Sonntag, 17. November 2019

Lapalisse 410 km


Diese Nacht bleiben wir nicht allein. Gegen Mitternacht parkt ein weiteres Womo geräuschvoll ein. Tiefschlaf wird überbewertet. Am Morgen steht noch ein drittes neben uns. Dessen Ankunft haben wir gar nicht bemerkt. Geht doch! Gegen 5 Uhr rast ein Pkw mit hoher Drehzahl und überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort. Wir sind wieder wach. Kurz danach lernen wir, wie gut unser Womo isoliert ist. Dazu müssen wir etwas ausholen. Wir haben eine Heckgarage, in der wir neben unseren Fahrrädern auch unsere Evi, eigentlich Efoy, also ein Stromerzeugungsaggregat, angetrieben durch Methanol, untergebracht haben. Unsere Gasheizung hält uns den Innenraum angenehm warm, während wir die Garage nicht beheizen. Das findet unsere Evi zu kalt, jedenfalls heute Nacht. Mit ihrem typischen Brummen schaltet sich der Frostschutz an. Normalerweise würden wir das nicht bemerken, aber da wir schon mal wach sind, eben doch. Nach einer Stunde geht Evi wieder schlafen. Um 6.45 Uhr läuten gleich 3 Kirchenglocken. Das liegt wohl an der günstigen Lage unseres Stellplatzes. Außer Millery sind wir in Quasisichtweite bzw. Hörweite zu 2 weiteren Orten. Und weil heute Sonntag ist, geht auch gleich danach ein richtiges Kirchengeläut los. Wir werten das nun endgültig als Signal zum Aufstehen. Wir nehmen uns für heute eine 400 km lange mautfreie Fahrt vor. Schließlich muss man den Sonntag doch ausnutzen. Doch die ersten anderthalb Stunden verlaufen ziemlich zäh. Der Nebel wird immer dicker und dicker. Es ist schon selten, dass wir längere Zeit mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte fahren. Zum Glück lichtet sich der Nebel dann aber doch bzw. gefriert an unser Womo.
Nebel, noch nicht so dicht
Nebel, gefroren
Wir finden fast leere, leider oft holprige Straßen vor. Bei dem Wetter ist außer uns kaum jemand unterwegs. Nur ein paar gelbe Westen sind unermüdlich. Sie lassen uns aber in Ruhe. So kommen wir ziemlich ermüdet am späten Nachmittag in Lapalisse an. Wir tanken, was im Vergleich zu gestern eine finanzielle Katastrophe ist und fahren auf den recht gut gefüllten Stellplatz. Endlich Ruhe, naja fast: Ein Stellplatznachbar lässt seinen Motor laufen. Er braucht wohl mehr Strom als er hat.