Dienstag, 5. Februar 2019

Almerimar 180 km


Eigentlich wollten wir gestern Abend unseren Stellplatz bezahlen, damit wir heute Morgen zügig weiterfahren können. Aber der Platzwart möchte, dass erst kurz vor Abfahrt bezahlt wird. Dann weiß er, dass der Platz frei ist. Na, wenn es denn sein muss! So kommt es wie es kommen muss. Eine Schlange bildet sich vor dem Office. Nach der Bezahlung und einer kurzen Verabschiedung von den Platznachbarn geht es auch schon los – mit Verspätung. Kaum verlassen wir den Platz, verfahren wir uns auch schon. Wir wollten nicht durch Rincon fahren, weil dort eine ganz fiese, enge Baustelle ist. Aber wir verpassen die Abzweigung zur A7 und fahren in den Ort hinein. Am ersten Kreisel drehen wir. Da nimmt uns ein Spanier die Vorfahrt und winkt freundlich. Wenn es gekracht hätte, könnten wir uns für die Freundlichkeit aber auch nichts kaufen. Zurück, fast bis zum Stellplatz und ab auf die A7. Jetzt geht es zügig weiter. Nach Rincon verlassen wir die A7 aber wieder und nutzen die parallel verlaufende N 340a, weil wir uns die Küste und ein paar Orte anschauen wollen. Wir kennen die Gegend, weil wir vor ein paar Jahren schon hier waren – glaubten wir jedenfalls. Schon in Torrox fällt uns auf, was sich alles verändert hat. Vielleicht spielt uns auch unser Erinnerungsvermögen einen Streich. Wo wir früher „frei“ gestanden haben, sind jetzt nicht nur Parkverbote; nein, hier stehen jetzt sogar Durchfahrverbote für Womos. Am Ortsende gibt es dafür einen neuen offiziellen Platz. Eng, häßlich und voll, unser Eindruck. Wir lassen ihn im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Wenig später erreichen wir Nerja. Hier stehen tatsächlich noch einige Womos „wild“. Aber der Platz ist auch nicht besonders einladend. Wir wollen ihn uns aber merken; besser als gar nichts. Am Ortsende von Nerja ist die Auffahrt auf zur N 340a gesperrt. Keine Umleitungsschilder! Es bleibt uns nichts anderes übrig, als umzukehren und die Auffahrt zur A7 zu suchen. Bei La Herradura fahren wir wieder ab. Wir wollen nach Almunecar. Dort soll es einen neuen Stellplatz geben. Kann schon sein, aber nun narrt uns unser Navi. Da, wo wir abfahren sollen, weigern sich alle drei: Karin, Achim und unser Womo. Das ist nur etwas für wesentlich kleinere, geländegängige Fahrzeuge. Irgendwo wird es sicherlich eine geeignete Zufahrt geben, aber die finden wir nicht. Da bräuchten wir erst einmal einen anständigen Parkplatz für die Planung. Aber so etwas ist hier Mangelware. Also verzichten wir und fahren weiter bis Castell de Ferro. Dort finden wir den Stellplatz ohne Probleme. Dafür liegt er aber auch direkt unter der N 340a und hat immerhin noch genau zwei Plätze frei. Der eine liegt ganztägig im Vollschatten. Der andere unter einem mächtigen Baum. Ob wir hier Satellitenempfang hätten? fragen wir. Wir bekommen als Antwort ein freundliches aber unbestimmtes Vielleicht. Darauf wollen wir uns nicht einlassen und fahren weiter. Die nun dringend benötigte Pause machen wir bei La Mamola. Sehr schön am Strand und relativ ruhig.
Jetzt wird es aber langsam Zeit, einen Platz für die Nacht zu finden. Wir erlauben unserem Navi wieder, die A7 zu nutzen. Schnell sind wir im Großraum Almerimar. Nun wollen wir die alten uns bekannten Plätze in Strandnähe abfahren und verlassen die A7 bei Balerma, um im Ort auf Engstellen, Baustellen und Schotterstraßen – eigentlich Wege – zu stoßen. Nix wie raus hier und zurück auf die A7. Also nehmen wir die Standardabfahrt El Ejido und stehen schon in der Abfahrt im Stau. Wir wussten gar nicht, dass es so etwas auch in Spanien gibt. Die Spanier wohl auch nicht, denn als sich von hinten ein Krankenwagen mit Musik und Lichtorgel nähert, machen die Spanier zwar so gut es geht Platz; aber der eine nach links, der andere nach rechts. Der Krankenwagen schlängelt sich trotzdem durch. Schließlich geht es auch für uns weiter und wir kreiseln uns bis nach Almerimar, wo wir den neuen Stellplatz schnell finden.
Da wir den Platz nur zu etwa zu 2/3 belegt vorfinden, haben wir die Qual der Wahl, was wir überhaupt nicht mehr gewohnt sind.