Es
ist kaum zu glauben, wir sind schon einen ganzen Monat in Figueira.
Hier bleibt man wirklich leicht hängen. Wir haben von Anfang an
geplant, hier einige Zeit zu verbringen und unserem Hobby Geocaching
zu frönen. Das haben wir nun hinter uns. Die meisten der geplanten
Caches haben wir gesucht und auch fast alle gefunden. Nur einige
wenige haben wir liegen lassen, weil uns der Weg dorthin zu
anstrengend erschien oder die Gegend nicht zusagte, sei es weil es zu
schmuddelig war (zum Glück die Ausnahme) oder weil wir unsere
Gesundheit an den Steilküsten nicht riskieren wollten. Zudem
beobachten wir hier aber auch andere Wohnmobilisten, die hier
ankommen, sagen, sie wollen ein oder zwei Tage bleiben und verweilen
dann doch viel länger als geplant. Wahrscheinlich schätzen sie
genauso wie wir die Ruhe und die Bequemlichkeit auf einem kleinen
Platz mit etwa 40 Parzellen. Auch die Nachbarn lernt man so nach und
nach kennen und schätzen, besonders natürlich die, die keine Hunde
haben oder mit selbigen umgehen können. Ab jetzt wollen wir in aller
Ruhe Weihnachten verbringen und dann sehen wir weiter. Heute gondeln
wir ein bisschen herum. Zuerst geht es nach Vila do Bispo zu Lidl, wo
wir uns für Weihnachten eindecken. Dann fahren wir weiter nach
Sagres, durchqueren den Ort und wenden uns nach rechts in Richtung
Cap Sao Vicence. Dort waren wir vor einigen Jahren schon einmal.
Deshalb biegen wir auf halbem Wege nach rechts ab auf die Via
Algarviana. Doch die Asphaltstraße endet nach etwa 3 km und gabelt
sich in zwei staubige Steinpisten. Diese wollen wir unserem Womo
nicht antun. Vielleicht werden wir diese Strecken ein anderes Mal mit
den Rädern versuchen. Wir kehren um, fahren zurück zur Hauptstraße
und parken wenige Meter weiter am Praia do Beliche. Von hier aus
schlendern wir ein bisschen an der Steilküste entlang. Wir werden
wieder einmal mit einer traumhaften Kulisse belohnt, wo wir nach
Westen gerichtet den Strand mit vielen Surfern in den Wellen davor
beobachten
und, wenn wir den Blick nach Osten schwenken, die Kraft
des Atlantiks vor Augen geführt bekommen.
Schließlich reißen wir
uns los, laufen wieder zum Womo und fahren zurück. In Raposeira
machen wir Pause und lassen uns ein Mittagessen servieren: einfach
aber gut.
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| Frango = Hühnchen |
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| Febras = Schnitzel |
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Nur die sanitären Anlagen sind etwas „seltsam“. Achim
will sich die Hände waschen und sucht diese auf. In einem kleinen
dunklen Flur erahnt man zwei schmale Türchen. Nach dem Lichtschalter
tasten und schon erkennt man eine Frauenfigur auf dem Türblatt. Also
andere Tür und anderer Lichtschalter – Herrenfigur. Achim tritt
ein. Zum Glück ist kein anderer drin, denn für zwei ist hier kein
Platz. Ein Miniwaschbecken, ein Urinal, eine Kloschüssel ohne Brille
und ein Schild an der Wand mit der portugiesischen und englischen
Beschriftung: Bitte die Toilette nicht benutzen. Ganz ehrlich, das
will hier auch niemand. Später bekommen wir Gesprächsfetzen von
französischen Gästen mit, wo Madame auch die Keramikabteilung
aufgesucht hat. Soweit unsere Französischkenntnisse ausreichen,
schließen wir daraus, dass die Damentoilette bis auf das Urinal
ähnlich einladend gestaltet ist. Aber die Hauptsache ist, dass das
Essen geschmeckt hat. Die Verdauung hat schließlich noch etwas Zeit.