Die Rechnung auf diesem Camping-/Stellplatz birgt eine kleine
Überraschung. Beim Einchecken erhielten wir einen Flyer mit dem
Übernachtungspreis 9,50 €. Bezahlen müssen wir aber 11,45 €.
Wie kommt's? In Deutschland müssen dem Endverbraucher immer die
Bruttopreise (also einschließlich Märchensteuer) genannt werden.
Nicht so im übrig einig Europa. 9,50 € ist also erst mal der
Nettopreis. Daneben steht auch – nartürlich viel kleiner – 8 %
VAT, was Umsatzsteuer bedeutet. Leider ist dieser Betrag nicht
aktuell. Zur Zeit werden nämlich 10 % kassiert. Fehlt immer noch ein
Euro? Hier kommt die Kurtaxe für zwei Personen zu tragen, also 2 x
0,50 € drauf. (Wir dachten immer, die Kurtaxe sei eine rein
deutsche Erfindung. Dem ist wohl nicht so.) Zusammengefasst: 9,50 +
0,95 + 1,00 = 11,45. Allerdings müssen wir zugeben, wir waren
gewarnt. Beim Einchecken haben wir gewohnheitsmäßig nach dem
Gesamtpreis gefragt und als Antwort 11,45 € erhalten. Nur erklären
konnten wir uns diesen Preis zunächst nicht. Man lernt halt immer
noch etwas dazu. So auch an einer spanischen Mautstation. Dazu müssen
wir vorausschicken, dass wir mal gebührenpflichtige Straßen fahren
und mal nicht. Je nach Lust und Laune bzw. abhängig davon, ob wir
langsam durch die Gegend bummeln oder schnell Strecke machen
wollen/müssen. Um Großstädte machen wir normalerweise sowieso
einen großen Bogen wie in diesem Fall um Barcelona. Also, wir stehen
vor einer Mautstation in der Schlange. Vor uns ein Reisebus und ein
spanischer Pkw. Der Pkw hält ungewohnt viel Abstand zum Reisebus.
Wir fragen uns schon, ob er Probleme hat. Motor abgwürgt oder so.
Aber als sich für den Bus die Schranke öffnet, legt der Pkw einen
Formel I-Start hin und mogelt sich mit dem Bus durch, ohne zu
bezahlen. Jeder mag sich dazu seinen Teil denken. Was wir nicht
wissen, ist, ob hier eine Videoüberwachung etwa zu einem
korrigierenden Bußgeldbescheid führt. Wäre aber interessant zu
wissen. Ganz was anderes erleben wir wenig später auf einem
Autobahnparkplatz. Zwei junge Deutsche sprechen uns an. Sie seien aus
Versehen auf die mautpflichtige Autobahn geraten und haben es
verpasst, den Einfahrbeleg zu ziehen (womit man nachweisen kann/muss,
wo man aufgefahren ist). Da können wir leider auch keinen Rat geben,
außer sich bei der nächsten Mautstation zu melden und den
Sachverhalt dort zu klären, was für nicht spanisch sprechende
Deutsche auch nicht leicht sein wird. So ist das Leben. Wo wir schon
mal beim Thema sind. Kurz vor Girona kommen wir selbst ins Grübeln.
Eigentlich handelt es sich hier um eine mautpflichtige Autobahn. Wir
ziehen auch einen Einfahrbeleg. Zusatzschilder deuten aber darauf
hin, dass die Autobahn bis Girona Nord mautfrei sei. Was gilt nun?
Als wir kurz hinter Girona die Autobahn verlassen, führen wir
unseren Beleg in den Schlitz der Maschine ein, die Schranke öffnet
sich und wir dürfen ohne zu bezahlen fahren. Glück gehabt. Wer
jetzt denkt, wir hätten viel gespart, der irrt. Kurz vor der
spanisch-französischen Grenze tanken wir schnell noch voll. Wir
haben ja auf der Herfahrt gelernt, dass der Sprit in Spanien
günstiger ist als in Frankreich. Denkste! Hat sich geändert. Was
wir natürlich erst in Frankreich merken. Dann ist es nicht mehr weit
bis zu unserem nächsten Stopp in Port-La-Nouvelle, wo wir einen
schönen, kleinen und günstigen Stellplatz finden.
