Donnerstag, 26. Juli 2018

Amelinghausen 260 km


Unser letzter Tag. Trotzdem gestatten wir uns auszuschlafen. Soweit das möglich ist. Der Däne neben uns rumort schon sehr früh herum und packt seine sieben Sachen. Dabei qualmt er wir ein Schlot, was wir sogar durch die Luftschlitze unserer Seitenfenster wahrnehmen. Es gibt wohl keine schlimmeren Nichtraucher als ehemalige Raucher. Dann fährt er los und es kehrt Ruhe ein. Wir sind aber wach. Also stehen wir auf, frühstücken und packen auch zusammen. Unsere Route führt uns gemütlich weitab der A 7 über Kiel und Lüneburg nach Amelinghausen. Dabei lernen wir wieder einmal die deutsche Straßenbaukunst kennen. Ein bisschen Lästern muss sein: Hinter Kiel ist die neue Autobahn in Richtung Süden ein Stück(chen) gewachsen. Ein Teil ist aber noch nicht freigegeben, obwohl er schon fertig ausschaut. Sogar die Mittellinien sind schon aufgestrichen. Vielleicht liegt es aber auch an dem Känguruhasphalt, der uns wie im Westernsattel hoppeln lässt. Vielleicht hat die Hitze aber auch gleich für ein paar Wellen gesorgt. Was für eine Erlösung, als wir endlich am Ende der Baustelle und auf dem alten Teil der Autobahn sind. Überhaupt sehen und passieren wir viele Baustellen. Klar, dass nicht bei Frost sondern im Sommer gebaut werden muss. Doch gebaut wird eigentlich nicht so sehr viel. Vielmehr handelt es sich um Geisterbaustellen. Hin und wieder sieht man auch einen Arbeiter, der auf seiner Maschine sitzt und sich vor der Sonne schützt. Kann man irgendwie verstehen. Nur tut er halt sonst nichts. Wahrscheinlich nur Zufall. Vielleicht haben auch alle hitzefrei oder sind im Urlaub. Uns ist es auf der Autobahn auch zu heiß. Wir verlassen sie für eine Pause, die wir auf dem Stellplatz in Trappenkamp machen. Bietet sich gerade so an. Gerade so bekommen wir auch noch einen freien Platz.
Sat-Schüssel höher montiert
Nicht weil der Stellplatz mit Wohnmobilen überfüllt ist, nein, wir sind neben einem Wohnwagen das einzige Campingfahrzeug. Weil ein paar Pkw-Fahrer (um Anja zu zitieren) anscheinend in der Schule nur Singen und Klatschen hatten und deshalb die Ver- und Gebotsschilder nicht lesen können (wollen). Von Geesthacht kommend haben wir dann kurz vor Lüneburg ein Umleitungsproblem. Die Autobahnauffahrt Richtung Lüneburg ist durch eine (natürlich Geister-) Baustelle gesperrt. Eine ausgeschilderte Umleitung entdecken wir nicht. So bleibt uns nichts anderes übrig, als weiter Richtung Hamburg zu fahren, die nächste Abfahrt zum Wenden zu nutzen und von hier aus Richtung Lüneburg abzubiegen. Das klappt. In Amelinghausen angekommen wundern wir uns über den unerwartet wenig besuchten Stellplatz. Nur zwei Wohnmobile stehen schon hier. Wir haben die Qual der Wahl. Später erzählt man uns, dass dafür am Schwimmbad die Hölle los sei. Dort würden die Pkw die Wohnmobilstellplätze und sogar die Entsorgungsstation zuparken, was für reichlich Ärger sorge. Auf meine Frage, was die Gemeinde denn dagegen unternehme: “Nichts.” Ende mit Lästern. Wir sitzen zwar schweißgebadet aber entspannt vor unserem Womo
und blicken auf einen schönen Urlaub zurück, mit Kiten, Radfahren, Sonne ohne Ende, vielen netten Gesprächen mit Leuten, die wir sonst nie getroffen hätten und eine ganze Menge Caches.