Kurz
nach acht Uhr wälzen wir uns aus den Betten. Die Heizung musste
schon die ganze Nacht über arbeiten und das muss sie auch am Morgen.
Es ist zwar nicht eisig kalt, aber eben November. Ein Grund mehr, in
den wärmeren Süden zu flüchten. Wir wählen diesmal die
linksrheinische Seite für die weitere Route. Hier ist die Autobahn
in einem viel besseren Zustand als auf der rechtsrheinischen Seite.
Zumindest bis sie komplett gesperrt ist und wir gezwungen sind, von
ihr abzufahren. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als nach den
Umleitungsschildern bis zur nächsten Auffahrt herumzukurven. Später
hören wir im Radio, dass die Autobahn hier tagsüber wegen
Brückenbauarbeiten gesperrt war und eine Umleitung eingerichtet
worden sei. Logisch, dass wir zu diesem Zeitpunkt hier vorbeikommen.
Dass allerdings eine Umleitung extra eingerichtet worden ist,
bezweifeln wir. Da war nichts außer einer Sperrung. Wir wechseln
rechtzeitig auf die französische Seite über und gondeln noch
entspannter weiter. An einer Raststätte muss wie jedes Mal ein Halt
eingelegt werden und es wird das erste originale französische
Baguette zelebriert. Wer unseren Blog verfolgt, kennt dieses Ritual
bereits. Bald verlassen wir wieder die Autobahn. Wir wollen zumindest
einen Teil des Weges mautfrei zurücklegen. An einem Sonntag kann man
sich das auch leisten. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Allerdings
muss man schon etwas mehr Zeit einkalkulieren. Bevor es dunkel wird
wollen wir uns einen Stellplatz suchen. Karin hat wie immer schon
vorgearbeitet und im Internet mögliche Plätze ausfindig gemacht.
Jetzt prallen Theorie und Praxis aufeinander. Der erste Platz gefällt
uns nicht, weil die Bäume einen Fernsehempfang verhindern würden.
Die offizielle Ausrede lautet natürlich, dass der Platz nicht schön
ist. Man will ja auch etwas fürs Auge, auch wenn es bald dunkel wird
und das Auge nur das Innere des Womos sehen wird. Der nächste
Stellplatz ist uns zu einsam (und wieder zu viele Bäume). Zum
dritten Platz verfahren wir uns trotz (oder auch wegen) Navi und
finden aber doch noch hin, als wir uns an einen französischen
Wohnmobilfahrer hängen, der anscheinend in die gewünschte Richtung
fährt und uns tatsächlich zu einem etwas unebenen aber sehr schönen
Platz mit VE, viel Ruhe und freie Sicht auf den Fernsehsatelliten
lotst.
