Wie schon angedeutet hat Karin Wäsche vorbereitet. Nach ein paar Wochen sammelt sich schon einiges an. Die Wechselwäsche geht auch langsam zur Neige. Zuhause ist das kein Problem. Hier muss erst die Lage erkundet werden. Es gibt eine Waschmaschine und einen Trockner für etwa 50 Womobesatzungen. Da kann sich jeder ausrechnen, wie knapp das ist. Zwar sind die Maschinen recht groß dimensioniert, aber immer noch normale Haushaltsmaschinen, die 4 mal am Tag für maximal 3 Stunden im Eco-Modus laufen. Mit Industriemaschinen in Waschsalons also nicht zu vergleichen. Damit das Hauen und Stechen um die "Slots" nicht überhand nimmt, liegt eine Liste in einem Ringbuch aus, in die sich die Waschwilligen eintragen können /sollen /müssen - und das einige Tage im voraus. Wenn man denkt, jetzt ist alles klar, denkt man nur. Verpennt nämlich ein Waschwilliger seinen Einsatz und füttert die Maschine später, wird sie nicht rechtzeitig fertig und der Nächste gerät in einen Engpass. Wenn er Pech hat, holt der dann Nachfolgende die Wäsche einfach heraus, wirft sie auf den Boden und stopft seine rein; mit der unschlagbaren Argumentation, er sei dran. Noch dreister funktioniert die Methode, kurz nach einer Startzeit die Wäsche eines anderen heraus zu nehmen, seine eigene schnell zu waschen, wieder heraus zu nehmen und die des Vorgängers wieder einzufüllen. Der Rechtmäßige hat das Nachsehen. Die Erklärung, er wäre zu blöd gewesen, die Maschine richtig zu programmieren, setzt dann noch eins drauf. Klingt alles unglaublich (dreist), ist aber schon vorgekommen. Einzige Abhilfe sind ein Buch und ein Stuhl. Letzteren platziert man in Sichtweite der Maschine und im ersteren liest man während der gesamten Waschzeit. Eine dritte Methode gibt es auch noch: Wir haben schon erlebt, dass die Seite für die Vormerkungen entfernt und durch eine neue (mit anderem Namen) manipulierte ersetzt wurde. Hier empfehlen wir als Gegenmaßnahme das Buch "Die Quelle" von Michener. Das hat ganz viele Seiten. ;-)
Karins Waschtag verläuft reibungslos. Wir bekommen sie sogar fast trocken. Da ist zwischendurch eine kleine Radtour zu Lidl in Vera drin. Als wir zurück am Womo sind, nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen bei Kaffee und Kuchen, bevor es wieder Zeit zum Einigeln ist.