Der
Sturm ist weitergezogen. Trotzdem haben wir heute immer noch genug
Wind, leider auch mit viel Regen. Aber heute Nachmittag soll es
besser werden. Achim freut sich schon drauf. Aber erst einmal müssen
wir unser Womo wieder an den „alten“ Platz fahren. Wir
entscheiden uns, das Womo um 90 Grad nach rechts zu drehen. Erstens
stehen wir dann mit der Schnauze im Wind, was dann doch angenehmer
ist, weil er dann nicht so auf der Eingangstür steht. Zweitens, und
das ist viel wichtiger, stehen wir dann nicht mehr unter dem Baum mit
dem abgebrochenen Ast. Das Rangieren geht auch recht gut. Nur haben
wir Probleme, unsere Stützen am Heck auszufahren. Das heißt,
ausfahren können wir sie schon. Aber sie stehen dann immer noch in
der Luft. Als wir ankamen mussten wir sie kürzen. Jetzt sind sie zu
kurz. Wieder verlängern? Nein, wir leihen uns von Erwin ein paar
Holzklötze und gleichen so den Höhenunterschied aus. Aber mal
ehrlich: Könnte man solche Stützen nicht ein bisschen mit mehr
„Hubweg“ konstruieren? Wahrscheinlich sind wie so oft die
Konstrukteure keine Womofahrer und planen so etwas nur auf ebenem
Hallengrund und nicht in der Praxis mit Dellen und Senken im
Wiesenboden. Gegen Mittag bedankt sich unser Nachbar, dem wir gestern
das Vorzelt gerettet haben und verewigt uns auf einem
Erinnerungsfoto.

Wenig später ist Erwin schon wieder nicht mehr zu
halten und geht mit erweitertem Kälteschutz zum Kiten. So hart sind
Kai und Achim nicht. Dafür erleben wir nun holländische
Gründlichkeit. Wir hatten gestern den abgebrochenen Ast gemeldet, in
der Hoffnung und mit dem Versprechen, dass dieser heute in Sicherheit
gebracht wird. Folgerichtig kommt auch ein Platzarbeiter und lässt
sich das Holz des Anstosses zeigen. Wir gestern gemeldet in fünf bis
sechs Meter Höhe. Da kommt der gute Herr nicht ran. Wenig später
kehrt er mit einer Mitarbeiterin und einem Hubgerät wie bei der
Feuerwehr zurück. Leider müssen wir unsere Satellitenschüssel in
Sicherheit bringen, als der Mann in luftiger Höhe seine Motorsäge
in Wallung bringt. Und weil er schon mal dabei ist, astet er
ordentlich aus.
Das Geäst wird schließlich in einem nunmehr dritten
Schritt abtransportiert und wir haben vorerst keinen Fernsehempfang.
Vielleicht hätten wir gestern lieber unseren Mund gehalten.

Bei dem
Regen wollen wir vorerst unsere Antenne nicht ausrichten. Vielleicht
ist es heute Abend etwas angenehmer. Stattdessen will Achim die Zeit
mit Wasser bunkern totschlagen. Auch keine besonders gute Idee. Der
Wasserhahn ist zwar nicht weit weg. Aber jedesmal, wenn er bei einer
Regenpause einen Versuch startet, fängt der Regen wieder an. So
braucht er drei Anläufe bis der Tank wenigstens einigermaßen
gefüllt ist. Inzwischen ist auch Erwin zurück vom Wasser. Der Wind
ist plötzlich weg. Wir schauen in die Vorhersage. Stimmt. Aber der
Wind soll gleich wieder zulegen. Auch Achim schöpft wieder Hoffnung.
Er nutzt nun die Regen- und Windpause, den Toiletteninhalt zu
entsorgen. Der Regen freut sich darüber hämisch und erwischt Achim
auf halbem Weg. Schließlich kommt der Wind auch wieder, aber der
Regen bleibt. So ein Kitetag ist wohl nur etwas für Erwin.