Donnerstag, 26. Juli 2018

Amelinghausen 260 km


Unser letzter Tag. Trotzdem gestatten wir uns auszuschlafen. Soweit das möglich ist. Der Däne neben uns rumort schon sehr früh herum und packt seine sieben Sachen. Dabei qualmt er wir ein Schlot, was wir sogar durch die Luftschlitze unserer Seitenfenster wahrnehmen. Es gibt wohl keine schlimmeren Nichtraucher als ehemalige Raucher. Dann fährt er los und es kehrt Ruhe ein. Wir sind aber wach. Also stehen wir auf, frühstücken und packen auch zusammen. Unsere Route führt uns gemütlich weitab der A 7 über Kiel und Lüneburg nach Amelinghausen. Dabei lernen wir wieder einmal die deutsche Straßenbaukunst kennen. Ein bisschen Lästern muss sein: Hinter Kiel ist die neue Autobahn in Richtung Süden ein Stück(chen) gewachsen. Ein Teil ist aber noch nicht freigegeben, obwohl er schon fertig ausschaut. Sogar die Mittellinien sind schon aufgestrichen. Vielleicht liegt es aber auch an dem Känguruhasphalt, der uns wie im Westernsattel hoppeln lässt. Vielleicht hat die Hitze aber auch gleich für ein paar Wellen gesorgt. Was für eine Erlösung, als wir endlich am Ende der Baustelle und auf dem alten Teil der Autobahn sind. Überhaupt sehen und passieren wir viele Baustellen. Klar, dass nicht bei Frost sondern im Sommer gebaut werden muss. Doch gebaut wird eigentlich nicht so sehr viel. Vielmehr handelt es sich um Geisterbaustellen. Hin und wieder sieht man auch einen Arbeiter, der auf seiner Maschine sitzt und sich vor der Sonne schützt. Kann man irgendwie verstehen. Nur tut er halt sonst nichts. Wahrscheinlich nur Zufall. Vielleicht haben auch alle hitzefrei oder sind im Urlaub. Uns ist es auf der Autobahn auch zu heiß. Wir verlassen sie für eine Pause, die wir auf dem Stellplatz in Trappenkamp machen. Bietet sich gerade so an. Gerade so bekommen wir auch noch einen freien Platz.
Sat-Schüssel höher montiert
Nicht weil der Stellplatz mit Wohnmobilen überfüllt ist, nein, wir sind neben einem Wohnwagen das einzige Campingfahrzeug. Weil ein paar Pkw-Fahrer (um Anja zu zitieren) anscheinend in der Schule nur Singen und Klatschen hatten und deshalb die Ver- und Gebotsschilder nicht lesen können (wollen). Von Geesthacht kommend haben wir dann kurz vor Lüneburg ein Umleitungsproblem. Die Autobahnauffahrt Richtung Lüneburg ist durch eine (natürlich Geister-) Baustelle gesperrt. Eine ausgeschilderte Umleitung entdecken wir nicht. So bleibt uns nichts anderes übrig, als weiter Richtung Hamburg zu fahren, die nächste Abfahrt zum Wenden zu nutzen und von hier aus Richtung Lüneburg abzubiegen. Das klappt. In Amelinghausen angekommen wundern wir uns über den unerwartet wenig besuchten Stellplatz. Nur zwei Wohnmobile stehen schon hier. Wir haben die Qual der Wahl. Später erzählt man uns, dass dafür am Schwimmbad die Hölle los sei. Dort würden die Pkw die Wohnmobilstellplätze und sogar die Entsorgungsstation zuparken, was für reichlich Ärger sorge. Auf meine Frage, was die Gemeinde denn dagegen unternehme: “Nichts.” Ende mit Lästern. Wir sitzen zwar schweißgebadet aber entspannt vor unserem Womo
und blicken auf einen schönen Urlaub zurück, mit Kiten, Radfahren, Sonne ohne Ende, vielen netten Gesprächen mit Leuten, die wir sonst nie getroffen hätten und eine ganze Menge Caches.

Mittwoch, 25. Juli 2018

Gelting 3. Tag


Weil es hier so schön ist, hängen wir noch einen Tag dran. Wir wollen heute in die östliche Richtung radeln und cachen. Bald müssen wir feststellen, dass der Radweg hier nicht so optimal ist. Viele Stellen sind sandig und deshalb schwer zu befahren. Manchmal müssen wir sogar schieben. Das ist bei dieser Hitze kein wirkliches Vergnügen. Sogar die Rindviecher stehen lieber im Wasser als an Land.
Ach, wie schön wäre doch jetzt ein kühles Pils! Aber hier gibt es nur Pilze an Bäumen.
Es ist so windstill, dass auch die schön anzusehende Mühle Charlotte still steht.
Vielleicht tut sie das aber auch immer. Selbst Hochzeitsgäste haben hier keine Wahl zur Umkehr.
In dem Leuchtturm finden Trauungen ohne Wendemöglichkeit statt. Uns ist jetzt aber so heiß, dass wir unbedingt eine Abkühlung brauchen. Leider haben wir die Badesachen total vergessen. Deshalb hier nur ein jugendfreies Bild, dass der Fantasie noch Spielraum lässt.
Als wir wieder trocken sind, schauen wir zum Himmel und entschließen uns, lieber rasch zurück zu radeln. Es schaut nach Gewitter aus. Wir kommen trocken in Wackerballig an, duschen und packen unsere Sachen ein. Unser dänischer Nachbar belächelt uns ein wenig und lässt seine Markise ausgefahren. Nach zwei Minuten vergeht ihm das Lächeln, als eine Windböe die Markise anhebt. Nun kommt auch er in Wallung, während wir nur noch die Fenster und Dachluken schließen müssen.

Dienstag, 24. Juli 2018

Gelting 2. Tag


Die Sonne brennt schon am Morgen unerbittlich. Da wird ein bisschen Gegenwind beim Fahrradfahren gut tun – aber besser mit Motor heute. Wir wollen die Küste nördlich Gelting abfahren. Als erstes stoßen wir auf einen neuen Stellplatz nur wenige Hundert Meter weiter in der gleichen Bucht.
Er ist zwar etwas teuerer als unserer, dafür ist aber auch alles inklusive und die Plätze sind großzügig bemessen. Nur die mit Schranke geregelte Ein- und Ausfahrt ist sicher nicht jedermanns Sache. Vielleicht besuchen wir diesen Platz beim nächsten Mal. Wenige Kilometer weiter die nächste Überraschung: Ein offiziell erlaubter freier Zeltplatz.
Das ist zwar nicht unbedingt etwas für uns eingefleischte Wohnmobilisten, aber es erinnert uns doch an das Jedermannsrecht in Skandinavien. Dann finden wir viele, meist leicht zu findende Caches, teilweise auch etwas abseits im Wald wie den hier mit einem Pfahlgesicht.
Auch gepflegte Reetdachhäuser säumen unseren Weg
und sogar ein Nashorn (offensichtlich etwas hölzern).
Schließlich kommen wir in Norgaardholz an, wo wir schon einmal auf dem dortigen Stellplatz waren. Jetzt hätten wir keine Chance. Alle Plätze sind restlos belegt und ein Womo steht schon wartend, auf dass einer abreist. Wir gönnen uns mit einem schönen Blick auf die Ostsee ein leckeres Eis.
Dann fahren wir zurück nach Gelting. Zwei Caches sammeln wir noch etwas abseits der Küste ein. Bei einem müssen wir einbrechen, weil er mit einem Schloss versperrt ist. Zum Glück ist diese Art von Einbrechen gewollt und legal und nennt sich Lockpicking. Nach etwa fünf Stunden erreichen wir unser Womo. Die anschließende Dusche haben wir uns verdient. Dann gönnen wir uns noch einen Besuch im nahen Restaurant. Das dunkle Flens ist süffig, der Fisch ist tot.

Montag, 23. Juli 2018

Gelting-Wackerballig 60 km


Das Wochenende ist zu Ende. Der Fliegerhorst nebenan macht seinem Namen alle Ehre. Zwar können wir von unserem Stellplatz keine Flugzeuge sehen, aber hören. Gut dass wir heute sowieso weiter wollen und müssen. Unsere Vorräte gehen genau wie das Wochenende zu Ende. Also steuern wir einen Lidl an und füllen auf. Dann geht es geruhsam weiter nach Gelting, genauer nach Wackerballig. Hier waren wir schon ein paar Mal. Da uns viele Womos entgegen kommen, hoffen wir auf einen freien Platz. So ist es dann auch. Zwar ist der Stellplatz gut gefüllt, aber wir können uns einen schönen Platz aussuchen. Auch wenn für manche Zeitgenossen die Interpretation von Parkflächen doch sehr individuell ist.
Während Achim das Womo ausrichtet, Strom anschließt und Kaffee kocht, geht Karin den weiten Weg über die Seebrücke zum Hafenmeister, um uns anzumelden. Leider völlig vergebens, denn der hat Mittagspause von elf bis siebzehn Uhr. Dann halt später noch einmal. Wir trinken Kaffee und erkunden anschließend den kleinen Hafen. Das geht sehr schnell. Er ist auch nicht besonders groß. Trotzdem gönnen wir uns nach diesem Spaziergang ein schönes Eis im Hafenrestaurant. Zurück am Womo stellenn wir fest, dass die Sonne ganz gut auf den Eingang knallt. Daher drehen wir unser Womo um 180 Grad. Strom ab, Stützen raufkurbeln, von den Keilen herunter fahren, Fahrerhaussitze drehen, Jalousien öffnen, rangieren – Keile einpacken, denn jetzt stehen wir auch so gerade, Stützen auskurbeln, Strom anschließen und so weiter. Nix wie ab in den Schatten. Kaum sitzen wir, kommt ein Bediensteter des Hafenmeisters und kassiert die Gebühr. Nur den Schlüssel für das Sanitärhaus mit den Duschen hat er nicht dabei. Deswegen muss Achim am Abend doch noch einmal den weiten Weg zum Hafenmeister auf uns nehmen.
Unterwegs trifft Achim einen Großvater mit seinem Enkel, die eifrig damit beschäftigt sind, Krabben zu angeln. Als Köder verwenden sie Speck. Sie haben schon einige in einem Eimer herumkrabbeln. Auf Achims Frage, was sie mit den Krabben machen, antworten sie, sie würden sie nachher wieder ins Meer werfen. Sehr sportlich und fair! Nun will Achim sich eine erfrischende Dusche gönnen. Sehr erfrischend, denn als er unter der Dusche steht, kommt nur kaltes Wasser. Er hat den Münzeinwurf um die Ecke glatt übersehen.

Sonntag, 22. Juli 2018

Jagel 2. Tag


Gestern Abend hat sich unser Stellplatz ganz gut gefüllt und heute leert er sich genauso schnell wieder. Uns ist das gleich, denn wir wollen noch bleiben. Mit unseren Fahrrädern umrunden wir den Fliegerhorst, wobei doch ein paar Kilometer wegen Cachen hinzu kommen. Doch dieses gestaltet sich gar nicht so einfach. Erstens ist es heute wieder sehr, sehr heiß. Unsere Trinkflaschen leeren sich mit rasanter Geschwindigkeit. Die Fliegen mögen unsere verschwitzte Haut aber umso mehr. Dann sind die meisten Caches recht gut in dornigem Gestrüpp versteckt, welches zusätzlich durch viele Brennnesseln geschützt wird. Unsere Fahrradkleidung mit ärmellosen T-Shirts und kurzen Radlerhosen ist da nicht besonders geeignet. Entsprechende Blessuren müssen wir daher in Kauf nehmen. Dafür entschädigen uns viele sehr gut mit viel Fantasie gemachte Caches. Manche sind leicht zu finden (unten am Boden),

andere erfordern Achims eingerostete Kletterkünste (Wo ist Erwin der Klettermaxe?).
Netterweise hat hier der Owner vorgesorgt und eine Trittschlinge angebracht, allerdings war auch dieses Hilfsmittel für Menschen von größerer Statur gedacht. Achim musste da noch mit Klimmzügen nachhelfen. Aber zum Lernen gab es auch etwas. An einer Gabelung fanden wir einen Hinweis auf den Ochsenweg.
Hier wurde uns gelehrt, dass hier Fleisch von Nord nach Süd gekarrt wurde und dass ebenfalls hier König Harald Blauzahn von Dänemark (also der mutmaßliche Erfinder des Bluetooth) im 10. Jahrhundert einen Schutzwall gegen die bösen Franken (So weit waren die gekommen?!) errichten ließ. Nach über fünf Stunden und vielen Kratzern an Armen und Beinen erreichen wir nach etwa einem Drittel von 100 km unser Womo.

Samstag, 21. Juli 2018

Jagel 140 km


Gestern Abend erlebten wir die “volle” Insel. Auf unserem Stellplatz ergatterten wir gerade noch den vorletzten freien Platz. Vielleicht war es auch der letzte, aber irgendwie hat sich hinter uns doch noch ein Womo hineingequetscht. Am Morgen leert sich der Platz wiederum sehr schnell. Vor allem die vielen Schweden haben wohl noch einiges vor. Wir lassen uns etwas Zeit, bis der “Run” auf die VE abgeebbt ist und fahren dann gemütlich von dannen. Schnell geht es sowieso nicht, denn auf der Bundesstraße müssen wir uns in den Stau von der Insel herunter einreihen. Die Gegenrichtung ist aber noch schlimmer. Es ist Samstag, also Bettenwechsel und mitten in der Ferienzeit. Als wir in Richtung Kiel abbiegen wird es normaler, zumindest bis Kiel. Dann wieder Stau und hinter der Stadt erst recht. Der Übergang zur A 7 ist total dicht. Wir entschließen uns, anstatt auf die Autobahn zu fahren, auf der Bundesstraße zu bleiben und nicht die Brücke über den Kanal sondern den Tunnel darunter zu nehmen. Sehr gute Entscheidung. Wir kommen so problemlos nach Jagel, wo wir auf den uns bekannten Stellplatz fahren. Hier entgehen wir dem Trubel an den Küsten und finden einen großzügig ausgelegten, aber wenig besuchten Stellplatz, wo wir unsere Ruhe haben und unter eine Eiche sogar etwas Schatten finden; bei dieser Hitze Gold wert. Karin nutzt die Gelegenheit, unsere Neuerwerbung zu testen, die unseren Wäschtrockner vor dem Umfallen schützen soll. Bei der Beinauflage funktioniert es schon mal.
Erst am späten Nachmittag füllt sich der Platz dann doch ziemlich. Aber es bleibt ruhig.

Freitag, 20. Juli 2018

Fehmarn 55 km


Heute erleben wir sehr wenig, aber dafür verbringen wir einen schönen Nachmittag mit Freunden auf Fehmarn.

Donnerstag, 19. Juli 2018

Lensahn 95 km


Nach einer schön ruhigen Nacht verlassen wir am Morgen den Parkplatz und fahren weiter von Süden her kommend nach Lübeck hinein. Manchmal sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir in oder um Lübeck sind und ob wir auf dem Land oder in der Stadt sind. Dann aber, als wir die Autobahn A 20 kreuzen, ist alles klar. Wir sind in der Stadt. Da wir unter anderem zu “Decathlon” (ein Markt für Outdoorsachen) und “Action” (für alles Mögliche) zum Einkaufen wollen, wählen wir als Parkplatz zunächst den Citti-Parkplatz. Hier sind wir uns nicht sicher, ob man mit dem Womo auch über Nacht stehen bleiben dürfte. Die Beschilderung ist da etwas verwirrend. Aber der Platz ist auch nicht besonders schön – aber praktisch.
Der nächste Parkplatz liegt bei der Hoyer Tankstelle: sehr groß, sogar mit VE-Station, die aber leider unbrauchbar ist. Am besten gefällt uns hier der Grillhähnchenwagen. Dies bedeutet für uns ein ausgiebiges Mittagessen mit anschließendem Kaffee zur nötigen Verdauung. Dann verlassen wir Lübeck und fahren durch einen kaum vermeidbaren Stau nach Lensahn zum dortigen Wohnmobilhändler. Dessen Shop hat seit unserem letzten Besuch riesige Ausmaße angenommen. Da kommt man von einer Einkaufsidee zur nächsten. Doch irgendwann reicht das Shoppen für heute. Die Kreditkarte wird es danken. Wir fahren im gleichen Ort zu einem kleinen und kuscheligen Stellplatz neben einem Schwimmbad. Hier dürfen die Wohnmobilisten die Einrichtungen gegen Gebühr nutzen. Eine kleine Einschränkung gibt es aber: Die Idylle, eingerahmt von hohen Bäumen, wird durch mangelnden Satempfang eingeschränkt.
Vielleicht ist es ohne Fernsehen aber auch gerade idyllischer. Egal, wir haben DVB-T. Geht auch- zumindest öffentlich-rechtlich.

Mittwoch, 18. Juli 2018

Lübeck 90 km

Ein Blick in die unmittelbare Nachbarschaft zeigt Vorbereitungen für einen etwas größeren Event. Wir erfahren, dass hier am Wochenende ein “Ford”-Treffen stattfinden soll. Da solcherlei Dinge naturgemäß mit Lärm verbunden sind, suchen wir lieber das Weite und finden es in der Nähe von Lübeck am Kanal.

Dienstag, 17. Juli 2018

Boiensdorf 2. Tag


Wir werden durch unsere Nachbarn geweckt. Achim guckt aus dem Fenster und bittet um etwas mehr Platz, um unsere Klappe noch öffnen zu können. Kein Problem! Überaus freundlich wird die Markise etwas kürzer gehalten und wir bekommen unsere Klappe wieder auf. Geht doch! Dann satteln wir unsere Fahrräder und machen uns auf Cachesuche. Doch zuerst erkunden wir in Pepelow den Stellplatz und den Campingplatz auf seine Kitetauglichkeit. Vom Stellplatz aus ist es ganz schön weit zu schleppen. Wenn man auf dem Campingplatz nah am Wasser steht, sieht die Sache schon anders aus. Aber dann muss man zumindest in der Hauptsaison buchen, was erstens nicht ganz billig ist und zweitens unserer Spontanität zuwider läuft. Wir behalten diesen Platz mal im Hinterkopf. Dann gehts vorbei an ein paar schottische Hochlandrinder (oder so ähnlich)
endlich zum Cachen mit mehr oder weniger Erfolg.
Ein Beispiel für Erfolg, bei dem man auch was lernen kann: Wir fanden den Cache “Turmhügel Buschmühlen”. Dies war im 14. Jahrhundert ein bedeutender Herrenhof. Der sah einmal so aus:
Jetzt ist er nur noch ein Turmhügel und sieht jetzt so aus:
Dank an den Hobbyarchäologen, der ihn 1985 gefunden hat.

Nun fünf Beispiele für Misserfolge:

1. Cache ist geschützt durch Brennnesseln. Es ist warm und wir suchen in Radlershorts.
2. Radweg wird zu Sandweg. Wir wollen aber Rad fahren und nicht wandern.
3. Radweg wird zu Fußweg, dann zu Fußpfad mit Brennesseln. Siehe 1. und 2.
4. Cache ist geschützt durch herumliegenden Müll und menschliche Hinterlassenschaften. Die Nase drängt zur Umkehr.
5. Cache befindet sich (vermutlich) in luftiger Höhe. Unser Freund (und Klettermaxe) Erwin ist nicht dabei.

Damit ist auch unsere heutige Fahrradtour in etwa umschrieben. Kurz vor Boiensdorf sieht Achim den Eiswagen in Richtung Haff fahren. Er erinnert sich an das leckere Eis vom letzten Besuch hier. Nun kennt er kein Halten mehr. Höchster Gang und ab geht die Post. Wir kommen gerade rechtzeitig auf dem Stellplatz an. Karin holt das Eis und Achim bereitet den Sonnenschutz vor dem Womo vor. Es ist übrigens ein ganz heißer Tag ohne Wind. Nach dem Eis folgt als Balance für den Körper Kaffee und ein erfrischendes Bad im Haff. Dann ist es auch schon Zeit fürs Abendessen: heute Räucherfisch, noch vom Einkauf in Ribnitz. Wie wir so am Verdauen sind, kommt ein Riesenphönix mit Anhänger und Pkw drauf. Richtiger Pkw, kein Smart. Als die sich installiert haben, sind etwa drei Plätze belegt.
Ob die auch die dreifache Gebühr zahlen?

Montag, 16. Juli 2018

Boiensdorf 90 km


Da die nächsten Tage kein Wind zu erwarten ist, brechen wir auf und fahren zunächst nach Ribnitz, wo wir uns mit frischem Fisch eindecken. Dann geht es weiter über Rostock nach Boiensdorf. Durch Rostock geht es erfreulich fließend. Fast alle Ampeln stehen auf Grün. Nur in der Gegenrichtung sehen wir etwas zähfließenden Verkehr. Erst hinter Rostock spielen die Ampeln nicht mehr so gut mit. Aber wir haben Zeit. In Boiensdorf ist der Platz schon um einiges voller als bei unserem letzten Besuch vor zwei Monaten. Trotzdem finden wir noch ein schönes Plätzchen, richten uns ein und trinken Kaffee. Dann drehen wir eine Platzrunde und stellen fest, dass hier weiße Bojen als Markierung für den Badebereich ausgelegt sind, und zwar so, dass für die Wassersportler, also die Kiter, nicht mehr so viel übrig bleibt: ein Bereich westlich des sogenannten “Parkplatzes” (also ca. zweihundert Meter westlich des Stellplatzes) und der Bereich der Kiteschule, östlich des Stellplatzes.
Als wir zurück zum Womo kommen, haben wir Nachbarn bekommen, 4 Mal hochbetagt mit Hund in einem Womo. Leider parken sie sehr “platzsparend”, so dass wir unsere linke Klappe nicht mehr ganz öffnen können. Für heute ist uns das egal, wir genießen den Zander.

Sonntag, 15. Juli 2018

Saal 4. Tag


Nun ist der Wind weg und will auch nicht mehr kommen, auch die nächsten Tage nicht mehr. So leert sich der Platz und nur ein paar wenige Sonnenhungrige verharren mit uns und genießen den Tag. Am Abend grillen wir und machen Pläne für die nächsten Tage.

Samstag, 14. Juli 2018

Saal 3. Tag

Die Sonne lässt auf sich warten, aber der Wind ist da.

Achim nutzt den Tag wieder zum Kiten. Gegen Abend kommt dann die Sonne doch noch hervor.
So können wir den Abend genießen.

Freitag, 13. Juli 2018

Saal 2. Tag

Freitag, der 13te! Ob das gut geht? Achim versucht sich schon mal beim Rasieren nicht zu schneiden. Es gelingt ihm, indem er auf das Rasieren verzichtet. Nach einem unfallfreien Frühstück und dem Check des Windfinder macht er sich mit dem Windmesser auf den Weg. 15 bis 20 Knoten auflandig, Sonne, wenig los, ein paar Schüler. Um zehn Uhr ist Achim auf dem Wasser. Er hat Platz ohne Ende und tobt sich zwei Stunden lang aus. Dann genießen wir zwei Stunden lang die Sonne. Schließlich legt Achim eine zweite Schicht ein. Der Wind ist etwas schwächer geworden, reicht aber immer noch aus. Wiederum zwei Stunden später kriegt er das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Was für ein Kitetag! Am Abend werfen wir den Grill an. Freitag der 13te hat seinen Schrecken verloren.

Donnerstag, 12. Juli 2018

Saal 20 km


Nach einem gemütlichen Frühstück und – oh Wunder – bei Sonnenschein ohne Regen fahren wir nach Ribnitz, um dort einen kleinen Stadtbummel zu unternehmen (mit Caches natürlich)
Ribnitz Stadttor und Kirche im Hintergrund
und uns mit Vorräten fürs Wochenende zu versorgen. Dann geht es nach Saal, wo wir uns gemütlich einrichten. Wir schauen ein bisschen den Kiteversuchen einiger Unentwegter zu, was Achim aber nicht vom Hocker reißt. Dann warten wir auf den morgigen Wind.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Ribnitz-Damgarten 50 km


Wir haben die Nacht unbehelligt verbracht. Der Regen hat uns in den Schlaf sinken lassen. Am Morgen ändert sich nicht viel am Wetter. Der Regen hält uns weiter im Schlaf fest. Ganz fest. Besser wir erzählen hier nicht, wann wir gefrühstückt haben, wobei das Wort Frühstück vielleicht etwas vermessen ist. Auch die Kiteschule aus Zingst taucht kurz auf, packt die Neos aus … und wieder ein und verschwindet. Der Regen wäre vielleicht kein ausreichender Hinderungsgrund, aber kaum Wind ist dann doch einer. Sehr unglücklich sehen die Schüler über diese Entscheidung aber auch nicht aus. Dann gondeln wir gemütlich nach Ribnitz-Damgarten und besuchen das Technikmuseum in Pütnitz. In drei großen, alten Militärhallen wird uns allerlei altes Metallzeug gezeigt. Jede Menge Autos,
alte Zweiräder,
aber eben auch viel Militärisches: Unter anderem ein MI8-Hubschrauber,
ein T72-Panzer
und vieles mehr. Nach etwa zwei Stunden haben wir genug gesehen und suchen uns bei Ribnitz einen Übernachtungsplatz.

Dienstag, 10. Juli 2018

Saal Umgebung 50 km


Der Tag beginnt sonnig, ohne Wind. Später kommen aber Wolken, Niesel und Regen dazu. Das stört uns erstmal nicht, denn wir wollen nach Bodstedt, wo wir einen schönen Stellplatz kennen, mit einem Fischlokal dazu. Doch als wir ankommen fehlen die Womo-Parkschilder. Der Eigentümer kommt an unsere Tür und erzählt uns, dass er den Platz vorerst schließen musste und nun auf eine Genehmigung der Behörden wartet. Daher fahren wir weiter nach Barth und beratschlagen, was wir nun tun wollen. Wir fahren an den Bodden und dann immer mehr oder weniger am Ufer entlang und erkunden die Gegend. In Darwitz waren wir schon einmal. Allerdings hat sich hier viel verändert. Der kleine Hafen wie auf dem Bild sieht nur noch von der Wasserseite so aus.
Vom Hafen aus gesehen wurde ein langer ins Wasser ragender Anleger gebaut, der mit nur zwei Booten fast leer wirkt, was uns auch kein Bild wert ist. Ein großes Hafengebäude ist aus EU-Fördermitteln im Entstehen und sollte eigentlich schon letztes Jahr fertig sein. Wir gehen ein paar Schritte zu Fuß, wo wir einen schön gewachsenen Baum
und ein Kunstwerk sehen.
Ersterer gefällt uns. Für Letzteres haben wir wohl den falschen Geschmack. Wir sind halt Kunstbanausen. Mit dem Rad fahren wir in die andere Richtung zu einem kleinen Hafen, kehren aber lieber um, weil nun doch einige Regenwolken am Himmel in unsere Richtung ziehen. Fast trocken, aber eben nur fast, erreichen wir das Womo und verstauen unsere Räder schnell in die Garage. Dann fahren wir einen weiteren Hafen an, wo schon Womos stehen. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Platz von einer Kiteschule gepachtet ist und daher das Stehen für nicht zur Kiteschule gehörende Menschen problematisch ist. Wir tun unser Bestes, um das Problem klein zu halten, bleiben, cachen und harren der Dinge, die da kommen werden.

Montag, 9. Juli 2018

Saal 140 km


Der Wecker tut, was er soll. Er weckt uns heute Morgen sehr früh, denn wir wollen zeitig nach Saal fahren, damit Achim noch etwas vom Tag hat zum Kiten. So kommen wir noch vor Mittag dort an und Achim geht aufs Wasser, um nach wenigen Minuten wieder zurück zu kommen. Der Wind und vor allem die Böen sind zu heftig. Dann warten wir auf weniger Wind, was auch sehr selten ist. Gegen Abend gibt Achim auf – mit dem Warten. Er probiert es einfach noch einmal. Jetzt klappt es besser und macht sogar Spaß. Nach gut anderthalb Stunden kommt er erschöpft, aber selig vom Wasser.