Eigentlich
wollten wir gestern Abend unseren Stellplatz bezahlen, damit wir
heute Morgen zügig weiterfahren können. Aber der Platzwart möchte,
dass erst kurz vor Abfahrt bezahlt wird. Dann weiß er, dass der
Platz frei ist. Na, wenn es denn sein muss! So kommt es wie es kommen
muss. Eine Schlange bildet sich vor dem Office. Nach der Bezahlung
und einer kurzen Verabschiedung von den Platznachbarn geht es auch
schon los – mit Verspätung. Kaum verlassen wir den Platz,
verfahren wir uns auch schon. Wir wollten nicht durch Rincon fahren,
weil dort eine ganz fiese, enge Baustelle ist. Aber wir verpassen die
Abzweigung zur A7 und fahren in den Ort hinein. Am ersten Kreisel
drehen wir. Da nimmt uns ein Spanier die Vorfahrt und winkt
freundlich. Wenn es gekracht hätte, könnten wir uns für die
Freundlichkeit aber auch nichts kaufen. Zurück, fast bis zum
Stellplatz und ab auf die A7. Jetzt geht es zügig weiter. Nach
Rincon verlassen wir die A7 aber wieder und nutzen die parallel
verlaufende N 340a, weil wir uns die Küste und ein paar Orte
anschauen wollen. Wir kennen die Gegend, weil wir vor ein paar Jahren
schon hier waren – glaubten wir jedenfalls. Schon in Torrox fällt
uns auf, was sich alles verändert hat. Vielleicht spielt uns auch
unser Erinnerungsvermögen einen Streich. Wo wir früher „frei“
gestanden haben, sind jetzt nicht nur Parkverbote; nein, hier stehen
jetzt sogar Durchfahrverbote für Womos. Am Ortsende gibt es dafür
einen neuen offiziellen Platz. Eng, häßlich und voll, unser
Eindruck. Wir lassen ihn im wahrsten Sinne des Wortes links liegen.
Wenig später erreichen wir Nerja. Hier stehen tatsächlich noch
einige Womos „wild“. Aber der Platz ist auch nicht besonders
einladend. Wir wollen ihn uns aber merken; besser als gar nichts. Am
Ortsende von Nerja ist die Auffahrt auf zur N 340a gesperrt. Keine
Umleitungsschilder! Es bleibt uns nichts anderes übrig, als
umzukehren und die Auffahrt zur A7 zu suchen. Bei La Herradura fahren
wir wieder ab. Wir wollen nach Almunecar. Dort soll es einen neuen
Stellplatz geben. Kann schon sein, aber nun narrt uns unser Navi. Da,
wo wir abfahren sollen, weigern sich alle drei: Karin, Achim und
unser Womo. Das ist nur etwas für wesentlich kleinere,
geländegängige Fahrzeuge. Irgendwo wird es sicherlich eine
geeignete Zufahrt geben, aber die finden wir nicht. Da bräuchten wir
erst einmal einen anständigen Parkplatz für die Planung. Aber so
etwas ist hier Mangelware. Also verzichten wir und fahren weiter bis
Castell de Ferro. Dort finden wir den Stellplatz ohne Probleme. Dafür
liegt er aber auch direkt unter der N 340a und hat immerhin noch
genau zwei Plätze frei. Der eine liegt ganztägig im Vollschatten.
Der andere unter einem mächtigen Baum. Ob wir hier Satellitenempfang
hätten? fragen wir. Wir bekommen als Antwort ein freundliches aber
unbestimmtes Vielleicht. Darauf wollen wir uns nicht einlassen und
fahren weiter. Die nun dringend benötigte Pause machen wir bei La
Mamola. Sehr schön am Strand und relativ ruhig.
Jetzt wird es aber
langsam Zeit, einen Platz für die Nacht zu finden. Wir erlauben
unserem Navi wieder, die A7 zu nutzen. Schnell sind wir im Großraum
Almerimar. Nun wollen wir die alten uns bekannten Plätze in
Strandnähe abfahren und verlassen die A7 bei Balerma, um im Ort auf
Engstellen, Baustellen und Schotterstraßen – eigentlich Wege –
zu stoßen. Nix wie raus hier und zurück auf die A7. Also nehmen wir
die Standardabfahrt El Ejido und stehen schon in der Abfahrt im Stau.
Wir wussten gar nicht, dass es so etwas auch in Spanien gibt. Die
Spanier wohl auch nicht, denn als sich von hinten ein Krankenwagen
mit Musik und Lichtorgel nähert, machen die Spanier zwar so gut es
geht Platz; aber der eine nach links, der andere nach rechts. Der
Krankenwagen schlängelt sich trotzdem durch. Schließlich geht es
auch für uns weiter und wir kreiseln uns bis nach Almerimar, wo wir
den neuen Stellplatz schnell finden.
Da wir den Platz nur zu etwa zu
2/3 belegt vorfinden, haben wir die Qual der Wahl, was wir überhaupt
nicht mehr gewohnt sind.


