Donnerstag, 20. Dezember 2018

Figueira 30. Tag


Es ist kaum zu glauben, wir sind schon einen ganzen Monat in Figueira. Hier bleibt man wirklich leicht hängen. Wir haben von Anfang an geplant, hier einige Zeit zu verbringen und unserem Hobby Geocaching zu frönen. Das haben wir nun hinter uns. Die meisten der geplanten Caches haben wir gesucht und auch fast alle gefunden. Nur einige wenige haben wir liegen lassen, weil uns der Weg dorthin zu anstrengend erschien oder die Gegend nicht zusagte, sei es weil es zu schmuddelig war (zum Glück die Ausnahme) oder weil wir unsere Gesundheit an den Steilküsten nicht riskieren wollten. Zudem beobachten wir hier aber auch andere Wohnmobilisten, die hier ankommen, sagen, sie wollen ein oder zwei Tage bleiben und verweilen dann doch viel länger als geplant. Wahrscheinlich schätzen sie genauso wie wir die Ruhe und die Bequemlichkeit auf einem kleinen Platz mit etwa 40 Parzellen. Auch die Nachbarn lernt man so nach und nach kennen und schätzen, besonders natürlich die, die keine Hunde haben oder mit selbigen umgehen können. Ab jetzt wollen wir in aller Ruhe Weihnachten verbringen und dann sehen wir weiter. Heute gondeln wir ein bisschen herum. Zuerst geht es nach Vila do Bispo zu Lidl, wo wir uns für Weihnachten eindecken. Dann fahren wir weiter nach Sagres, durchqueren den Ort und wenden uns nach rechts in Richtung Cap Sao Vicence. Dort waren wir vor einigen Jahren schon einmal. Deshalb biegen wir auf halbem Wege nach rechts ab auf die Via Algarviana. Doch die Asphaltstraße endet nach etwa 3 km und gabelt sich in zwei staubige Steinpisten. Diese wollen wir unserem Womo nicht antun. Vielleicht werden wir diese Strecken ein anderes Mal mit den Rädern versuchen. Wir kehren um, fahren zurück zur Hauptstraße und parken wenige Meter weiter am Praia do Beliche. Von hier aus schlendern wir ein bisschen an der Steilküste entlang. Wir werden wieder einmal mit einer traumhaften Kulisse belohnt, wo wir nach Westen gerichtet den Strand mit vielen Surfern in den Wellen davor beobachten


und, wenn wir den Blick nach Osten schwenken, die Kraft des Atlantiks vor Augen geführt bekommen.



Schließlich reißen wir uns los, laufen wieder zum Womo und fahren zurück. In Raposeira machen wir Pause und lassen uns ein Mittagessen servieren: einfach aber gut. 

Frango = Hühnchen


Febras = Schnitzel
Nur die sanitären Anlagen sind etwas „seltsam“. Achim will sich die Hände waschen und sucht diese auf. In einem kleinen dunklen Flur erahnt man zwei schmale Türchen. Nach dem Lichtschalter tasten und schon erkennt man eine Frauenfigur auf dem Türblatt. Also andere Tür und anderer Lichtschalter – Herrenfigur. Achim tritt ein. Zum Glück ist kein anderer drin, denn für zwei ist hier kein Platz. Ein Miniwaschbecken, ein Urinal, eine Kloschüssel ohne Brille und ein Schild an der Wand mit der portugiesischen und englischen Beschriftung: Bitte die Toilette nicht benutzen. Ganz ehrlich, das will hier auch niemand. Später bekommen wir Gesprächsfetzen von französischen Gästen mit, wo Madame auch die Keramikabteilung aufgesucht hat. Soweit unsere Französischkenntnisse ausreichen, schließen wir daraus, dass die Damentoilette bis auf das Urinal ähnlich einladend gestaltet ist. Aber die Hauptsache ist, dass das Essen geschmeckt hat. Die Verdauung hat schließlich noch etwas Zeit.