Unser Wecker holt uns aus dem Schlaf. Wir haben gleich am Morgen einen Routine-Werkstatttermin, der auch innerhalb einer Stunde erledigt ist. Dann geht es zurück auf die A 7. Das Wetter ist so lala. Es kann sich nicht entscheiden, ob die Sonne oder der Regen gewinnt. Daher wollen wir Strecke machen und schaffen es bis knapp nach Hause. Wenige Kilometer vorher suchen wir uns noch einen Übernachtungsplatz. Dann kommen wir morgen zeitig an und haben Zeit, uns wieder vom Mobilen zum Stationären einzustellen. Damit endet auch diese Tour.
Dienstag, 24. April 2018
Montag, 23. April 2018
Gräfendorf 180 km
Kurz
nach Mitternacht wird Achim von ein paar Regentropfen und
Wetterleuchten geweckt. Karin schläft weiter und bekommt davon
nichts mit. Am Morgen keine Spur von Regen, aber auch keine Sonne.
Der Himmel ist wolkenverhangen. Beim Frühstück beobachten wir einen
Pkw, der wenige Meter von uns entfernt parkt. Zwei Frauen mittleren
Alters aber mit erhöhten Gewichten steigen aus, kauen noch am
Frühstück und zünden sich Zigaretten an. Bewegung ca. zwei Meter.
Sie öffnen die hintere Tür und entlassen eine Promenadenmischung
zwischen Teppichratte und Pinscher in die vorübergehende Freiheit.
Die nutzt das Geschöpf auch ausgiebig aus, um im Umkreis von
einhundert Metern seine Geschäfte zu hinterlassen, u. a. auch gleich
neben dem Kneippbecken. Da guckt man sich automatisch auf die Füße.
Ehe wir reagieren können, was wahrscheinlich sowieso nichts genutzt
hätte, verschwindet der Übeltäter mit seinen beiden Frauchen im
Auto und weg sind sie. Wir begeben uns nun langsam auf die Heimreise.
Unsere Route führt uns heute ziemlich genau nach Westen bis zur A 7,
wo wir auf Höhe Hammelburg die Autobahn wieder verlassen und ein
paar Kilometer westlich eine Womowerkstatt aufsuchen, mit der wir
einen Wartungstermin für morgen vereinbart haben. Die Werkstatt
bietet für Kunden einen kleinen Stellplatz an, wo wir den restlichen
Tag und die Nacht verbringen dürfen. Viel mehr sollten wir aber
heute auch nicht planen, denn das Wetter ist mehr als unbeständig.
Sonnenschein und Wolken und Regen-(güsse), teilweise mit Gewitter
wechseln sich ab.
Sonntag, 22. April 2018
Helmbrechts-Wüstenselbitz
Wir
wollen den schönen Tag nutzen und fahren wieder nach Wüstenselbitz.
Zunächst sind wir am Badeweiher allein. Aber das ändert sich gegen
Mittag rasch. Einige Kinder nutzen sogar schon den Weiher zum Baden.
Uns ist es noch zu kalt.
Wir trauen uns aber mit den Füßen in das
Kneippbecken und belohnen uns am Kiosk mit "fränkischen"
Spezialitäten.
Samstag, 21. April 2018
Leupoldsgrün 15 km
Wir
fahren ein paar Kilometer in unsere alte Heimat. Dort haben wir ein
paar Dinge zu erledigen. Am Abend treffen wir uns mit Freunden zum
Pizzaessen und Klönen, was hier labern heißt. Es wird ein sehr
schöner Abend, der leider viel zu schnell zu Ende geht. Zum
Übernachten fahren wir nach Leupoldsgrün auf einen kleinen aber
sehr ruhigen Stellplatz.
Freitag, 20. April 2018
Helmbrechts 70 km
Nun
wird es Zeit weiter zu ziehen. Unser Ziel ist unsere alte Heimat in
Oberfranken. Unterwegs füllen wir in Burgkunstadt unsere Vorräte
auf. In Helmbrechts, im Ortsteil Wüstenselbitz, finden wir einen
schönen kleinen Stellplatz am Wald und in der Nähe eines Badesees.
Von hier aus starten wir mit unseren Fahrrädern nach Helmbrechts
Ortsmitte, um einige Besorgungen zu erledigen. Dann geht es zurück
zum Womo zu – na was wohl? - Kaffee und Sonnen. Am Abend loggen wir
noch einen kleinen Cache in der Nähe direkt an der Selbitzquelle.
Donnerstag, 19. April 2018
Bad Staffelstein 3. Tag
Abschlusstag.
Heute wollen wir den Rest der großen Cacherunde angehen. Die
geplanten Caches finden wir auch recht schnell und einfach. Nur einen
einzigen hatten wir gestern übersehen bzw. nicht auf der Liste
gehabt.
Für diesen einen müssen wir mit den Fahrrädern etwa vier
Kilometer zum Teil steil bergauf fahren respektive schieben, dann die
Fahrräder abstellen und noch ein paar Hundert Meter durch den Wald
talwärts wandern.
Doch wir finden ihn. Dann geht es die paar Hundert
Meter wieder bergan. Bei den Fahrrädern angekommen machen wir eine
kleine Brotzeit, um anschließend die vier Kilometer zurück nach Bad
Staffelstein zu fahren. Bergab geht das zum Glück ohne Schieben. Im
Ort machen wir noch etwas Sightseeing, hübscher Ort, und wollen
etwas essen. Da haben wir uns wohl trotz Adam Riese verrechnet.
Leider gibt es ab zwei Uhr nachmittags keinen
Mittagstisch mehr. Selbst die Touristeninformation bedauert. So
trösten wir uns mit jeweils einem Eisbecher zu „KurBad“-Preisen,
kaufen etwas Torte und trinken ausgiebig und lange Kaffee am Womo im
Schatten der Markise. Das haben wir uns nun wirklich verdient.
Mittwoch, 18. April 2018
Bad Staffelstein 2. Tag
Als
am Morgen der Bäckerwagen vorbei kommt, kann Achim nicht
widerstehen. Raus aus dem Bett, notdürftig ausgefein und raus in die
Schlange. Offentsichtlich haben mehrere Wohnmobilisten nicht genug
Widerstandskraft. Achim ersteht ein paar geringfügige Backwaren zu
für Franken untypisch hohen Preisen aber leider mit ebenfalls
untypischen Geschmackseinbußen. Aber satt werden wir. Dann geht es
zur zweiten Marathon-Cachetour.
Diesmal hätten wir lieber die
Fahrräder irgendwo abstellen sollen. Unsere Tour führt teilweise
steil bergauf auf schmalen Waldpfaden.
Außer drei Downhillfahrern
begegnen wir keinen anderen Radlern. Tapfer kämpfen wir uns durch.
Leider übersehen wir unterwegs einen Cache. Den müssen wir wohl
oder übel nachholen. Aber heute nicht mehr. Nach etwa 25 km
Radfahren und -schieben und über 50 Caches haben wir uns den
Feierabend redlich verdient. Morgen ist auch noch ein Tag.
Dienstag, 17. April 2018
Bad Staffelstein 110 km
Wir
verlassen Obereisenstein und fahren ein Stück NO-wärts. Nach
wenigen Kilometern machen wir eine kleine Stippvisite in Wipfeld.
Hier hat sich nichts geändert. Sogar der Übernachtungspreis ist
gleich geblieben. Wäre sicher eine Alternative zu Obereisenstein.
Und gleich halten wir noch einmal – in Bergrheinfeld-Garstadt. Hier
gibt es sogar einen kostenlosen Stellplatz. Allerdings ist die VE
einige Hundert Meter entfernt und dazu noch außer Betrieb. Man kann
halt nicht alles haben. Nach einigen Autobahnkilometern kommen wir in
Bad Staffelstein an. Den Parkplatz, den wir eigentlich als
Übernachtungsplatz auserkoren haben, gibt es nicht (mehr).
Auch ist
hier eine größere Baustelle eingerichtet, die nicht gerade viel
Ruhe verspricht. Mangels uns bekannter Alternativen nehmen wir mit
dem etwas teueren Stellplatz bei der Therme vorlieb. Von dort aus
geht es mit dem Fahrrädern auf Cachetour.
Teilweise müssen wir die
Räder sogar schieben, weil es wieder mal steil bergauf geht.
Nichtsdestotrotz sind wir sehr erfolgreich und finden über dreißig
Caches.
Für einen Nachmittag nicht schlecht. Zurück am Womo
entschließen wir uns, länger auf diesem Platz zu bleiben und ihn
als Ausgangspunkt für weitere Cachertouren zu nutzen.
![]() |
| An diesem Wehr wäre ein schöner Platz gewesen. |
| Kloster Banz |
Montag, 16. April 2018
Obereisenheim 40 km
Ein
paar Regentropfen und ein etwas grauer Himmel überreden uns zum
Weiterziehen. Wir machen einen Zwischenstopp in Würzburg bei
Decathlon, wo wir unsere Kleidung und Outdoor-Ausrüstung ergänzen
wollen. Zwei Stunden schlendern wir durch die Gänge. Die Summe an
der Kasse scheint dann auch der Zeit proportional angemessen zu sein.
Das nächste Mal sollten wir besser nur wenige Minuten hier
verweilen. Nach wenigen weiteren Kilometern treffen wir in
Obereisenheim ein. Diesen Platz kennen wir schon von früheren
Aufenthalten. Doch diesmal ist alles anders. Da für das nächste
Wochenende das örtliche Winzerfest geplant ist, laufen gerade hier
an der Winzerhalle die Vorbereitungen dafür. Einige Stellplätze
sind so nicht nutzbar, weil die Genossen der Winzergenossenschaft sie
mit ihren Pkw belegen oder Anhänger und sonstiges Zeugs hier
abstellen. Auch der Preis ist im Vergleich zum Vorjahr um über 50
Prozent gestiegen. Aber wir haben nun einmal hier unseren Weineinkauf
geplant und schlucken diese Kröte. Der Weineinkauf läuft auch wie
immer mit Verkostung und einer größeren Anzahl von Flaschen als
geplant. Zurück auf dem Stellplatz erleben wir das nächste
„Highlight“. Zwanzig Meter von unserem Womo entfernt sammeln die
Genossen ihre leeren Weinschachteln und verbrennen sie.
Zuerst ist
uns der Wind gnädig, aber nicht lange, dann dreht er und wir werden
geräuchert. Toll! Als der zweifelhafte Duft nachlässt, setzen wir
uns vors Womo. Aber auch nicht lange, denn dann kommt Regen auf und
zwingt uns in die Höhle.
Sonntag, 15. April 2018
Dettelbach 4. Tag
Radltag
bei Sonnenschein. Wir fahren am Main entlang, um uns etwas zu bewegen
und ein paar Caches einzusammeln. Der erste ist aber schon einmal ein
Fehlschlag. Die KO‘s führen uns auf ein Rapsfeld. Das wollen wir
nicht betreten. Macht nichts. Zu den nächsten. Nun klappt es
problemlos. Wir müssen aber etwas sportlich sein und im Wald einen
kleinen Berg erklimmen, zuerst ohne Fahrräder, dann mit. Wieder gut
dass wir E-Bikes mit Schiebehilfe haben. Zurück am Womo gibt es wie
gewöhnlich Kaffee und Faulenzen, gefolgt von einem leckeren Eis, da
gerade der kleine Eis-VW-Bus vorbei kommt.
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| So ruhig kann der Main spiegeln. |
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| Sogar Skulpturen spiegeln sich in ihm. |
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| Ein Futterhäuschen der recycelten Art. |
Samstag, 14. April 2018
Dettelbach 3. Tag
Kurz
nach dem Frühstück, also gegen Mittag, erkunden wir den Ort
Dettelbach bei herrlichem Sonnenschein. Wie so oft ist das am
einfachsten, wenn man sich von einem Multi (-Cache) leiten lässt. Er
führt uns durch den gesamten Ort, an ungewöhnlich gut erhaltenen
Stadtmauern, teilweise mit Zinnen, vorbei, durch enge mit Kopfstein
gepflasterte Gassen.
Alte, aber gepflegte Häuser und weitere Gebäude
sowie eine riesige Kirche säumen den Weg. Wir wundern uns, wie ein
kleiner unscheinbarer Ort wie Dettelbach so reizvoll sein kann und
dabei aber nicht überlaufen ist. Ein Geheimtipp! Nach erfolgreicher
Cachejagd gönnen wir uns ein Eis und kommen zurück zum Womo, wo wir
die Sonne genießen. Am Abend werfen wir den Grill an. Kurz vor
Sonnenuntergang verziehen wir uns ins Womo.
Freitag, 13. April 2018
Dettelbach 2. Tag
Es
regnet. Es ist grau. Der Wetterbericht ändert sich stündlich.
Dauernd verspricht er uns für die nächsten Stunden Besserung, also
kein Regen mehr, etwas Sonne und Wärme. Doch dann ändert er nur
noch die Uhrzeit, und dabei bleibt es. Es regnet bis in den Abend
hinein. So wird daraus ein echter Höhlentag. Karin nutzt ihn, um
innerhalb des Womos alles sauber und hübsch zu machen. Achim sollte
das vielleicht außen auch machen. Doch im Regen hat er dazu auch
keine Lust. So unterstützt er innen so gut er kann. Am Nachmittag
wird aus dem Höhlentag ein Lesetag. Am Abend wagen wir uns aus dem
Womo heraus – natürlich nur mit entsprechender Kleidung und
aufgespanntem Regenschirm. Im Ort suchen wir uns ein Gasthaus und
haben den richtigen Riecher. Zu vernünftigen fränkischen Preisen
essen wir lecker und reichlich. Das dunkle Bier ist auch toll, nur
der Wein für Karin ist suboptimal. Insgesamt aber ein guter
Abschluss des Tages.
Donnerstag, 12. April 2018
Dettelbach 260 km
Wir
beenden unsere Reise in den tiefen Süden und fahren ein ganzes Stück
nach Norden an den Main in Franken. So schließen wir fast einen
Kreis. Aber erst einmal müssen wir die Autobahn überstehen. Stau
auf der A7 wie üblich. Mit der angemessenen Gelassenheit meistern
wir auch diesen Teil. In Dettelbach finden wir noch einen der wenigen
Plätze direkt an der Mainfähre mit Blick auf den Main.
Schnell
nutzen wir die heute raren Sonnenstrahlen und setzen uns in die
Sonne.
Mittwoch, 11. April 2018
Aulendorf 30 km
Ab
fünf Uhr in der Frühe ist es aus mit der Nachtruhe. Die ersten
Arbeiter kommen angefahren und drehen in den Hallen das Radio auf
laut. So haben wir auch im Womo etwas davon. Eine knappe halbe Stunde
später geben wir auf. Unser Frühstück besteht nur aus einer Tasse
Kaffee. Dann räumen wir unser Womo um, denn wir müssen die
Stauräume freimachen, wo die Klappen eingebaut werden sollen. Die
Fahrräder kommen raus und wir geben unser Womo ab. Gegen Abend soll
es fertig sein. Wir suchen uns was zum Frühstücken, was in Ostrach
nicht so leicht ist. Wir finden nur einen kleinen Bäcker, wo wir ein
belegtes Brötchen und Kaffee bekommen. So einigermaßen gestärkt
fahren wir steil bergauf in den Wald, stellen unsere Räder ab und
begeben uns auf eine schöne Cachetour, anfangs noch sehr kalt, aber
gegen Mittag sehr angenehm. Nun suchen wir uns ein sonniges Plätzchen
im Ort und ruhen uns von unserem Fußmarsch aus.
Als es uns in der
Sonne zu heiß wird, fahren wir wieder Richtung Werkstatt und
entdecken ein hübsches Café, dass am Morgen leider noch nicht
geöffnet hatte. Hier bekommen wir einen schönen Platz unter einem
Sonnenschirm, leckeren Kuchen und guten Kaffee. Wenig später ist
unser Womo fertig.
Wir packen schnell wieder um und fahren zum Übernachten nach Aulendorf. Leider müssen wir einen ziemlichen Umweg fahren, da die direkte Verbindung wegen einer Baustelle gesperrt ist.
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| Ostrach - Bücherbaum |
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| Ostrach -Brunnen |
Wir packen schnell wieder um und fahren zum Übernachten nach Aulendorf. Leider müssen wir einen ziemlichen Umweg fahren, da die direkte Verbindung wegen einer Baustelle gesperrt ist.
Dienstag, 10. April 2018
Ostrach 20 km
Richtig
langes Ausschlafen. Wie lange genau, trauen wir uns gar nicht zu
sagen. Dann wollen wir nach dem Frühstück den Ort erkunden und
fangen nach gut 80 Metern mit dem Cachen an. Eigentlich nicht
besonders schwer, auch der Hinweis ist recht deutlich, aber nix.
Nachdem wir lange genug gesucht haben, kommt aus dem gegenüber
liegenden Haus eine Frau zu uns gelaufen und präsentiert uns eine
Dose. Diese Dose hätten ihre Kinder hier gefunden und mitgenommen,
ob wir die bräuchten. Natürlich! Wir signieren das Log und
verstecken die Dose, dort wo sie eigentlich hätte sein müssen. Nach
einem netten kleinen Gespräch marschieren wir weiter. Der Ort ist
schnell erkundet, da er nicht sehr groß ist. Nach einem kleinen
Spaziergang durch den Wald setzen wir uns auf eine Bank in der Sonne
und bewundern unser Womo von weitem. Zurück am Womo machen wir es
umgekehrt, setzen uns vor das Womo und bewundern die Gegend. Jetzt
nimmt die Bewölkung zu und auch der Wind, und zwar von einer Sekunde
auf die andere. Wir packen schnell ein, entsorgen und versorgen; d.
h. wir versorgen die Gemeinde mit ein paar Cent, denn der Automat
schluckt zwar unwiderruflich das Geld, hält aber dicht, was die
erhoffte Wassermenge betrifft. Pech gehabt! Nun fahren wir nach
Ostrach und stellen uns auf den Firmenparkplatz der Werkstatt neben
zwei anderen Womos, wo morgen in aller Herrgotts Frühe unser Womo
„aufgebessert“ werden soll.
Montag, 9. April 2018
Horgenzell 45 km
Eine
halbe Stunde bevor unser Wecker klingelt wird Achim wach und dreht
die Heizung schon mal ein bisschen an. Draußen sind etwa zehn Grad,
innen fünfzehn. Zum Aufstehen und Frühstücken zu kalt. Als unser
Wecker dann schließlich klingelt, ist es schon angenehm warm. Wir
entsorgen an der Kläranlage und wollen Pfullendorf verlassen, da
entdeckt Karin einen Obi und eine relativ günstige Tankstelle.
Schnell sind unsere Vorräte an Gas und Diesel wieder aufgefüllt.
Dann fahren wir nach Ostrach, um in einer Werkstatt prüfen zu
lassen, ob wir unserem Womo noch zusätzliche Klappen gönnen können.
Wir können, und zwar schon übermorgen Früh um sieben Uhr. Oje! Da
droht schon wieder ein Aufstehen mit Wecker. Zum Glück hat die
Werkstatt für ihre Kunden einen kleinen Parkplatz eingerichtet, zu
dem wir am Vorabend anreisen können. Aber was tun bis dahin?
Zunächst geht Karin in einem Supermarkt einkaufen, um unsere
Lebensmittel aufzufüllen. Währenddessen telefoniert Achim mit Hymer
in Bad Waldsee, ob er dort vielleicht einen Termin für die fällige
Dichtigkeit bekommen kann. Er kann eine E-Mail schreiben, auf die er
dann innerhalb zwei Wochen eine Antwort bekommt, mit einem Termin in
weiteren vier Wochen, also insgesamt in sechs Wochen. So lange wollen
wir dann doch nicht hier in der Gegend bleiben. Daher suchen wir uns
einen kleinen Stellplatz in der Nähe, in Burgweiler. Der ist
eigentlich ganz schön. Die Halle nebenan stört zwar den
Fernsehempfang. Aber da wir uns den Platz auswählen können, wäre
das regelbar. Nur die Baustelle nebenan können wir nicht wegzaubern.
Etwas ruhebedürftig sind wir aber schon. Also zum nächsten
Stellplatz nach Horgenzell. Hier gefällt es uns sehr gut. Am Ende
des Ortes ein leicht schräger Platz mit VES und, zumindest soweit
wir das abschätzen können, Ruhe. Wir wollen bleiben, sammeln
schnell ein paar Caches mit den Fahrrädern ein und errichten unser
Nachtlager.
Sonntag, 8. April 2018
Pfullendorf 160 km
Schon
wieder steht ein Termin an. Wir wollen unserem Womo noch je eine
Klappe auf jeder Seite gönnen (damit wir besser an ein paar Dinge
heran kommen). Deshalb verlassen wir Meißendorf und schlängeln uns
bergauf bergab durch den Schwarzwald Richtung Ostrach. Auf über 700
m machen wir eine ausgiebige Mittagspause auf einem sonnigen
Parkplatz. Wer weiß schon, wann wir wieder so eine Gelegenheit haben
werden. Weiter geht die Fahrt, für uns sehr gemütlich, für die
vielen Motorradfahrer eher rasant. Aber wir begegnen zumindest keinem
Lebensmüden. Am frühen Nachmittag treffen wir ein paar Kilometer
vor Ostrach in Pfullendorf ein, wo wir unser Quartier aufschlagen.
Jetzt am Sonntag Nachmittag ist nicht mehr viel los und wir können
uns unsern Platz aussuchen. Und schon rösten wir wieder. Am Abend
wollen wir zur nahe gelegenen Gaststätte zum Essen gehen, müssen
aber feststellen, dass sie wegen umfangreicher Umbauten geschlossen
ist. Zudem sehen wir, dass wir direkt neben der Kläranlage stehen.
Hoffentlich bleibt die Windrichtung wie sie ist, sonst wird‘s
ziemlich muffig.
Samstag, 7. April 2018
Meißenheim 3. Tag
Gestern
war Wandertag, heute ist Fahrradtag.
Wir radeln zum und am Rhein
entlang und sammeln nebenbei ein paar Döschen ein. Zwei müssen wir
leider liegen lassen, weil wohl der Rheinpegel zu hoch ist und wir
deshalb die Caches nicht erreichen können – zumindest nicht
trockenen Fußes. Schade! Aber es ist unterwegs sowieso jede Menge
los. Viele Deutsche und viele Franzosen nutzen das schöne Wetter für
Ausflüge ins Grüne. Bei unserer ersten kleinen Rast kommt wie
gerufen ein Eiswagen vorbei. Da greifen wir natürlich zu. Dann wird
es schwierig, über eine Hauptstraße zu kommen, weil so viele Autos
unterwegs sind. Doch wir schaffen es heile und auch wieder zurück.
Was tut man nicht alles für einen einzigen Cache!
| Umgebung Meißenheim - nicht Spanien |
![]() |
| Umgebung Meißenheim - nicht Asien. |
![]() |
| Cachebehälter geschlossen |
![]() |
| Cachebehälter geöffnet mit Cache rechts unten |
Die Rückfahrt
größtenteils am Rhein entlang ist einfach aber auch ein bisschen
langweilig. Zum Schluss sammeln wir noch einen Cache in Meißenheim
ein. Schließlich müssen wir hier unseren Footprint hinterlassen.
Dann ruhen wir uns bei Kaffee und Abendbrot aus.
Freitag, 6. April 2018
Meißenheim 2. Tag
Der
zweite Eindruck heute Morgen lässt uns gleich noch um zwei Tage
verlängern. Die Nacht war kalt aber ruhig. Am Morgen sehen wir über
unserem Womo nichts als blauen Himmel und eine leuchtend-gelbe
Scheibe. Wie haben wir uns darauf gefreut! Wir starten eine 7,5 km –
3 h- Cachetour zu Fuß und werden 18 mal fündig. Daneben sehen wir
Störche, Hasen und Pferde. Erstere sind zu weit weg und deshalb zu
klein zum Fotografieren. Zweitere haben zwar Ostern erfolgreich
hinter sich, flüchten aber trotzdem. Dritte lassen sich durch den
Koppelzaun getrennt streicheln, sind aber mangels Leckerli nicht
allzu lange daran interessiert. Zurück am Womo gibt es erst Kaffee,
anschließend Grillfleisch und das alles bei Sonne und tollen
Temperaturen bis zum Sonnenuntergang.
Donnerstag, 5. April 2018
Meißenheim 140 km
Morgen
soll ein schöner Tag werden. Da empfiehlt es sich, heute, bei
gelegentlichen Regenschauern, einen geeigneten Stellplatz für den
nächsten Tag und vielleicht den übernächsten Tag zu suchen. Karin
hat sich drei Möglichkeiten am Rhein vorgemerkt, die wir
ausprobieren könnten. Doch das erste Problem ist die Unabhängigkeit.
Unsere Tanks können wir in Leimersheim nicht leeren bzw. füllen.
Wenn wir aber mehrere Tage irgendwo bleiben wollen, sollten wir hier
tätig werden. Also muss vorher eine VE angefahren werden. Die
nächste sinnvolle ist in Malsch bei dem Gast-Womohändler („Gast“
ist der Name des Womohändlers.). Das mit der VE klappt dort sehr
gut, mit dem kleinen Hindernis, dass ein Wohnwagen-Gespann genau vor
der VE-Station parkt, so dass Achim laufen und umfüllen muss.
Schnell muss er auch sein, wenn er diese Angelegenheit in einer der
wenigen Regenpausen erledigen will. Wo wir schon mal bei einem
Womohändler und Hymer-Vertragspartner sind, könnten wir eigentlich
auch gleich die fällige Dichtigkeitsprüfung durchführen lassen.
Wovon träumen wir denn nachts? Für so einen Termin müssen wir mit
vier bis sechs Wochen Vorlauf rechnen. Also aufschieben. Da die erste
Möglichkeit, am Rhein schön zu stehen, jetzt leider schon nördlich
hinter uns liegt, entschließen wir uns für die zweite. Doch in und
bei Rastatt fangen Baustellen und Umleitungen im ständigen Wechsel
an. Ziemlich genervt erreichen wir nach vielen Kilometern den vorher
ausgesuchten Parkplatz, der wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Sch…!!!
Bleibt noch die dritte Möglichkeit. Was wird wohl auf uns warten?
Kurz vorher eine Baustelle, eine Umleitung und keine Chance, diesen
Parkplatz anzufahren. Es bleibt uns nichts anderes übrig als
umzukehren und irgendwo eine Kaffeepause einzulegen und neu zu
überlegen. Wir entschließen uns für einen offiziellen SP ein paar
Kilometer südlicher, nicht ganz am Rhein, aber in genehmer
Entfernung. In Meißenheim werden wir fündig. Unser erster Eindruck
ist jedenfalls sehr positiv. Mal sehen, was daraus wird.
Mittwoch, 4. April 2018
Leimersheim 35 km
Im
Industriegebiet schläft es sich nicht so gut. Überall und andauernd
irgendwelche Geräusche. Lkw kommen an und fahren wieder weg.
Container werden hin und her geschoben. Rolltore auf- und wieder
zugerollt. Sogar drei verschiedene Kirchenglocken dringen vom Ort bis
zu uns herüber, natürlich nicht gleichzeitig, sondern schön
hintereinander. So betrachtet ist dann der Wecker schon fast eine
kleine Erlösung. Wir trinken schnell einen Kaffee und geben
anschließend unser Womo in der Werkstatt ab, damit es kräftigere
Federn bekommt. Für heute müssen wir uns mit einem knuffigen
kleinen Leihwagen begnügen, einem modernen Fiat 500.
![]() |
| Was man so alles in einem Rundinstrument unterbringt! |
Aber zuerst
laufen wir die einhundert Meter zu einem kleinen Restaurant im
Westernstil, wo es außer der amerikanischen Highway-Dekoration auch
Jim Beam und seine Kameraden sowie günstiges amerikanisches
Frühstück mit Kaffee bis zum Abwinken für Lkw-Fahrer, Verzeihung,
Trucker und auch für uns „Normalos“ gibt. Damit gestärkt bringt
uns der Fiat nur ein wenig außerhalb von Waghäusel zu einem
Waldparkplatz, von wo aus wir eine kleine Cacherrunde starten wollen.
Zuerst befragen wir den Wetterbericht. Sehr gemischt. Wir wagen es
dennoch. Unser Mut wird belohnt. Wir werden nur ein kleines bisschen
nass, finden aber alle Caches dieser Runde. Da wir nun noch soviel
Zeit haben, bis wir unser Womo wieder abholen können, entschließen
wir uns zu einer weiteren, etwas größeren Cacherrunde ein paar
Kilometer weiter. Gute Entscheidung. Diese Cacherrunde ist wirklich
sehr gut und einfallsreich mit viel Liebe zu Details und Bastelarbeit
aufgebaut.
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Wir finden auch alle ausgelegten Tradis, nur bei dem einen
Multi müssen wir passen, weil uns sonst doch die Zeit weglaufen
würde. Auf der Rückfahrt machen wir einen kleinen Zwischenstopp bei
Lidl. Der bescheidene Einkauf füllt trotzdem den nicht gerade
üppigen Kofferraum des Fiat. Dann dürfen wir unser Womo wieder in
Besitz nehmen. Mit verstärkten Federn vorne und hinten ist es ein
paar Zentimeter gewachsen und wirkt ganz stolz und aufrecht. Toll!
Jetzt fängt der Regen wirklich an. Zeitlich perfekt! Wir klopfen uns
gegenseitig auf die Schulter, wie gut wir uns den Tag eingeteilt
haben. Nun noch ein paar Kilometer bis zu unserem heutigen
Übernachtungsplatz in Leimersheim. Beim Einparken müssen wir sehr
aufpassen, dass uns die zwar gestutzten, aber dennoch tief- und
überhängenden Äste nicht das Dach zerschrammen. Dann ist endlich
Feierabend.
PS.:
Der Feierabend muss noch etwas warten, da durch die angrenzende
Sporthalle noch reichlich Pkw-Verkehr herrscht und die Sportler
tapfer die P für Womos ignorieren. Man müsste dann ja 5m
weiterlaufen. Was für eine Ironie!
Dienstag, 3. April 2018
Waghäusel 120 km
Drei
Tage haben wir auf dem schönen Stellplatz in Freudenberg verbracht.
Jetzt aber müssen wir weiter. Die Pflicht ruft. Unser Womo soll
etwas aufgebessert werden. Deshalb fahren wir ganz gemütlich über
den Odenwald in die Nähe von Speyer nach Waghäusel. Dort haben wir
morgen einen Werkstatttermin. Wir kommen an, melden uns an und sind
auch schon wieder weg. Der Tag ist viel zu schön, um ihn vor einer
Werkstatt zu verbringen. Karin hat sich einen Parkplatz am Ehrlicher
See ausgesucht. Den steuern wir an und finden ein schönes,
windgeschütztes und kuscheliges Plätzchen, wo wir in der Sonne den
Nachmittag verbringen. Gegen Abend fahren wir wieder zur Werkstatt,
wo wir uns auf dem werkseigenen Stellplatz für Kunden für die Nacht
einrichten.
Montag, 2. April 2018
Freudenberg 3. Tag
Am
Morgen fällt der Strom schon wieder aus. Wir sind sicherlich nicht
schuld. Zum Zeitpunkt des Geschehens schlafen wir noch den Schlaf der
Gerechten. Bis wir unser Frühstück hinter uns haben, hat sich auch
der Morgennebel verzogen und die Sonne lacht. Wir holen die Fahrräder
heraus und auf geht es in Richtung Miltenberg. Als erstes lösen wir
erfolgreich einen Multi. Dann finden wir einen genialen Cache. Zuviel
darf man hier natürlich nicht verraten. Aber man muss am Ort des
Caches (also kein Multi) erst eine Zahl kombinieren, dann ein
Werkzeug finden und schließlich den eigentlichen Cache öffnen, um
an das begehrte Logbuch heranzukommen. Super gemacht! Der nächste
Cache ist auf eine andere Art ebenso genial. In einem Vogelhäuschen
ist eine Fahrradpedale versteckt, mit der man die Dose mittels
Seilwinde zu sich heranholen kann, um in der Dose das Logbuch zu
signieren. Soweit, so gut. Leider wird unsere Euphorie aber auch
wieder gedämpft. Wir finden Caches, kommen aber ums Verrecken nicht
ran. Der eine ist mit Schlössern gesichert, die mittels Lockpicking
geöffnet werden sollen. (Lockpicking ist das zerstörungsfreie
Öffnen von Schlössern ohne Schlüssel, wie man es in amerikanischen
Krimis immer wieder sieht.) Daran scheitern wir aber leider im
richtigen Leben. Der andere Cache ist wohl in einem Rohr so
abgerutscht, dass wir ihn zwar sehen, aber nicht heben können. Kein
Haken und kein Magnet helfen. Zwischendurch scheuchen wir ein
Wildschwein auf, das zum Glück allein und nur mittelgroß ist. Sonst
wären uns da wohl die Ideen ausgegangen. Schließlich sind wir keine
Gallier. So aber gibt das Wildschwein Fersengeld. Nun besuchen wir
noch die drei Womostellplätze in Miltenberg bzw. Bürgstadt.
„Unserer“ in Freudenberg gefällt uns besser. Dann nutzen wir die
originalen Eigenschaften der E-Bikes und fahren schnell zurück zu
unserem Womo, wo wir uns VOR dem Womo faul in die Sonne setzen und
selbige genießen. Der Frühling scheint gekommen zu sein.
Sonntag, 1. April 2018
Freudenberg 2. Tag
Blöd
ist, wenn der Wetterbericht ausnahmsweise einmal recht hat. Schon in
der Nacht fing der Regen an, zwar mit Unterbrechungen, aber trotzdem
nass. Am Morgen kommt auch noch ein zeitweise heftiger Wind dazu,
also Regen von der Seite. Da verbringen wir den Vormittag lieber im
Womo. Leider beginnt der Nachmittag nicht wesentlich besser. Immer
wieder ziehen Schauer über uns hinweg. Einmal sind sogar ein paar
kleine Hagelkörner dabei. Wir passen dennoch eine Wolkenlücke ab
und trauen uns auf eine kleine leider erfolglose Cacherrunde.
Gerade
rechtzeitig erreichen wir wieder unser Womo, dann fängt es auch
schon wieder an. Morgen soll es wieder besser werden. Wollen wir es
hoffen. Beim Abendessen ereilt uns dann der Elektrogau aller
Wohnmobilfahrer. Ausnahmsweise hängen wir am Landstrom, da fällt er
aus. Wir hätten es fast nicht mitbekommen, aber ein Nachbar
untersucht kritisch den Stromkasten und die Sicherungen. Da fällt
Achims Blick automatisch auf das Elektropaneel. Landstrom aus. Wir
palavern ein bisschen am Stromkasten, dann ruft der Nachbar den
Platzwart an und schon ist der Strom wieder da. Der FI-Schalter hatte
ausgelöst. Keine Ahnung warum.
![]() |
| So hoch kann der Main steigen. |
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