Diese
Nacht bleiben wir nicht allein. Gegen Mitternacht parkt ein weiteres
Womo geräuschvoll ein. Tiefschlaf wird überbewertet. Am Morgen
steht noch ein drittes neben uns. Dessen Ankunft haben wir gar nicht
bemerkt. Geht doch! Gegen 5 Uhr rast ein Pkw mit hoher Drehzahl und
überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort. Wir sind wieder wach.
Kurz danach lernen wir, wie gut unser Womo isoliert ist. Dazu müssen
wir etwas ausholen. Wir haben eine Heckgarage, in der wir neben
unseren Fahrrädern auch unsere Evi, eigentlich Efoy, also ein
Stromerzeugungsaggregat, angetrieben durch Methanol, untergebracht
haben. Unsere Gasheizung hält uns den Innenraum angenehm warm,
während wir die Garage nicht beheizen. Das findet unsere Evi zu
kalt, jedenfalls heute Nacht. Mit ihrem typischen Brummen schaltet
sich der Frostschutz an. Normalerweise würden wir das nicht
bemerken, aber da wir schon mal wach sind, eben doch. Nach einer
Stunde geht Evi wieder schlafen. Um 6.45 Uhr läuten gleich 3
Kirchenglocken. Das liegt wohl an der günstigen Lage unseres
Stellplatzes. Außer Millery sind wir in Quasisichtweite bzw.
Hörweite zu 2 weiteren Orten. Und weil heute Sonntag ist, geht auch
gleich danach ein richtiges Kirchengeläut los. Wir werten das nun
endgültig als Signal zum Aufstehen. Wir nehmen uns für heute eine
400 km lange mautfreie Fahrt vor. Schließlich muss man den Sonntag
doch ausnutzen. Doch die ersten anderthalb Stunden verlaufen ziemlich
zäh. Der Nebel wird immer dicker und dicker. Es ist schon selten,
dass wir längere Zeit mit eingeschalteter Nebelschlussleuchte
fahren. Zum Glück lichtet sich der Nebel dann aber doch bzw.
gefriert an unser Womo.
Wir
finden fast leere, leider oft holprige Straßen vor. Bei dem Wetter
ist außer uns kaum jemand unterwegs. Nur ein paar gelbe Westen sind
unermüdlich. Sie lassen uns aber in Ruhe. So kommen wir ziemlich
ermüdet am späten Nachmittag in Lapalisse an. Wir tanken, was im
Vergleich zu gestern eine finanzielle Katastrophe ist und fahren auf
den recht gut gefüllten Stellplatz. Endlich Ruhe, naja fast: Ein
Stellplatznachbar lässt seinen Motor laufen. Er braucht wohl mehr
Strom als er hat.


