Mittwoch, 7. November 2018

Oberfranken Münchberg 190 km


Für heute Morgen lassen wir uns Brötchen liefern. Hätten wir das nicht die letzten beiden Tage auch machen können? Die sind so lecker. Sie hängen sogar an sich selber.
Dann verlassen wir diesen schönen Ort, nicht ohne noch Diesel und Gas aufzufüllen. Apropos: Beim Gas müssen wir aufpassen, dass wir LPG, also Autogas, tanken und nicht CNG, also Erdgas. Beim Diesel kann die falsche Zapfsäule richtig teuer werden. Der “bessere” Diesel ist etwa zwanzig Cent teuerer als der “normale” Diesel – pro Liter. Da kann man arm dran werden. Doch wir machen alles richtig und fahren in Richtung Ludwigsstadt, wo wir zu einem Stellplatz wollen und auch eine Pralinenmanufaktur aufsuchen wollen. Wir folgen den Anweisungen unseres Navis und fahren an Coburg und Neustadt vorbei, bis wir auf unserer Route ein Verkehrsschild sehen mit dem Hinweis, dass im Ort Heinersdorf die Durchfahrt für Lkw nicht möglich ist. Zwar liegt dieser Ort auf unsere Route, aber es wird schon eine Umgehung geben. So kurven wir bergauf und wieder bergab und erreichen Heinersdorf. Die gesamte Ortsdurchfahrt ist eine Baustelle. Aber eine Umleitung ist ausgeschildert. Ein Verbot für Lkw ist nicht angezeigt. Wir folgen der Umleitung … und landen in einer privaten Einfahrt. Also drehen wir auf dem Teller um und finden die richtige Abzweigung der Umleitung. Sie führt über einen schmalen, eingezäunten Feldweg. Das wollen wir uns und unserem Womo dann doch nicht antun. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als wieder einige Kilometer zurück zu fahren und einen Umweg in Kauf zu nehmen. Irgendwann kommen wir schließlich in Ludwigsstadt an. Der Stellplatz ist leicht gefunden.
Er ist klein, und nicht ganz ruhig, aber mit Stromanschluss ohne Münzeinwurf. Entsorgen ist auch möglich. Nur die Toiletten sind geschlossen und wahrscheinlich ist auch das Wasser wegen Frostgefahr abgedreht. Aber das brauchen wir nicht. Kaum haben wir uns entschlossen, hier zu bleiben, finden wir in einem Reiseführer den Hinweis, dass dieser Stellplatz gar nicht so günstig ist. Man muss sich bei der Touristeninfo melden und dort doch einige Euronen berappen. Das ist er uns nicht wert. Wir fahren weiter und machen einen kleinen Abstecher zum Einkaufen. Hier stellt sich uns die Frage: Wieso kommt Chinakohl aus Franken?
Die Antwort bleibt aus. Wenige Kilometer weiter besuchen wir die Pralinenmanufaktur. Da leuchten unsere Kinderaugen und hin und wieder freuen sich unsere Gaumen. Wir pfeiffen auf die Waage und den Zahnarzt. Doch wo übernachten wir jetzt? Wir entscheiden uns für Bad Lobenstein. Dort soll ein preislich angemessener Stellplatz an der Therme sein. Logisch, dass wir wieder eine Umleitung fahren müssen. Es ist so richtig einsam. Wir sind wahrscheinlich die einzigen, die diese Route nehmen. In Bad Lobenstein ist zwar die Therme ausgeschildert, aber nicht der Stellplatz. Wir biegen auf denn normalen Parkplatz ein und sehen in einiger Entfernung ein Womo stehen. Es ist sehr eng hier. Wir kommen gerade so wieder vom Parkplatz herunter und erreichen eine nicht ausgeschilderte Einfahrt, durch die wir zu dem anderen Womo kommen. Der Stellplatz ist aber nicht besonders: Klein und laut und ein paar Handwerker wuseln herum.
Nicht was wir suchen. Man kann es uns aber auch schon nicht recht machen. Wir fahren weiter. Unser geplantes Ziel ist jetzt Leupoldsgrün. Diesen Platz kennen wir schon seit längerem. Unterwegs – wie könnte es auch anders sein – überlegen wir es uns noch einmal und planen um. Unser endgültiges Ziel ist Münchberg.
Von diesem Stellplatz haben wir schon gehört und wollten sowieso schon immer mal hin. Wir richten uns dort für die Nacht ein. Passt.