem Lotsensystem eine Verschnaufpause gönnen.