Dienstag, 11. August 2015

Celle 75 km


Am Morgen ist das Unwetter vorbei. Aber der ganze Platz ist voller Wasserpfützen. Zum Glück stehen wir auf festem Untergrund. Ein „kleines“ Malheur ist uns aber doch passiert. Wir haben unser Heki nicht richtig geschlossen. Zwar war es ganz herunter gekurbelt, aber die Aussteller waren nach oben gedrückt. Achim nimmt alle Lüftungsabdeckungen ab. Kein Wasser. Uff! Dann überlegen wir, was wir heute tun wollen. Eigentlich gibt es wenige Kilometer entfernt eine sehr verheißungsvolle Cachemöglichkeit. Doch bei dem vielen Regen heute Nacht ist die Strecke wohl ziemlich aufgeweicht. Darauf wollen wir lieber verzichten. So fahren wir weiter, nun in östlicher Richtung mit Kurs auf die Heimat. In dem kleinen Ort Rodewald machen wir Rast.
Der Ort ist zwar klein aber oho, immerhin mit zwölf Kilometern Ausdehnung der zweitlängste Ort in Niedersachsen. Wir prüfen das mit unseren Fahrrädern anhand einer Cachetour. Die Radwege sind hier asphaltiert und gut befahrbar, auch nach dem Regen.
Sonnenblumen am Wegesrand

Der folgende Absatz ist nur für Cacheinteressierte gedacht. „Nur-Wohnmobilisten“ können diesen Absatz ruhig überspringen. 
Einmal muss Achim wirklich alle Register seiner Cachererfahrung ziehen. Wir finden den Cache ohne große Mühen, kommen aber nicht ran. Er ist in einem Marmeladenglas, das in einem Plastikrohr steckt, tief in der Erde verbuddelt. In der Beschreibung heißt es daher auch: Geht nur mit einem kräftigen Magneten. Achim hat auch einen Magneten; also so ein Ding, mit dem man in Schlitze verschwundene Nägel wieder heraus holt. Damit kommt er auch an den metallenen Deckel des Glases heran. Aber das Glas ist zu schwer. Der Magnet schafft das Gewicht nicht einmal ansatzweise. Was nun? Aufgeben? Nein! Achim holt einen Metallhaken aus seinem Cacherbeutel. Damit kommt er soeben neben das Glas. Dabei muss er sich auf den Waldboden legen. Ergebnis: Achim dreckig und nass. Doch der Haken rutscht immer wieder ab. Er bekommt das Glas zwar ein paar Zentimeter angehoben, doch dann fällt es wieder in die Tiefe. Achim biegt den Haken noch ein wenig zurecht. Dann, beim x-ten Versuch, gelingt es ihm, das Glas bis zum Rand des Rohres zu hieven, so dass Karin mit ihren schlanken Fingern (Achims dicke Knubbelfinger hätten das nie geschafft.) das Glas greifen kann und beide es mit vereinten, gefühlvollen Bewegungen auf sicheres Terrain bugsieren. Loggen und glücklich sein!

Zurück am Womo haben wir uns unseren Kaffee wirklich verdient. Wir beschließen, jetzt noch bis Celle zu fahren, um morgen ein bisschen zu shoppen. Danach geht es endgültig Richtung Heimat.

Montag, 10. August 2015

Mehlbergen Marina 30 km


Unsere Nachbarn kommen an unser Womo, um sich zu verabschieden. Die letzten Tage haben wir erfahren, dass sie auch gerne mal für ein paar Monate auf die iberische Halbinsel wollen. Es wäre wirklich schön, wenn man sich da wieder treffen würde. Wir fahren ebenfalls los. Unser erster Halt ist der Stellplatz in Nienburg.
Doch dort ist es recht eng und wegen einer nahen Baustelle etwas laut und ungemütlich. Weiter geht es nach Mehlbergen zu der dortigen Marina. Dort hat sich der Preis seit dem letzten Jahr verdoppelt. Dafür sind abgesehen vom Strom die VE und die Dusche inklusive. Wir finden, dann kann auch einmal eine Preiserhöhung gerechtfertigt sein. Da die Marina sogar einen eigenen Badeteich hat, nutzen wir dieses Angebot und erfrischen uns in dem kühlen Nass - bei diesen Temperaturen eine Wohltat.
Nach ein bisschen Nichtstun gönnen wir uns am nahen Kiosk einen kleinen Imbiss und etwas Eis, um dann wieder am Womo die Ruhe dieser Marina zu genießen.
Nachts geht das gemeldete und befürchtete Unwetter los. Erst ein bisschen Wetterleuchten, dann Starkregen. Diesmal ist Achim der Leidtragende. Karin steht nur kurz auf, um die Fenster ganz zu schließen und schläft dann wie ein Murmeltier. Achim wecken die Regentropfen immer wieder auf.

Sonntag, 9. August 2015

Stolzenau-Leese 3. Tag


Irgendwo wummern in der Nacht die Bässe. Nicht sehr laut, aber doch zu laut, um sie zu ignorieren. Achim kommt ausnahmsweise damit klar und schläft schnell ein. Karin geht es nicht so gut. Deshalb meldet sich am Morgen wieder ihre Migräne. Wie auch immer, wir entscheiden uns noch hier zu bleiben. Nur müssen wir erst mal Wasser bunkern. Dazu fahren wir nach Stolzenau.
Die VE-Station dort ist zwar ziemlich schmuddelig, aber funktioniert. Dann fahren wir an eine Schleuse in der Nähe. Wir wollen einen Rätselcache bergen, nachdem wir gestern lange Zeit daran herumgerätselt hatten. Doch an den von uns gefundenen Koordinaten finden wir nur Brennnesseln und Dornen. Achim entdeckt auch etwas, was einmal ein Cache gewesen sein könnte.

Aber sicher sind wir uns nicht. Kann man nichts machen. Wir gehen zurück zur Schleuse, schauen eine zeitlang einem wahren Schrottschiff zu
und fahren zurück zum Stellplatz. Dort verbringen wir den Rest des Tages gemütlich am Womo und quatschen mit den Nachbarn.

Samstag, 8. August 2015

Stolzenau-Leese 2. Tag


Das Zelt hat den Sturm heute Nacht leider nicht überstanden. Es gab ein längeres heftiges Gewitter mit Starkregen. Insoweit hatte der Wetterbericht recht. Nur der Wind war nicht so schlimm. Trotzdem ging das Zelt kaputt. Es war wohl schon vorgeschädigt. Nachdem der Regen nun weitergezogen ist, brechen wir wieder mit den Rädern zum Cachen auf. Leider sind wir nicht ganz so erfolgreich. Ein Multi scheitert an einer vernachlässigten Gedenktafel, auf der man kaum mehr etwas lesen kann. So können wir die gestellten Aufgaben nicht lösen. Zwei Tradicaches sind wahrscheinlich in schmuddeligen Unterführungen. So etwas wollen wir uns nicht antun. Am Schluss versucht Achim noch einen Cache an einem Weiher zu finden, zu dem man nur durch ein Maisfeld mit Brennnesseln und Dornengestrüpp kommt. Doch den Cache findet er nicht. Dafür versaut er sich Schuhe und Kleidung. Etwas Aufmunterung erfahren wir durch den Grillabend. Der Wettergott ist uns gnädig gestimmt. Der Stellplatz ist weiterhin idyllisch. Das passt dann schon.

Freitag, 7. August 2015

Stolzenau-Leese 30 km


Am Morgen ist es etwas bewölkter und kühler. Auch trauen sich hin und wieder ein paar Regentropfen auf unser Womo. Geweckt werden wir allerdings durch die pünktlich um sechs Uhr fahrenden Busse. Schließlich sind wir direkt an einer Bushaltestelle. Wir wollen eine kleine Cachetour zu Fuß machen und nehmen vorsichtshalber unsere Regenschirme mit (die wir natürlich nicht brauchen werden). Schon der erste Cache macht große Probleme. Er ist in einer Skulptur vor einem alten Gebäude versteckt, in dem Trauungen stattfinden – ausgerechnet als wir nach dem Cache suchen wollen. Erst nach dem vierten Anlauf können wir einigermaßen muggelfrei ans Werk gehen. Die beiden anderen Caches sind Multi, die uns aber keine großen Probleme bereiten.

Auf diese Weise erkunden wir die doch recht schöne Stadt.
Ziert das Rathaus.
Im Rathaus bekommen wir auch eine Mappe mit vielerlei nützlichen Informationen, u. a. auch über Radtouren und Stellplätze an der Weser. Kann man immer brauchen. Wir aber fahren weiter nach Stolzenau. Unser Ziel ist aber nicht der bekannte Stellplatz direkt an der Weser, sondern ein kleinerer noch recht unbekannter ein wenig davon entfernt.
Hier gibt es zwar keine Superausstattung aber jede Menge Ruhe. Trotzdem zählen wir am Abend vier Womos und ein Zelt.

Donnerstag, 6. August 2015

Petershagen 35km


Gemütliches Frühstück und los. D. h. erst entsorgen. Welch Überraschung! Wir sind heute ausnahmsweise nicht die letzten und müssen uns anstellen. Achim überlegt und kommt zum Schluss, dass unser Womo auf der Entsorgung wieder in die falsche Richtung kippen würde. Daher dirigiert er Karin mit dem Womo neben die Entsorgung, so dass der Ablasshahn seinen Tiefpunkt findet. Auf diese Weise kommt das Abwasser nun ordentlich heraus. Allerdings muss Achim nun Eimer für Eimer zur Entsorgung schleppen. Kein Vergnügen bei der Hitze. Dann fahren wir kurz einkaufen und weiter bis Petershagen. Wir schauen uns den Stellplatz am Sportplatz an. Ist in Ordnung, aber nichts Besonderes. Daher fahren wir zum Ausweichplatz an den Bootsanleger. Doch hier steht ein Bauzaun, wo zwar im Moment (Mittagszeit) nicht gearbeitet wird; aber einladend ist das nicht. Außerdem ist die Zufahrt sehr schmal und der Untergrund eine evtl. weiche Wiese. Kein anderes Womo weit und breit. Daher fahren wir wieder zurück in den Ort und begnügen uns mit dem offiziellen Platz.
Da die Stellplätze sehr eng sind, machen wir es wie unsere Womonachbarn und stellen unsere Stühle auf den Rasenstreifen direkt dahinter – mit Blick auf eine Bushaltestelle und wenigstens etwas Schatten durch die Bäume. Nur ein paar Jugendliche probieren die Lautstärke ihrer Handys aus – aber nicht lange. Da kommt doch tatsächlich ein Polizist auf dem Dienstfahrrad und zählt sie an. Es sei Mittagszeit und die Wohnmobilisten wollen ihre Ruhe haben. Recht hat er. Die Jugendlichen (noch sehr jung) kuschen tatsächlich. Dass wir so etwas in Deutschland erleben dürfen! Wenig später besucht uns einer unserer Söhne, der hier gerade auf der Durchreise ist. Wir quatschen für den Rest des Nachmittags. Am Abend sind wir wieder allein und bleiben aber noch bis zur Dunkelheit vor dem Womo. Dort herrschen nur etwa dreißig Grad, also fünf weniger als im Womo.

Mittwoch, 5. August 2015

Mardorf 2. Tag


Der Wetterbericht hatte Recht. Der Regen ist durchgezogen und heute Morgen scheint wieder die Sonne. Wir machen uns wieder auf zur Fahrrad-Cache-Tour um Mardorf. Zunächst geht es in nördlicher Richtung am „Meer“ entlang.
Auch dieses "Obelix-Spielzeug" hat etwas mit Cachen zu tun.
Wir machen ein paar Abstecher – wegen Caches natürlich – und bekommen Hunger. Das erste Restaurant, das wir finden, ist proppevoll. Also auf zum nächsten, ein paar Meter von der Tourimeile entfernt. Hier finden wir ein schönes schattiges Plätzchen auf der Terrasse. Kaum dass wir uns die Hände gewaschen haben, kommt auch schon der Salat als Vorspeise. Aber dann warten wir doch ziemlich lang, bis unsere beiden Fischteller vor uns stehen. Achim hatte schon überlegt, ob er sich einen Seniorenteller hätte bestellen sollen. Gut dass er das nicht gemacht hat. Die „normalen“ Teller sind klein genug. Das betrifft sowohl Karins Rotbarsch als auch Achims Matjes. Letzteren findet er unter ein paar Röstkartoffelscheiben versteckt. Auf diese Weise stillen wir unseren ganz kleinen Hunger. Gut für das Abnehmen, schlecht für den Geldbeutel. Achim rechnet nach: Er hätte für das gleiche Geld zwei bis drei opulente Fischbrötchen bekommen, was sicher sättigender gewesen wäre. Dann dürfen wir auch noch recht lang auf die Rechnung warten. Augenscheinlich hat zwischendurch die Bedienung gewechselt. Weiter geht es zu den nächsten Caches wieder in südlicher Richtung. Als wir dann kurz hinter Mardorf in wildes Gestrüpp gelotst werden, haben wir genug für heute. Zurück zum Womo, Sonnenschutz aufbauen und Füße hoch legen.

Dienstag, 4. August 2015

Mardorf 25 km



Wir packen unser Zeug zusammen. Achim will noch ein paar Liter Wasser holen. Dummerweise hat jemand den Schlauchanschluss an der Versorgungsstation geklaut. Kann man wohl immer mal brauchen. Grrr! Aber erfahrene Camper haben so etwas eh im Gepäck. Man darf es nur nicht vergessen, wieder mit zu nehmen. Dann noch Entsorgung des Restinhaltes unserer Potti. Da hat jemand an der Entsorgung gebastelt. Zur Erinnerung: Gestern glich die Technik noch einer kostenlosen Dusche. Jetzt hat jemand einen kleinen Holzstab so in den Entsorgungsschacht geklemmt, dass der Schlauch relativ gut fixiert ist. Alle Achtung vor dem Erfindungsgeist dieses Unbekannten. Unser Ziel ist zunächst Hagenburg, wo es jetzt während der Woche viel entspannter aussieht.
Von dort aus gehen wir sogleich auf Fahrrad-Cache-Tour. Wir wollen das Wetter ausnützen, denn heute Nachmittag soll es regnen und vielleicht auch gewittern.
Teich mit Springbrunnen

Gleich beim ersten Cache treffen wir einen Gleichgesinnten, mit dem wir einen Teil unserer Runde gemeinsam absolvieren – mit Erfolg natürlich. Auf dem Rückweg verabschieden wir uns wieder, weil unser Mitstreiter einen anderen Weg einschlagen will. Wir wollen aber erst einmal eine sehr schöne Kirche besichtigen.


Dann, ein paar Caches später, wir sind kaum zurück im Womo, fängt es auch schon an zu regnen. Was für ein Timing! Wir fahren weiter nach Mardorf,
kaufen unterwegs noch zwei halbe Grillhähnchen und machen es uns dann gemütlich.

Montag, 3. August 2015

Steinhude 2. Tag


Hitzewarnung! Wir entschließen uns deshalb, eine Kopfbedeckung gegen die Sonne zu tragen. Ansonsten machen wir wie üblich eine Rad- und Cachetour.
Windmühle am Wegesrand
So kann man auch einen Baum verzieren.
Dieser Anblick lässt Achim strahlen.
Auf diese Weise schaffen wir in aller Ruhe 28 Caches. Eigentlich sind es 29, aber die Nummer 29 dürfen wir nicht loggen. Das kommt so. Wir treffen ein Cacherpärchen an einer Brücke. Unübersehbar, was die da machen, mit einem Navi in der Hand. Wir sprechen die beiden an, kommen ins Quatschen und dürfen uns ebenfalls in die Logrolle eintragen. Zurück am Womo wollen wir im Internet loggen und stellen fest, dass dieser Cache nur für Premium-Mitglieder verfügbar ist. Zu dieser Elite gehören wir nicht. Wir sind ganz normale Welt-, Wald- und Wiesen-Cacher. Dann sind es halt nur 28. Wobei – beim 28sten hat Achim auch seine liebe Mühe. Der liegt auf einer kleinen Mole. Dort dürfen wir mit den Fahrrädern nicht hin. Karin bewacht die Fahrräder und Achim geht suchen. Er findet den Cache, will loggen: Kugelschreibermine leer. Also Fußmarsch zurück zu Karin, Stift leihen, Logrolle signieren, Fußmarsch zurück, Cache wieder verstecken und Fußmarsch zurück zu den Fahrrädern. Dann geht es wieder zum Womo. Relaxen ist angesagt.

Abends werfen wir den Grill an. Während wir auf das Glühen der Kohlen warten kommen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Wir erfahren, dass das Steinhuder Meer mit Blaualgen belastet sein soll. Die Gemeinde hat wohl auch ein paar Zettel an Hundehalter verteilt, in denen gewarnt wird, die Vierbeiner nicht ins Wasser zu lassen und schon gar nicht von dem Wasser trinken zu lassen. Es seien wohl schon einige Hunde daran gestorben. Auch Éltern mit kleinen Kindern sollten diese besser nicht baden lassen. Wir fragen uns, warum die Gemeinde keine auffälligen Warnschilder aufgestellt hat. Antwort: Weil dann die Touristen weg bleiben könnten. Karin jedenfalls hat die Lust auf eine kleine Abkühlung verloren. Wir sind zwar weder Kinder noch Hunde, aber gesund sind Blaualgen für Erwachsene sicher auch nicht.

Noch eine Anmerkung zu diesem „Top-Platz“. (Achim kann es sich einfach nicht verkneifen). Nach dem Grillen geht Achim unseren Pottiinhalt entsorgen. Der Ausguss wird von Brennnesseln bewacht.
Ist ihm beim ersten Rundgang so gar nicht aufgefallen. Findet er nicht gut und vor allem schmerzhaft. Dann die Spülung: Laut Beschreibung muss man den Schalter auf links drehen. Macht Achim. Dann muss man einen grünen Knopf drücken. Macht Achim. Jetzt geht die Spülung los, aber wie! Am Ausguss ist ein Schlauch angebracht, der seinen Wasserstrahl (knapp an Achim vorbei) quer über den Entsorgungsplatz verteilt. Achim macht einen großen Bogen um den Strahl, um seine Potti zu füllen und zu spülen. Nach zweimaligem Spülen ist Schluss und der Wasserstrahl versiegt. Anschließend kommt ein Schweizer vorbei und fragt Achim, wie die Entsorgung funktioniert. Achim ist nun Experte und hilft dem Schweizer, trocken zu bleiben.

Sonntag, 2. August 2015

Steinhude 95 km



Nachdem wir unsere Schleswig-Holstein-Tour aus regnerischen Gründen recht kurz gehalten haben, wollen wir nun eine kleine Weser-Tour anhängen. Wir fahren aber einen Umweg über Hannover, wo wir einen unserer Söhne besuchen. Dumm nur, dass wir mit unserem Womo dort nicht ganz hin dürfen. Er wohnt in einer Umweltzone, die nur für Fahrzeuge mit grünen Plaketten freigegeben ist. Unser Womo bekäme aber höchstens eine gelbe und bleibt damit von der Innenstadt ausgesperrt. So parken wir etwas östlich der B 3, also außerhalb der Umweltzone und lassen uns von unserem Sohn mit seinem Pkw abholen. Nachts fahren wir dann mit seinem Pkw zurück zum Womo, um am nächsten Morgen zum Frühstück wieder mit seinem Pkw in die Innenstadt zu fahren. Alles in allem fahren wir mit seinem Pkw fast dreißig Kilometer Shuttleservice. Ob das umweltschonend ist?

Nach dem Frühstück brechen wir auf in Richtung Weser, wollen aber erst an das Steinhuder Meer. Wegen der Umweltzone müssen wir natürlich auch wieder einen Bogen um Hannover herum machen, anstatt den direkten Weg zur A 2 zu nehmen. Doch die A 2 macht ihrem schlechten Ruf wieder alle Ehre und begrüßt uns mit einem Stau. Unser Navi lotst uns über eine Querverbindung von der A 7 zur A 2 um den Stau herum. Doch die nächste Überraschung folgt sogleich: Die Ausfahrt nach Steinhude ist – aus geheim gehaltenen Gründen - gesperrt. Also weiter zur nächsten Ausfahrt und auf Nebenstraßen zurück. Wir müssen nun durch Wunstorf fahren. Da sind wir nicht allein. Die Folge: Stop and Go. Schließlich kommen wir aber doch auf einem kleinen Platz in Hagenburg an. Aber dort gefällt es uns nicht. Wir haben nicht einmal Platz, um uns vor oder hinter oder neben das Womo zu setzen. Liegt wohl an der Wochenend- und Ferienzeit. Hier wollen wir nicht bleiben. Für eine reine Übernachtung wäre es zwar in Ordnung, für mehr aber auch nicht. Daher fahren wir ein paar Kilometer weiter auf einen sogenannten „Top-Platz“ in Steinhude.
Top ist jedenfalls der Preis. Elf Euronen! Im letzten Jahr waren es noch neun fünfzig. Aber an solche Preiserhöhungen müssen wir uns Wohl oder Übel gewöhnen. Achim ist neugierig und erkundet den Platz: Die Entsorgung ist annehmbar. Ein Rost fängt das Abwasser auf. Ein Einlass für die Potti ist ebenfalls vorhanden. Frischwasser oder Strom kosten aber extra. Die Sanitäranlagen sind sauber, auch wenn sie die Titulierung in der Mehrzahl nicht verdienen. Für männliche Menschen stehen ein Urinal, ein Pott und zwei Duschen zur Verfügung. Letztere kosten extra. Zum Glück wollen diese Anlage(n?) nicht alle etwa 180 Womobesatzungen auf diesem Platz gleichzeitig nutzen. Aber immerhin finden wir einen schönen Platz mit einem schattigen Baum, unter dem wir so richtig faulenzen können.