Freitag, 31. Januar 2020

Vera 40 km

Hier in Carboneras hat es uns sehr gut gefallen. Aber wir können nicht ewig bleiben. Deshalb packen wir wieder einmal zusammen und verabschieden uns. Der Engländer neben uns spricht ganz fröhlich vom Brexit Day und möchte sich später mit Achim darüber unterhalten. Achim winkt ab: "We're leaving today - but not the EU." Unsere Strecke führt uns ganz gemütlich an der Küste entlang. Von hoch oben über Carboneras haben wir einen herrlichen Ausblick. Dann geht es wieder hinunter über Mojacar nach Garrucha. Überall stehen Womos und, wie es scheint, nicht nur für einen Tag. Diesen Küstenabschnitt wollen wir uns merken.
In Garrucha füllen wir unsere Vorräte auf. Das Schwierigste daran ist einen passenden Platz für unser Womo zu finden. Anschließend noch einen kleinen Abstecher zu einer Gastankstelle und schon sind wir auf dem SP in Vera. Gut dass wir gebucht haben. Wir bekommen gerade noch einen Außenseiterplatz, also einen Platz ganz an der Außenseite. TV-Empfang gibt es hier noch. Nur die Sonne wird sich wohl den ganzen Vormittag Zeit lassen, bis sie uns mit ihren Strahlen beehrt.

Donnerstag, 30. Januar 2020

Carboneras – 6

Da wir gestern so richtig schön faul waren und uns zu nichts aufraffen konnten, wollen wir diese Untätigkeit heute wieder wett machen und nehmen uns eine kleine Bergwanderung vor.
Das ist doch mal eine Spurrine!
Von unserem SP aus recht leicht und zu Fuß erreichbar ist ein Berg mit einem wirklichen Wanderweg hinauf.
Blick zurück - in der Ferne unser SP
Oben lockt natürlich ein Cache. Gut dass wir uns die Wanderschuhe angezogen haben. Es geht erst recht human aber dann richtig steil bergan. Nach einigen Serpentinen schaffen wir es bis ganz nach oben. Da überholt uns doch tatsächlich ein Jogger. Allerdings brauchen wir so einen roten Kopf nicht unbedingt. Da er uns auch wieder entgegen kommt, gehen wir davon aus, dass es keinen Rundweg wieder nach unten gibt, sondern wir diesen Weg auch für den Abstieg nutzen müssen. Aber erst genießen wir den Rundumblick über Carboneras und das Umland.
Carboneras
Zurück geht es viel leichter. Da haben wir sogar ein paar Blicke auf die Flora.
Nur müssen wir aufpassen, nicht auszurutschen und auf dem Hosenboden zu landen. Es geht aber alles gut. Unten angekommen haben wir uns den sonnigen Nachmittag wirklich verdient. Am späten Nachmittag nutzen wir das schöne Wetter und packen den Grill aus. Wir werden rechtzeitig fertig bevor es kühler wird. Dann packen wir schon mal ein bisschen zusammen, denn morgen soll es weitergehen.

Mittwoch, 29. Januar 2020

Carboneras - 5

Es gibt Tage, da kommt man nur zum Faulenzen.😎

Dienstag, 28. Januar 2020

Carboneras – 4

Wir gehen unter die Bergwanderer. Also holen wir unsere Wanderschuhe raus und erklimmen den Berg „hinter“ uns. Es geht für unsere Verhältnisse ziemlich steil bergan, zuerst noch auf einer asphaltierten Straße, dann auf einem Feld- oder besser Geröllweg. Unterwegs lesen wir Schilder mit so komischen Aufschriften wie „privado“ und „prohibido“. Haben wir schon erwähnt, dass unser Spanisch lausig ist? Jedenfalls kommen wir gut unter einer Eisenkette durch. Doch weiter oben müssen wir dann doch passen. Den Aufstieg würden wir uns zwar auf allen Vieren zutrauen; aber wie kämen wir da wieder runter? Achim hat da einschlägige Erfahrungen aus seiner Jugendzeit. So laufen wir entlang eines Grates hin und her, genießen die Aussicht und marschieren zurück. Dort umrunden wir unseren Stellplatz und machen es uns gemütlich.
Links unser SP, rechts ein weiterer SP

Montag, 27. Januar 2020

Carboneras - 3

Schluss ist es mit dem Faulsein. Wir müssen endlich wieder was unternehmen. Daher nehmen wir unsere Fahrräder und radeln nach Carboneras hinunter. Die Strandpromenade ist unser Ziel. Zuerst wenden wir uns dem einen Ende entgegen und loggen einen Cache. Dann geht es dem anderen Ende entgegen, wo wir ebenfalls einen Cache loggen.


Damit haben wir eigentlich schon ganz Carboneras erkundet. Unterwegs an der Promenade entlang gibt es natürlich schon noch das ein oder andere zu sehen. Ein Mann aus Stein hat bestimmt eine tolle Geschichte, nur können wir die Inschrift nicht entziffern. Nicht weil sie vermutlich auf Spanisch ist, sondern weil sie sehr verwittert ist. Nicht weit von ihm entfernt erblicken wir eine Windmühle mitten zwischen den Häusern. Mit Wind wird da auch nicht mehr viel los sein.


Da wir an der Promenade aber auch an einigen Restaurants vorbei kommen, regt sich ein leichtes Hungergefühl. Für das Mittagessen ist es noch zu früh, aber ein Kaffee con Latte und ein Schokoladencrepe geht immer - ein Stelldichein für Kalorie und Joule. So gestärkt schaffen wir auch wieder den relativ steilen Berg von Carboneras hinauf in Richtung unseres Stellplatzes. Gut, ein bisschen elektrische Unterstützung ist manchmal ganz hilfreich. Schnell sind wir wieder zuhause. Hier hat sich allerhand getan. Während gestern Abend noch bis auf den letzten Platz alles besetzt war, ist jetzt wieder Luft. Montag ist wohl auch hier Umsetztag.

Sonntag, 26. Januar 2020

Carboneras - 2

Als wir gestern hier ankommen, begrüßt uns der Platzwart (oder -eigner?) auf Französisch. Liegt wahrscheinlich daran, dass er Franzose ist. Ob wir denn auch Französisch sprechen? Naja, un peu. So parlieren wir mehr schlecht als recht. Komisch ist, dass uns jetzt jede Menge Vokabeln auf Spanisch einfallen. Vieles ist ja auch ähnlich. So heißt z. B. Feder auf Spanisch ressorte und auf Französisch ressort. Eigentlich auf Französisch viel einfacher. Da fällt geschrieben das "e" weg und gesprochen auch noch das "t". Aber dieses Thema wird doch langsam zum running gag, über den wir leider nicht mehr wirklich lachen können. Also Themawechsel: Sogar der stolze weiße Hahn hier auf dem Platz (hinter Gittern) krächzt auf Französisch. Während ein deutscher Hahn "Kikerikie" von sich geben würde, klingt es bei ihm eher wie "Quequerhinaurhin". Natürlich mit französischem Zungenschlag, also viel melodischer und auch ein, zwei Stunden später als beim deutschen. Da dreht man sich gerne noch einmal um und schläft weiter. Kurz vor Mittag gibt es ein tolles Highlight. Unser Platzwart hat uns eine Ersatzfeder für unser Türschloss gebastelt. Achim baut sie ein. Den ersten Test besteht sie. Da der Sprengring auch etwas altersschwach erscheint, bastelt Achim noch eine zusätzliche Sicherung aus einer Lüsterklemme.
Hoffen wir mal, dass diese Konstruktion wenigstens bis irgendwann in Deutschland hält, wo wir eine höherwertige Schenkelfeder anfertigen lassen wollen. Der Nachmittag vergeht mit Sonne genießen. Dann füllt sich auch dieser SP. Wir finden gerade noch Platz für eine Runde Boule.

Samstag, 25. Januar 2020

Carboneras 110 km

Nachts kurz nach 2 Uhr kurvt wieder mal so ein Möchtegern-Nikki Lauda durch die nähere Umgebung. Schön dass er wohl auf der Hauptstraße und nicht auf unserem Parkplatz übt, schlecht dass er wohl noch viel Übung nötig hat, denn es dauert. Es hört sich an, als ob er zwischen den Kreisverkehren auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigt, dann abbremst, um von Neuem zu beginnen. Ich bin aber auch nicht der einzige wache Mensch. Türen und/oder Klappen werden geöffnet und geschlossen. Auch ein metallisch hallendes Geräusch ist hin und wieder zu vernehmen, so als ob ein Gullideckel bewegt werden würde. Bestimmt nur Einbildung. Zur Aufstehenzeit ist der ganze Spuk natürlich vorbei. Dafür regnet es mal wieder. Egal, wir wollen eh weiter. Zunächst müssen wir tanken. Unsere App weist uns den Weg zu einer Agrarfirma, wo der Sprit zwar günstiger ist, aber die Säulen sich auch etwas vor uns verstecken. Wir finden sie mit ein bisschen Suchen doch. Nächste Station ist eine Raststätte mit VE. Dort müssen wir etwas Geduld aufbringen. Ein spanisches Pärchen übt ver- und entsorgen. Alles schön nacheinander. Abwasser, Frischwasser, Potti. Damit ja nichts durcheinander kommt. Das Frischwasser zapfen dauert am längsten. Zwar haben die beiden einen Schlauch, aber der Anschluss passt nicht. Kann man an der Tankstelle ausleihen. Damit Wasser fließt, braucht man Jetons. Kann man an der Tankstelle kaufen. Damit mehr Wasser fließt, kann man mehr Jetons kaufen. Wenn der Tank voll ist, muss man den geliehenen Adapter wieder zurück bringen. Jetzt könnte man die VE eigentlich frei machen - aber nach einem Meter stopp. Der Partner hat den Frischwasserdeckel noch in der Hand. Motor aus, ist ja umweltfreundlich, Deckel auf Stutzen und Abfahrt. Manchmal bewundere ich meine eigene Geduld. Nach unserer bestimmt etwas zügigeren VE fahren wir den Rest der Strecke und ergattern doch tatsächlich noch einen Platz in Carboneras.
So gesehen, wäre unsere VE unterwegs nicht notwendig gewesen.
Aber da es überall so voll ist, wollten wir nicht riskieren, irgendwo mit voller Potti aber ohne Frischwasser übernachten zu müssen.

Freitag, 24. Januar 2020

Almerimar - 3

Der Regen tröpfelt gemütlich aufs Womo. Keine unserer gefühlt 1000 Apps hat das vorausgesagt. Nicht mal die derzeitige Wetterlage der Apps zeigt das an. Wie soll man dann auf Voraussagen vertrauen? Durch abwarten! Gegen Halbzehn haben die Apps wieder recht. Die Sonne scheint. Erkenntnis daraus: Die WetterApps haben schon recht. Man muss nur geduldig auf das dazu gehörige Wetter warten. Wir fahren mit den Rädern in den Hafen zu einem Yachtausrüster, einem Engländer. Vielleicht hat der ja die gesuchte Türschlossfeder. Negativ. Dafür dürfen wir so nebenbei mal als Simultandolmetscher agieren. Zwei deutsche Frauen suchen ein externes Solarmodul, haben aber keinen Schimmer von der Materie. Eigentlich sucht nur eine der beiden, aber die andere kommentiert eben dazu. Locken tun sie uns mit der Aussicht, die eine hätte vielleicht noch ein Hymerschloss in der Kruschkiste. Also gut: Übersetzung gegen Hymerschloss. (Ums vorweg zu nehmen, das mit dem Hymerschloss wurde nichts.) Jedenfalls hat der Engländer letztendlich die Aussicht auf den Verkauf eines Solarmoduls. Dafür hat er noch einen Tipp: Sein Vater hat eine Werkstatt um die Ecke. Eventuell könnte der die gesuchte Feder biegen. Wir hin. Er könnte, wenn er Federstahl hätte, hat er aber nicht. Wir radeln zu Mercadona für einen Frustkauf, was immer ein bisschen teuerer ist. Dann geht es zurück zum Womo. Der Rest des Tages: Sonne, Kaffee, Kuchen und abends Langostinos.

Donnerstag, 23. Januar 2020

Almerimar - 2

Der Gründer von Almerimar
Der Bäcker am Morgen ist ein Indiz für die gelebte Übung, hier auf einem Parkplatz auch über Nacht zu stehen. Dafür ist das Brot hier aber auch 30 % teurer als am Atlantik. Trotzdem vermissen wir den offiziellen SP von Pedro. Dort gab es zwar auch alles andere als Luxus und Schönheit, aber irgendwie war es dort hyggelig (heimelich). Wir radeln auf Erkundungstour, natürlich mit Cachesuche. Deshalb fahren wir zunächst komplett ans Ende von Almerimar zum Naturschutzgebiet. Wie uns eigentlich bekannt sein müsste stellen sich uns unterwegs einige Einbahnstraßen in den Weg, d. h. wir müssen schieben oder Umwege machen oder gegen Regeln verstoßen. Letzteres ist nicht so ratsam, wenn die Policia Local in Sichtweite ist. Endlich doch irgendwie im Naturschutzgebiet angelangt, kehren wir gleich wieder um. Zu Fuß mag es gehen, aber durch den Morast wollen wir unsere Räder nicht quälen. Der letzte Regen ist wohl etwas nachhaltig. Zurück geht's an der Promenade entlang bis zum "Gefängnis".
"Gefängnis"
Der schönere aber volle Teil des SP
So haben wir den Teil des offiziellen SP getauft, weil er uns mit seinen Mauern an sowas denken lässt. Hier begrüßen wir den "Womo Iberico", einen Reiseblogger, dessen Beiträge wir gerne mit Interesse verfolgen und vielleicht auch schon hin und wieder ein paar Anregungen nutzen konnten. Nach einem netten Plausch wechseln wir noch schnell ein paar Worte mit einem Iren, der auch dort steht und den wir in Sanlucar kennengelernt haben. So klein ist die Welt. Wir überlegen kurz, ob wir uns eine Bar für einen Imbiss suchen sollen, können uns aber nicht entscheiden.
Ein Hund im Rucksack
Daher geht es zurück zum Womo und zur "häuslichen" Stärkung. Anschließend verspüren wir immer noch einen gewissen Bewegungsdrang und radeln nach Guardias Viejas. Dort hat sich nicht viel geändert. Der wilde Platz ist größer geworden, da viele Büsche entfernt worden sind.
Wir vermuten, dass hier bald neue Gewächshäuser entstehen werden. Auf der Rücktour schauen wir uns den ehemaligen SP von Pedro an. Eigentlich ist bis auf die Rezeption noch alles da, aber hinter einem Zaun mit dicken Eisenketten und mit noch dickeren Schlössern unzugänglich gemacht. Das wird wohl nix mehr. Nun geht es aber zurück zum Womo. Ganz in unserer Nähe steht ein Österreicher mit Frankfurter Kennzeichen, jemand der Drahtfiguren anpreist. Da kommen wir auf die Idee, ihn mal wegen unserer defekten Türschlossfeder anzusprechen. Der Mann ist gerne hilfsbereit und gibt sein Bestes. Aber er hat nur Material zum Basteln und nicht zur Herstellung von Federn. Alle Versuche sind gut gemeint, aber leider erfolglos. Da kann man nichts machen außer ihm ein Bier zu spendieren. Das nimmt er gerne an, aber nicht ohne uns eines seiner Kunstwerke zu schenken.

Mittwoch, 22. Januar 2020

Almerimar 310 km


Es gibt hier im Umkreis von 45 km keine Caches. So einen weißen Flecken hatten wir noch nie. So schön der Ort auch ist, aber da müssen wir weiter. Außerdem zieht wohl der Regen vom Mittelmeer hier rüber. Ob man da unten durch fahren kann? Klappt wohl nur sehr marginal. Richtung Malaga wird es immer dunkler und nasser - auch von oben. Da wollen wir auch gar nicht so weit fahren. Malaga Beach und Torrox fallen als Ziele aus; haben per Mail abgesagt. Rincon hat nicht mal geantwortet. Bleibt notgedrungen nur Almayate. Voll! Daher machen wir in Torre del Mar Pause und beschließen, weiter bis Almerimar zu fahren. Eigentlich wollten wir noch nach Motril. Aber das ist bei den Regenmengen bestimmt keine so gute Idee. Kurz hören wir sogar mal ein Donnergrollen, dann nur noch Regen, aber nachlassend. Auch der Wind ist mit Ausnahme einiger Böen nicht mehr so heftig. Teilweise können wir im Vorbeifahren und von oben herab auf das Mittelmeer blicken. Hier kommen schon noch ein paar Brecher ans Ufer gerollt. Wir aber fahren fast wie in Trance durch eine graue und triste Landschaft, wo wir sonst eine fröhlich lachende Sonne gewohnt sind. Wie sehr wir sie schon wieder vermissen! Ab Ejido, natürlich Stau ab der Ausfahrt, kreiseln wir uns nach Almerimar hinunter. Wir finden auf den üblichen Plätzen wieder jede Menge Womos vor, auch in Guardia Viejas. Dort wollen wir aber nicht hin. Wir vermuten dort ziemlich matschigen Untergrund. So reihen wir uns halt zwischen den anderen Womos auf einem der Parkplätze ein.
Nicht schön, aber für heute soll es genügen. 

Dienstag, 21. Januar 2020

La Puebla de Cazalla – 2 – Stadtrundgang

Wir starten zu einer kleinen Stadtbesichtigung. Eigentlich wollten wir nur ein paar Ferreterias und den Dia besuchen, um Ersatzteile und Lebensmittel zu kaufen. Aber es kommt anders. Wir erklimmen die kleine Anhöhe zur Kirche und sind schon in der Altstadt. Die engen Gassen faszinieren uns sofort.


Ein Auto quält sich aus einer kleinen Einfahrt aus einem Hinterhof. Automatisch schauen wir in die Einfahrt und entdecken hübsche Garagenmalerei.


Weiter führt uns unser Spaziergang über und an Kacheln vorbei.


Etwa in der Ortsmitte finden wir eine weitere Kirche und das Rathaus.


Wir betreten zwar auch ein paar Ferreterias, finden aber nicht das Richtige. Aber der Ort ist wirklich sehenswert. Er ist viel größer als er vom SP aus vermuten lässt. Den Dia haben wir vor lauter Faszination vergessen.

Montag, 20. Januar 2020

La Puebla de Cazalla 160 km

Wir haben die Nacht offenbar ohne Schäden am Womo überstanden. Allerdings leiden wir etwas unter Schlafdefizit, da es dauernd irgendwo krachte und knackte; zum Glück nicht an unserem Womo. Wir machen uns auf zur nächsten Hymerwerkstatt nach Sevilla. Unterwegs haben wir noch ganz gut mit starkem Seitenwind zu kämpfen. In einer Ortschaft fliegt uns ein leerer Pappkarton ca. 50x50 direkt vor und dann unters Auto. Dem folgenden Schleifgeräusch entnimmt Achim, dass sich dieser Karton bei uns recht wohl fühlt. Er muss ein paar Mal vor- und zurück setzen, bis er alle Reste per Hand heraus ziehen kann. Dann kommen wir in Sevilla bei Hymer an. Unser Ansprechpartner ist ein sehr freundlicher, mehrsprachiger Holländer, was die Kommunikation ungemein erleichtert, aber leider auch nicht zu einem positiven Ende führt. Er kennt das Problem. Wir sind damit nicht die ersten. Die gebrochene Feder ist einzeln nicht lieferbar. Da muss das ganze Schloss getauscht werden. Ist aber nicht auf Lager und kostet ca. 120 Euronen plus Montage. Der nächste Werkstatttermin wäre Anfang Februar. Wir verabschieden uns und fahren 50 km weiter auf der Dauersuche nach einer vernünftigen Lösung. Unser heutiger SP erinnert etwas an ein Gefängnis.
Trotzdem ist er brechend voll und das schon um die Mittagszeit. Die Umgebung ist etwas netter, eine Kirche in Sichtweite sowie Sport und Spiel direkt nebenan.




Sonntag, 19. Januar 2020

Sanlucar - 3

Eigentlich wollten wir morgen in den Ferreterias von Sanlucar nach einer passenden Schenkelfeder für unser Türschloss suchen. Aber Google erzählt uns, heute hätten auch einige geöffnet. Nichts wie hin. Doch halt! Man sollte auch Google nicht blind vertrauen. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich diese Angabe als reine Luftnummer, denn Google verfügt offensichtlich nicht über die Information Öffnungszeiten und zeigt sie deshalb fälschlicherweise als geöffnet an. Da fängt Achim lieber das Basteln an. Eine Idee scheint zumindest vorübergehend Erfolg zu haben. Normalerweise verhindert Gummi ja das Ungewollte. In diesem Fall aber öffnet es den Riegel.
Jetzt glauben wir, etwas Zeit gewonnen zu haben, zumindest bis wir eine hilfreiche Werkstatt gefunden haben. Daher noch ein Entspannungstag mit Boule. Heute Nacht warten wir den Sturm ab, der hier aber nicht so schlimm sein soll.
Hoffentlich überstehen ihn auch unsere Freunde an der Mittelmeerküste gut. Morgen wollen wir dann weiterziehen. Dann haben auch die Werkstätten geöffnet.

Samstag, 18. Januar 2020

Sanlucar - 2

Laut Wettervorhersagen soll es ein Regentag werden. Daher planen wir nichts Besonderes. Die wenigen Schritte zum Tante Emma-Laden wagen wir nicht ohne Schirm. Auf dem Rückweg brauchen wir ihn. Wir kommen gerade noch zu ein paar "Haus"-Arbeiten innen und außen. Der Rest des Tages verrinnt inhäusig, immer wieder Regen und zunehmender Wind. 

Freitag, 17. Januar 2020

Sanlucar 35 km - Licht am Ende des Tunnels wieder ausgegangen

Pünktlich weckt uns der Wecker. Wir wollen rechtzeitig zum Reparaturtermin für unser defektes Schloss der Aufbautür fertig sein. Achim geht zur Rezeption, um Bescheid zu sagen. Der Rezeptionist=vermeintlicher Mechaniker vom Mittwoch erinnert sich und meint, er werde in 2 Minuten mit einem Mechaniker am Womo sein. Stimmt. Beide begutachten und besprechen sich auf Spanisch. Achim kommen Zweifel. Mechaniker verschwindet in Werkstatt, kommt zurück und schüttelt den Kopf. Achims Zweifel werden bestätigt. Wir müssten uns selbst an Hymer oder den Schlosshersteller FAP wenden. Danke für nichts. Das war eine teure Übernachtung und völlig sinnlos. Gefrustet fahren wir zurück nach Sanlucar. Da ja Freitag ist, können wir eh nicht mehr viel ausrichten. Wir rufen bei Hymer in Sevilla an, um vielleicht einen Termin für nächste Woche zu vereinbaren. Antwort: Kein Servicetermin bis Ende Februar. Angeblich geschlossen. Vielleicht aber auch ein Hörfehler. Das Englisch war freundlich, aber nach eigenen Angaben muy mal. Anruf bei Hymer in Bad Waldsee: Sehr freundliche Dame. Wir müssen uns an einen Händler wenden, der Ersatzteile auch ins Ausland verschickt. Welcher Händler das tut, weiß sie leider nicht. Anruf beim ADAC: Kann so nichts tun, weil Fahrzeug ist ja fahrbereit. Könnte höchstens (kostenpflichtigen) Ersatzteilversand unterstützen, wenn wir wüssten, wie die Feder genau identifiziert werden kann, wer sie liefern kann und wohin. Wenn wir diese 3 Dinge beisammen haben, brauchen wir allerdings den ADAC auch nicht mehr. Mehrere Anrufe bei Hymer, diesmal Werkstattnummer: AB. Email an Hymerwerkstatt: Bisher lediglich Eingangsbestätigung, viele Anfragen, Bitte um Verständnis, dass es dauern kann. Ja, wir haben verstanden, dass es dauern kann. Dann spielen wir bis dahin ein paar Runden Boule. 

Donnerstag, 16. Januar 2020

Jerez 35 km

Wir machen einen kleinen Spaziergang zum Dorfladen. Dort werden wir bedient. Das hatten wir schon lange nicht mehr. Anschließend fahren wir nach Jerez zu Ivevo, um die Ersatzteile abzuholen. Doch, oh Schreck, die gibt es nur zusammen mit einem kompletten Sensor und einschließlich Einbau durch einen Mechaniker. Das kann teuer werden. Doch mit der Rechnung werden wir ausnahmsweise einmal positiv überrascht. Es gibt also doch noch anständige Werkstätten. Die Weiterfahrt dauert auch nicht lange, denn wir fahren nur wenige Kilometer zu unserem heutigen SP mit Werkstatt, wo morgen das defekte Schloss der Aufbautüre repariert werden soll. Freundlich werden wir mit je einem Glas Sherry empfangen. Wir stellen das Womo ab und gehen ausnahmsweise zu Fuß cachen und einkaufen.
Hinterher setzen wir uns noch eine Zeit lang am Womo in die Sonne bis ein deutscher Nachbar seine Quetschkommode bearbeitet.
Zeit, den Aussenaufenthalt zu beenden.

Mittwoch, 15. Januar 2020

Sanlucar - 5 - Radtour 2. Anlauf

Unsere vor 2 Tagen geplante Radtour Richtung Chipiona ist ja bekanntlich aus "technischen" Gründen ausgefallen. Jetzt nehmen wir einen 2. Anlauf. Das Wetter ist leider nicht besonders und dunkle Wolken drohen in Fahrtrichtung. Mit Regenjacken ausgestattet starten wir trotzdem auf dem Via Verde, dem grünen Weg. Hier wurden ehemalige Bahntrassen zu Radwegen umgestaltet. Unser erster Halt ist der Womoplatz in Chipiona. Naja. Alle Kosten sowie die Ein- und Ausfahrt mit Schranke werden mehrsprachig über einen Automaten abgewickelt, der Daten aus Personalausweis und Kreditkarte verlangt, auch um z. B. den Strom zu bezahlen.
Offizieller SP in Chipiona
Als wir ankommen treffen wir gerade auf einen Franzosen, der sich fluchend mit dem Automaten unterhält. Einige Ausdrücke kannte ich noch nicht. Reisen bildet. Wir warten die Eskalation nicht ab und fahren weiter. Etwas spärlicher als wir sie in Erinnerung haben, finden wir auch ein paar Freisteher. Das liegt sicher auch daran, dass ein großer früher genutzter Platz nicht mehr zugänglich ist.
Hübsch auch ohne Womos
Wir verlassen Chipiona und folgen weiter dem grünen Weg bis etwa Rota. Einige Stellen kommen uns bekannt vor und auch die meisten Caches können sich nicht lang verstecken.
Nach einer kleinen Brotzeit treten wir den Rückweg an. Auch die "alten" Standplätze werden noch von Womos frequentiert, wenn auch hier weniger als früher. Schließlich kommen wir nach etwa 40 km (ohne Akku-Nutzung!) und ohne Regen wieder bei unserem Womo an.

Dienstag, 14. Januar 2020

Sanlucar - 4 - Licht am Ende des Tunnels?

Als wir gestern Abend ins Bett gehen wollen, schaltet Achim wie immer die Alarmanlage an. Nach 30 Sekunden tut sie, wofür sie da ist und alarmiert - allerdings grundlos. Uns bleibt nichts anderes übrig, als sie abgeschaltet zu lassen. Am Morgen überprüft Achim die Anlage und kommt zum Ergebnis, dass der Kontakt für die Motorhaube der Übeltäter ist. Natürlich haben wir das notwendige Ersatzteil nicht dabei. Unsere hilfreichen französischen Nachbarn leider auch nicht. Nichtsdestotrotz fahren wir deren Rat von gestern folgend nach Jerez, also in die 4. Werkstatt.
Kaputtes kleines Ding
Licht am Ende des Tunnels?
Der dortige Mechaniker schaut sich das Türschloss an und meint, er kenne das Problem und könne es reparieren. Klasse! Aber nicht jetzt und heute. Keine freien Termine. Schlecht! Der nächste freie Termin sei am Freitag. Her damit! Ob er zufällig das Ersatzteil für den Kontaktschalter hätte? (Es wären 2 Muttern in einer bestimmten Größe.) Nein, da müssten wir zu Fiat. Google zeigt uns den Weg dorthin in die Innenstadt und irrt ausnahmsweise einmal.


Wir kurven fluchend wieder raus. Nächster Versuch wäre ein Baumarkt, den wir unterwegs gesehen haben. Aber hier haben wir keine Chance, unsere 7 m auch nur annähernd zu platzieren. Jetzt reicht es uns und wir steuern wieder die Autobahn an. Da sehen wir eine Iveco-Werkstatt. Da war doch was mit Fiat und Iveco. Haben die nicht was miteinander? Wir fragen und werden erhört. Man wolle die Teile bestellen. Das passt uns ganz gut, denn wir haben am Freitag ja eh schon einen Termin in Jerez. Also steuern wir zumindest etwas hoffnungsvoll unseren SP in Sanlucar an. Da wir im Moment sowieso nichts mehr tun können, spielen wir ein bisschen Boule.
Kennt sich jemand in elektrischer Sicherheit aus?