Samstag, 5. Juli 2014

Kristiansund – Bremsnas – Kvernes Stabkirche – Mork auf Averoy – Atlantikstraße 100 km

Deutschland hat gewonnen und wir durften übernachten. Wir fahren über die Ponton-Brücke weiter Richtung Kristiansund und tauchen wenig später mit starkem Gefälle hinab in den Tunnel, um uns auf der anderen Seite wieder mühsam hinauf zu schleppen. Dann umrunden wir Kristiansund. Und schon wieder geht ein Tunnel mit Gefälle hinein und wieder hinaus. Dafür dürfen wir diesmal aber 125 NOK berappen. Schon komisch, dass laut Quittung der Beifahrer extra berechnet wird. Der Fahrer ist im Fahrzeugpreis anscheinend enthalten. Ist irgendwie zwar logisch. Aber was hat schon Logik mit Maut zu tun? Wir biegen links ab nach Bremsnas. Dort machen wir Halt, um den gleichnamigen Berg zu besteigen und dessen Höhle zu erforschen. Leider ist das Hinweisschild zu diesem Berg für uns nicht eindeutig genug. Wir überqueren einen Parkplatz und fahren immer weiter einen Feld-/Waldweg bis wir auf ein paar Privathäuser stoßen und lieber umkehren. Der Holländer, der uns verfolgt hat, denkt wohl das Gleiche. Er ist auch bald wieder hinter uns. Wir parken bei einer Best- (früher Statoil-) Tankstelle im Ort. Das Steinmuseum ist inzwischen aus dem Ober- ins Erdgeschoss umgezogen, weshalb wir beinahe in eine Privatwohnung eingedrungen wären. Die Tür dort stand nämlich einladend auf. Erst die Ansammlung von Schuhen im Eingang ließ in uns Zweifel aufkommen. Die Bedienung der Tankstelle versteht zwar unser Englisch, kann selbst aber nur Norwegisch. Trotzdem verstehen wir, wo wir parken sollen und wo es zum Berg geht. Dort finden wir auch recht schnell die Höhle, die wir natürlich erkunden.
Gut dass wir Taschenlampen mit genommen haben. Aber sonst ist alles völlig normal. Die Höhle ist innen dunkel und eben hohl – was sonst. Den Berg selbst wollen wir uns nicht mehr antun. Erstens ist es sehr warm und schwül und steil. Zweitens ist die Ausschilderung nicht besonders gut. Also kehren wir lieber um und waschen uns den Schweiß ab. In Kvernes besichtigen wir die alte und die neue Stabkirche. Ist schon beeindruckend – zumindest die neue. Die alte besichtigen wir nur von außen, weil erstens gerade eine Hochzeit für geladene Gäste stattgefunden hat. Unser Outfit passt auch nicht wirklich dazu. Und zweitens erscheint uns der Eintritt mit fünfzig NOK pro Person dann doch zu hoch. Lieber fahren wir weiter, entdecken unterwegs ein hübsches Wasserrad am Wegesrand und danach ein herrliches Badeplätzchen an einem See neben der Straße.
Gerade genug Platz für unser Womo. Wir genießen dort zwei herrliche Stunden in idyllischer Einsamkeit. Nur eines geht dummerweise schief. Wir hatten versucht, den vor ein paar Tagen zusammengebrochenen Stuhl zu reparieren. Der bleibt aber lieber hartnäckig kaputt und will demnächst entsorgt werden. Bis dahin muss die erprobte Notlösung (siehe Bild vom 30.9.) genügen. Dann rangieren wir rückwärts (kein Platz zum Umkehren) wieder auf die Straße, suchen noch ein wenig in der Gegend herum und fahren dann endlich zur Atlantikstraße. An der Zufahrt entdecken wir einen echten SP für angeblich 200 NOK pro Nacht. Wir entscheiden uns lieber für den ersten Parkplatz am Atlantikweg. Dort stehen schon einige Womos, vor allem Holländer mit ausgefahrenen Antennenschüsseln. Denn heute Abend spielen die Niederlande gegen Costa Rica im Viertelfinale. Mal abwarten, ob wir heute Nacht Gejohle oder Geheule hören werden.