Wir wollen
wieder nach Süden ans Wasser. Nach unseren Informationen soll in dem
Örtchen Youghal ein kleiner Parkplatz direkt am Wasser sein. Dorthin
fahren wir. Schon beim Losfahren zeigen uns unsere Navis, wo es
langgeht; d. h. jedes Navi hat seinen eigenen "Willen".
Während Anja und Erwin unseren Platz verlassen und nach links
abbiegen, schickt uns unser Navi nach rechts. Macht aber alles
nichts. In Youghal treffen wir fast zeitgleich ein. Aber der Platz
ist eine Enttäuschung. Viel zu eng, zu kurze Parkbuchten und viel zu
viele Pkw. Da kommen wir mit unseren 7 mal 2,50 m nicht unter. Dann
fahren wir eben um die kleine Bucht herum nach Ardmore, bzw. ein
kleines Stück darüber hinaus. Dort sind einige Parkplätze nahe an
den Stränden eingezeichnet. Stimmt auch. Aber leider mit einer
Höhenbeschränkung von 2 m irgendwas. Wir brauchen aber so in etwa 3
m. Wir fragen einen Anwohner, der uns sehr freundlich Auskunft gibt,
aber leider nicht die, welche wir wollen. Hier wären wohl alle
Parkplätze mit diesen Höhenbeschränkungen versehen. Wir könnten
höchstens auf einen nahen Campingplatz fahren oder tagsüber
(vielleicht!) im Ort Ardmore unterkommen. Auch eine junge Passantin
gibt uns gerne auf Deutsch Auskunft, weil sie unsere Anwesenheit
nutzt, ihre Sprachkenntnisse anzuwenden. Die Informationen sind aber
die selben. Auf den Campingplatz wollen wir nicht. In Ardmore trauen
wir uns nicht so recht weiter, da wir uns nicht festfahren wollen.
Also wieder raus aus dem Ort und weiter nach Midleton. Diesen Ort
hatten wir sowieso in unserer Planung, da der offizielle
Wohnmobilstellplatz direkt an einer Whiskey-Brennerei liegen soll.
Ist er auch. Nur das mit dem Wohnmobilstellplatz ist so eine Sache.
Es ist ein mittelgroßer gemischter Parkplatz. Dort gibt es einen
Wasserhahn – an einer engen Durchfahrt, einen Gullirost als
Entsorgung und ein Toilettenhäuschen. Die Parkplatzschilder für
Wohnmobile sind spärlich und missdeutig. Deshalb stehen auch überall
Pkw. Wir haben Mühe, uns irgendwie dazwischen zu quetschen. Wohl ist
uns dabei nicht. Erstens könnten wir Pkw-Türen an die Womos
geknallt bekommen und zweitens könnten wir im wahrsten Sinne des
Wortes eingesperrt werden. Bei
Erwin geschieht folgendes: Er muss so eng einparken, dass die
Fahrerin des Pkw nicht mehr einsteigen kann. Also fährt Erwin etwas
aus der Parkbucht, die Pkw-Fahrerin steigt ein, Erwin setzt zurück
und erst dann kann der Pkw wegfahren.
Wir halten noch ein Pläuschchen mit einem
jungen Paar aus Deutschland, die sich einen kleinen Kastenwagen für
ihre Reise geliehen haben. Damit passen sie viel besser auf diesen
Platz. Wir aber setzen erneut um. Diesmal steuern wir Cobh an. Das
allerdings erweist sich als Volltreffer.
Hier finden wir, zwar ohne jede Ver- und Entsorgung, aber
immerhin einen richtig beschilderten Wohnmobilstellplatz für 48 h
vor. Hier dürfen nur Womos stehen. Die Parkbuchten sind großzügig
und der Blick auf den Meeresarm herrlich. Hier bleiben wir vorerst.
