Montag, 7. Juli 2014

Mardalsfossen – Vistalsheia Pass – Andalsnes 160 km

Heute Morgen werden wir geweckt, als ein paar Trolle hoffentlich kleine Zweige auf unser Womo werfen und an unserem Womo rütteln. Hier fegt tatsächlich immer mal eine richtig deftige Sturmbö um unser Auto. Dann ist es wieder ruhig. Dieses Spiel von Sturmböen und Ruhe wird heute den ganzen Tag andauern. Wir fahren eine schöne romantische Straße zum Mardalsfossen. Unser Navi will uns zwar etwas anders schicken, aber wir bleiben auf dieser Straße und überqueren auf einer Holzbrücke den Fluss. Komisch, aber keine Warnung wegen der Tragfähigkeit. Wir wissen aber nun, dass sie knapp vier Tonnen aushält. Kurz vor dem Parkplatz zum Fossen müssen wir dreißig Kronen Maut in einen Umschlag stecken für die restlichen zwei Kilometer Waldweg. 
Dann steigen wir hinauf zum Mardalsfossen. Sehr schöner Wanderweg bis weit oben hin. Das letzte Stück ist dann aber doch Kletterei auf etwas glitschigem Untergrund. Wir haben zwar für dieses Stück die Regenjacken angezogen, machen aber rechtzeitig Halt, um nicht zu nass zu werden. Der Fossen sprüht zwar kein Feuer aber eben viel Wasser.
 Der Abstieg ist natürlich einiges leichter. D. h. die ersten paar Meter Kletterei müssen wir schon aufpassen, um nicht fehl zu treten oder auszurutschen. Manchmal müssen wir „rückwärts“ hinab klettern. Dann aber geht es wieder nur noch auf einem breiten Waldweg bergab zu unserem Womo, wo wir unsere wohlverdiente Kaffeepause einlegen. Dann fahren wir wieder das Tal zurück, wo wir hergekommen sind, testen wieder die Holzbrücke und in einer Kurve schreit Karin plötzlich: „Halt!“ Und damit Achim es auch versteht: „Stopp!“ Also kurz: „Halt! Stopp!“ Achim tut wie ihm geheißen und tritt auf die Bremse. Mitten auf der Straße laufen Kühe. Die haben vielleicht die Ruhe weg. Achim kurvt langsam um sie herum. Die Kühe schauen dem Manöver außerst gelassen zu. Dann, ein paar Kilometer weiter, biegen wir links nach Andalsnes ab. Ein Schild weist auf eine 10 %-ige Steigung hin. In der Karte ist die Strecke als für Wohnwagen ungeeignet gekennzeichnet. Wir sind ja aber kein Wohnwagen und klettern die fünfhundert Höhenmeter hinauf. Kurz vor dem Scheitelpunkt bekommt Achim dann doch Schweißperlen auf die Stirn. Die Wassertemperaturanzeige war schon eine Zeit lang von Halb auf Dreiviertel gestiegen und peilt jetzt plötzlich den Vollausschlag an. Achim dreht den Heizungsregler voll auf. Uff! Das hilft. Die Anzeige geht leicht zurück. Dann sind wir oben und lassen uns von der Motorbremse auf der anderen Seite wieder nach unten bringen. Die Anzeige geht auch wieder auf Normalstand zurück. Dann folgt eine etwas langweilige Fahrt am Langfjord entlang. Wahrscheinlich heißt er deswegen eben LANGfjord. Kurz vor Andalsnes ist rechts ein größerer Parkplatz voll in französischer Womohand. Wir merken uns diesen Platz. Man kann nie wissen. In Andalsnes ist die Touristeninformation natürlich schon geschlossen. Wir wollten uns über die Raumabahn informieren. Die Dame am Ticketschalter der Bahn kann uns wenigstens Fahrzeiten und Ticketpreis nennen. Der Rest muss bis morgen Früh warten. Dann fahren wir auf den Langzeitparkplatz auf der anderen Seite und beschließen den Tag – schon wieder ohne Fernsehen, denn hier stehen die Berge wieder zwischen uns und Astra und auch Hotbird.