Für heute Morgen lassen wir uns Brötchen liefern. Hätten wir das
nicht die letzten beiden Tage auch machen können? Die sind so
lecker. Sie hängen sogar an sich selber.
Dann verlassen wir diesen
schönen Ort, nicht ohne noch Diesel und Gas aufzufüllen. Apropos:
Beim Gas müssen wir aufpassen, dass wir LPG, also Autogas, tanken
und nicht CNG, also Erdgas. Beim Diesel kann die falsche Zapfsäule
richtig teuer werden. Der “bessere” Diesel ist etwa zwanzig Cent
teuerer als der “normale” Diesel – pro Liter. Da kann man arm
dran werden. Doch wir machen alles richtig und fahren in Richtung
Ludwigsstadt, wo wir zu einem Stellplatz wollen und auch eine
Pralinenmanufaktur aufsuchen wollen. Wir folgen den Anweisungen
unseres Navis und fahren an Coburg und Neustadt vorbei, bis wir auf
unserer Route ein Verkehrsschild sehen mit dem Hinweis, dass im Ort
Heinersdorf die Durchfahrt für Lkw nicht möglich ist. Zwar liegt
dieser Ort auf unsere Route, aber es wird schon eine Umgehung geben.
So kurven wir bergauf und wieder bergab und erreichen Heinersdorf.
Die gesamte Ortsdurchfahrt ist eine Baustelle. Aber eine Umleitung
ist ausgeschildert. Ein Verbot für Lkw ist nicht angezeigt. Wir
folgen der Umleitung … und landen in einer privaten Einfahrt. Also
drehen wir auf dem Teller um und finden die richtige Abzweigung der
Umleitung. Sie führt über einen schmalen, eingezäunten Feldweg.
Das wollen wir uns und unserem Womo dann doch nicht antun. Es bleibt
uns nichts anderes übrig, als wieder einige Kilometer zurück zu
fahren und einen Umweg in Kauf zu nehmen. Irgendwann kommen wir
schließlich in Ludwigsstadt an. Der Stellplatz ist leicht gefunden.
Er ist klein, und nicht ganz ruhig, aber mit Stromanschluss ohne
Münzeinwurf. Entsorgen ist auch möglich. Nur die Toiletten sind
geschlossen und wahrscheinlich ist auch das Wasser wegen Frostgefahr
abgedreht. Aber das brauchen wir nicht. Kaum haben wir uns
entschlossen, hier zu bleiben, finden wir in einem Reiseführer den
Hinweis, dass dieser Stellplatz gar nicht so günstig ist. Man muss
sich bei der Touristeninfo melden und dort doch einige Euronen
berappen. Das ist er uns nicht wert. Wir fahren weiter und machen
einen kleinen Abstecher zum Einkaufen. Hier stellt sich uns die
Frage: Wieso kommt Chinakohl aus Franken?
Die Antwort bleibt aus.
Wenige Kilometer weiter besuchen wir die Pralinenmanufaktur. Da
leuchten unsere Kinderaugen und hin und wieder freuen sich unsere
Gaumen. Wir pfeiffen auf die Waage und den Zahnarzt. Doch wo
übernachten wir jetzt? Wir entscheiden uns für Bad Lobenstein. Dort
soll ein preislich angemessener Stellplatz an der Therme sein.
Logisch, dass wir wieder eine Umleitung fahren müssen. Es ist so
richtig einsam. Wir sind wahrscheinlich die einzigen, die diese Route
nehmen. In Bad Lobenstein ist zwar die Therme ausgeschildert, aber
nicht der Stellplatz. Wir biegen auf denn normalen Parkplatz ein und
sehen in einiger Entfernung ein Womo stehen. Es ist sehr eng hier.
Wir kommen gerade so wieder vom Parkplatz herunter und erreichen eine
nicht ausgeschilderte Einfahrt, durch die wir zu dem anderen Womo
kommen. Der Stellplatz ist aber nicht besonders: Klein und laut und
ein paar Handwerker wuseln herum.
Nicht was wir suchen. Man kann es
uns aber auch schon nicht recht machen. Wir fahren weiter. Unser
geplantes Ziel ist jetzt Leupoldsgrün. Diesen Platz kennen wir schon
seit längerem. Unterwegs – wie könnte es auch anders sein –
überlegen wir es uns noch einmal und planen um. Unser endgültiges
Ziel ist Münchberg.
Von diesem Stellplatz haben wir schon gehört
und wollten sowieso schon immer mal hin. Wir richten uns dort für
die Nacht ein. Passt.





