Wir
haben eine kalte Nacht hinter uns. Der Wind hat entweder nachgelassen
oder wir haben eine gute Deckung hinter dem großen Stadion gefunden.
Wie sich spärter herausstellt, letzteres. Was blieb ist der Regen.
An großartig durchlüften ist nicht zu denken. Das müssen wir wohl
auf später verschieben. Gestern haben wir in Rincon angerufen, um
uns eventuell einen Platz zu reservieren. Alles voll und schon einige
Womos auf Warteposition. Die Dame am Telefon empfiehlt uns lieber ein
gutes Frühstück in Antequera gegenüber des Stellplatzes. Sie
stamme aus Antequera. Dumm nur, dass man auch mit einem guten
Frühstück immer noch keinen Platz am Mittelmeer bekommt. Sie meint,
wir könnten es bei dem neuen Platz östlich von Malaga versuchen.
Aber viel Hoffnung macht sie uns nicht. Dort sei auch alles voll. Wir
sollten lieber im Hinterland bleiben. Das ist aber bei der momentanen
Wetterlage auch keine so gute Idee. Hier ist es nass, windig und bäh.
Wir rufen also nach unserem Frühstück auf dem Stellplatz in Malaga
Beach an. Tatsächlich alles belegt. Wir werden immerhin auf eine
telefonische Warteliste gesetzt. Wir brechen trotzdem auf, tanken
(nicht bei Carrefour, siehe Bemerkung gestern) und fahren die Berge
hinunter nach Malaga.
![]() |
| Bergab nach Malaga |
Hier
erwartet uns immer noch viel Wind, aber auch Sonne und - ein voller
Stellplatz. Wir bleiben vor dem Eingang stehen und suchen den Manager
auf. Er erinnert sich an unser Telefonat von eben, hat aber (wie
eben) immer noch nichts frei. Vielleicht später. So warten wir
einige Zeit vor dem Eingang. Karin begutachtet den Stellplatz, Achim
passt auf, ob sich was tut. Gerade als Karin zurück ist, kommt der
Manager nickend (nicht kopfschüttelnd) auf uns zu. Er hat einen
Platz, aber ohne Strom. Vielleicht bekommen wir später oder morgen
oder übermorgen einen Stromplatz. Damit können wir leben. Unser
süßer, kleiner Katzenplatz erlaubt uns eine gute Aussicht auf den
Eingang.
![]() |
| Unser Katzenplatz |
Hier
herrscht den ganzen Tag das Chaos schlechthin. Immer wieder kommen
Fahrzeuge und suchen einen Platz. Es wird diskutiert, gewartet und
wieder gefahren. Bei einem kleinen Rundgang stellt Achim fest, dass
gerade mal ein Premiumplatz frei ist; und der ist wahrscheinlich
reserviert. Apropos Premiumplatz: die Preisgestaltung ist etwas
kompliziert, weshalb wir bei der Anmeldung neben Formalitäten bis
zum Abwinken auch eine ausführliche Leistungs-/Preisbeschreibung
mündlich vom Manager erläutert bekommen.
Fangen
wir mit den Nebenkosten an: Dusche, Waschmaschine, Trockner und Wifi
kosten extra. Kaltes Wasser ist inklusive. Wifi ist in der ersten
halben Stunde zwar frei. Deshalb die Werbung mit „Free Wifi“.
Dann kostet jede Stunde, jeder Tag extra – und nicht wenig. Der
Stellplatz, also unter Katzenplatz, kostet einen Grundbetrag. Bleibt
man sieben Tage, muss man nur sechs bezahlen. Will man Strom haben,
so denn verfügbar, kostet das zwei Euro extra – für 4 Ampere
Stromstärke. Umgerechnet könnte man damit etwa 880 Watt ziehen.
Also den kleinen Wasserkocher mit seltenen 1000 Watt lieber verstaut
lassen. Für einen Euro mehr gibt es 1 Ampere mehr. Dann könnte
dieser Wasserkocher funktionieren, sofern der Kühlschrank auf Gas
bleibt und kein Handyakku die Reste überschreitet. Ach ja, dann gibt
es auch noch die Premiumplätze mit grundsätzlich „satten“ 6
Ampere für Langzeiturlauber, wieder 2 Euros teurer, dafür mit
freiem Blick auf das Mittelmeer, lediglich durch einen Zaun getrennt.
|
Nun
gibt es noch Monatspreise. Die sind auf den Tag umgerechnet schon
etwas günstiger. Aber das ist dann wohl nur etwas für
ausgesprochene Malagafans. Nun sitzen wir hier und harren der Dinge.
Achim nutzt die seltene Gelegenheit, in der platzeigenen Chriringuito
eine Paella mit Meeresfrüchten (Womit denn sonst?) zu erstehen.
Karin macht ihm so etwas nicht streitig. Schmeckt gut, nur ist das
Verhältnis zwischen Meeresfrüchten und Euronen etwas ungünstig.
Aber auch daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Achim macht
gegen Abend einen Rundgang, um mögliche freie Plätze zu erkunden.
Nichts zu finden. Aber am Strand spielt eine Gruppe Franzosen Boule.
Die Idee! Zurück am Womo braucht Achim die Idee nur auszusprechen.
Karin ist sofort dabei. So weihen wir unsere neuen Boulekugeln ein
und haben Spaß.






