Samstag, 2. Februar 2019

Malaga Beach 70 km


Wir haben eine kalte Nacht hinter uns. Der Wind hat entweder nachgelassen oder wir haben eine gute Deckung hinter dem großen Stadion gefunden. Wie sich spärter herausstellt, letzteres. Was blieb ist der Regen. An großartig durchlüften ist nicht zu denken. Das müssen wir wohl auf später verschieben. Gestern haben wir in Rincon angerufen, um uns eventuell einen Platz zu reservieren. Alles voll und schon einige Womos auf Warteposition. Die Dame am Telefon empfiehlt uns lieber ein gutes Frühstück in Antequera gegenüber des Stellplatzes. Sie stamme aus Antequera. Dumm nur, dass man auch mit einem guten Frühstück immer noch keinen Platz am Mittelmeer bekommt. Sie meint, wir könnten es bei dem neuen Platz östlich von Malaga versuchen. Aber viel Hoffnung macht sie uns nicht. Dort sei auch alles voll. Wir sollten lieber im Hinterland bleiben. Das ist aber bei der momentanen Wetterlage auch keine so gute Idee. Hier ist es nass, windig und bäh. Wir rufen also nach unserem Frühstück auf dem Stellplatz in Malaga Beach an. Tatsächlich alles belegt. Wir werden immerhin auf eine telefonische Warteliste gesetzt. Wir brechen trotzdem auf, tanken (nicht bei Carrefour, siehe Bemerkung gestern) und fahren die Berge hinunter nach Malaga.

Bergab nach Malaga
Hier erwartet uns immer noch viel Wind, aber auch Sonne und - ein voller Stellplatz. Wir bleiben vor dem Eingang stehen und suchen den Manager auf. Er erinnert sich an unser Telefonat von eben, hat aber (wie eben) immer noch nichts frei. Vielleicht später. So warten wir einige Zeit vor dem Eingang. Karin begutachtet den Stellplatz, Achim passt auf, ob sich was tut. Gerade als Karin zurück ist, kommt der Manager nickend (nicht kopfschüttelnd) auf uns zu. Er hat einen Platz, aber ohne Strom. Vielleicht bekommen wir später oder morgen oder übermorgen einen Stromplatz. Damit können wir leben. Unser süßer, kleiner Katzenplatz erlaubt uns eine gute Aussicht auf den Eingang.

Unser Katzenplatz
Hier herrscht den ganzen Tag das Chaos schlechthin. Immer wieder kommen Fahrzeuge und suchen einen Platz. Es wird diskutiert, gewartet und wieder gefahren. Bei einem kleinen Rundgang stellt Achim fest, dass gerade mal ein Premiumplatz frei ist; und der ist wahrscheinlich reserviert. Apropos Premiumplatz: die Preisgestaltung ist etwas kompliziert, weshalb wir bei der Anmeldung neben Formalitäten bis zum Abwinken auch eine ausführliche Leistungs-/Preisbeschreibung mündlich vom Manager erläutert bekommen.
Fangen wir mit den Nebenkosten an: Dusche, Waschmaschine, Trockner und Wifi kosten extra. Kaltes Wasser ist inklusive. Wifi ist in der ersten halben Stunde zwar frei. Deshalb die Werbung mit „Free Wifi“. Dann kostet jede Stunde, jeder Tag extra – und nicht wenig. Der Stellplatz, also unter Katzenplatz, kostet einen Grundbetrag. Bleibt man sieben Tage, muss man nur sechs bezahlen. Will man Strom haben, so denn verfügbar, kostet das zwei Euro extra – für 4 Ampere Stromstärke. Umgerechnet könnte man damit etwa 880 Watt ziehen. Also den kleinen Wasserkocher mit seltenen 1000 Watt lieber verstaut lassen. Für einen Euro mehr gibt es 1 Ampere mehr. Dann könnte dieser Wasserkocher funktionieren, sofern der Kühlschrank auf Gas bleibt und kein Handyakku die Reste überschreitet. Ach ja, dann gibt es auch noch die Premiumplätze mit grundsätzlich „satten“ 6 Ampere für Langzeiturlauber, wieder 2 Euros teurer, dafür mit freiem Blick auf das Mittelmeer, lediglich durch einen Zaun getrennt.

Premiumplätze

Sonstige Plätze

Nun gibt es noch Monatspreise. Die sind auf den Tag umgerechnet schon etwas günstiger. Aber das ist dann wohl nur etwas für ausgesprochene Malagafans. Nun sitzen wir hier und harren der Dinge. Achim nutzt die seltene Gelegenheit, in der platzeigenen Chriringuito eine Paella mit Meeresfrüchten (Womit denn sonst?) zu erstehen. Karin macht ihm so etwas nicht streitig. Schmeckt gut, nur ist das Verhältnis zwischen Meeresfrüchten und Euronen etwas ungünstig. Aber auch daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Achim macht gegen Abend einen Rundgang, um mögliche freie Plätze zu erkunden. Nichts zu finden. Aber am Strand spielt eine Gruppe Franzosen Boule. Die Idee! Zurück am Womo braucht Achim die Idee nur auszusprechen. Karin ist sofort dabei. So weihen wir unsere neuen Boulekugeln ein und haben Spaß.