Unser letzter Tag. Trotzdem gestatten wir uns auszuschlafen. Soweit
das möglich ist. Der Däne neben uns rumort schon sehr früh herum
und packt seine sieben Sachen. Dabei qualmt er wir ein Schlot, was
wir sogar durch die Luftschlitze unserer Seitenfenster wahrnehmen. Es
gibt wohl keine schlimmeren Nichtraucher als ehemalige Raucher. Dann
fährt er los und es kehrt Ruhe ein. Wir sind aber wach. Also stehen
wir auf, frühstücken und packen auch zusammen. Unsere Route führt
uns gemütlich weitab der A 7 über Kiel und Lüneburg nach
Amelinghausen. Dabei lernen wir wieder einmal die deutsche
Straßenbaukunst kennen. Ein bisschen Lästern muss sein: Hinter Kiel
ist die neue Autobahn in Richtung Süden ein Stück(chen) gewachsen.
Ein Teil ist aber noch nicht freigegeben, obwohl er schon fertig
ausschaut. Sogar die Mittellinien sind schon aufgestrichen.
Vielleicht liegt es aber auch an dem Känguruhasphalt, der uns wie im
Westernsattel hoppeln lässt. Vielleicht hat die Hitze aber auch
gleich für ein paar Wellen gesorgt. Was für eine Erlösung, als wir
endlich am Ende der Baustelle und auf dem alten Teil der Autobahn
sind. Überhaupt sehen und passieren wir viele Baustellen. Klar, dass
nicht bei Frost sondern im Sommer gebaut werden muss. Doch gebaut
wird eigentlich nicht so sehr viel. Vielmehr handelt es sich um
Geisterbaustellen. Hin und wieder sieht man auch einen Arbeiter, der
auf seiner Maschine sitzt und sich vor der Sonne schützt. Kann man
irgendwie verstehen. Nur tut er halt sonst nichts. Wahrscheinlich nur
Zufall. Vielleicht haben auch alle hitzefrei oder sind im Urlaub. Uns
ist es auf der Autobahn auch zu heiß. Wir verlassen sie für eine
Pause, die wir auf dem Stellplatz in Trappenkamp machen. Bietet sich
gerade so an. Gerade so bekommen wir auch noch einen freien Platz.
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| Sat-Schüssel höher montiert |
Nicht weil der Stellplatz mit Wohnmobilen überfüllt ist, nein, wir
sind neben einem Wohnwagen das einzige Campingfahrzeug. Weil ein paar
Pkw-Fahrer (um Anja zu zitieren) anscheinend in der Schule nur Singen
und Klatschen hatten und deshalb die Ver- und Gebotsschilder nicht
lesen können (wollen). Von Geesthacht kommend haben wir dann kurz
vor Lüneburg ein Umleitungsproblem. Die Autobahnauffahrt Richtung
Lüneburg ist durch eine (natürlich Geister-) Baustelle gesperrt.
Eine ausgeschilderte Umleitung entdecken wir nicht. So bleibt uns
nichts anderes übrig, als weiter Richtung Hamburg zu fahren, die
nächste Abfahrt zum Wenden zu nutzen und von hier aus Richtung
Lüneburg abzubiegen. Das klappt. In Amelinghausen angekommen wundern
wir uns über den unerwartet wenig besuchten Stellplatz. Nur zwei
Wohnmobile stehen schon hier. Wir haben die Qual der Wahl. Später
erzählt man uns, dass dafür am Schwimmbad die Hölle los sei. Dort
würden die Pkw die Wohnmobilstellplätze und sogar die
Entsorgungsstation zuparken, was für reichlich Ärger sorge. Auf
meine Frage, was die Gemeinde denn dagegen unternehme: “Nichts.”
Ende mit Lästern. Wir sitzen zwar schweißgebadet aber entspannt vor
unserem Womo
und blicken auf einen schönen Urlaub zurück, mit
Kiten, Radfahren, Sonne ohne Ende, vielen netten Gesprächen mit
Leuten, die wir sonst nie getroffen hätten und eine ganze Menge
Caches.


