Sonntag, 12. April 2015

Frankreich - Port-La-Nouvelle 350 km

Die Rechnung auf diesem Camping-/Stellplatz birgt eine kleine Überraschung. Beim Einchecken erhielten wir einen Flyer mit dem Übernachtungspreis 9,50 €. Bezahlen müssen wir aber 11,45 €. Wie kommt's? In Deutschland müssen dem Endverbraucher immer die Bruttopreise (also einschließlich Märchensteuer) genannt werden. Nicht so im übrig einig Europa. 9,50 € ist also erst mal der Nettopreis. Daneben steht auch – nartürlich viel kleiner – 8 % VAT, was Umsatzsteuer bedeutet. Leider ist dieser Betrag nicht aktuell. Zur Zeit werden nämlich 10 % kassiert. Fehlt immer noch ein Euro? Hier kommt die Kurtaxe für zwei Personen zu tragen, also 2 x 0,50 € drauf. (Wir dachten immer, die Kurtaxe sei eine rein deutsche Erfindung. Dem ist wohl nicht so.) Zusammengefasst: 9,50 + 0,95 + 1,00 = 11,45. Allerdings müssen wir zugeben, wir waren gewarnt. Beim Einchecken haben wir gewohnheitsmäßig nach dem Gesamtpreis gefragt und als Antwort 11,45 € erhalten. Nur erklären konnten wir uns diesen Preis zunächst nicht. Man lernt halt immer noch etwas dazu. So auch an einer spanischen Mautstation. Dazu müssen wir vorausschicken, dass wir mal gebührenpflichtige Straßen fahren und mal nicht. Je nach Lust und Laune bzw. abhängig davon, ob wir langsam durch die Gegend bummeln oder schnell Strecke machen wollen/müssen. Um Großstädte machen wir normalerweise sowieso einen großen Bogen wie in diesem Fall um Barcelona. Also, wir stehen vor einer Mautstation in der Schlange. Vor uns ein Reisebus und ein spanischer Pkw. Der Pkw hält ungewohnt viel Abstand zum Reisebus. Wir fragen uns schon, ob er Probleme hat. Motor abgwürgt oder so. Aber als sich für den Bus die Schranke öffnet, legt der Pkw einen Formel I-Start hin und mogelt sich mit dem Bus durch, ohne zu bezahlen. Jeder mag sich dazu seinen Teil denken. Was wir nicht wissen, ist, ob hier eine Videoüberwachung etwa zu einem korrigierenden Bußgeldbescheid führt. Wäre aber interessant zu wissen. Ganz was anderes erleben wir wenig später auf einem Autobahnparkplatz. Zwei junge Deutsche sprechen uns an. Sie seien aus Versehen auf die mautpflichtige Autobahn geraten und haben es verpasst, den Einfahrbeleg zu ziehen (womit man nachweisen kann/muss, wo man aufgefahren ist). Da können wir leider auch keinen Rat geben, außer sich bei der nächsten Mautstation zu melden und den Sachverhalt dort zu klären, was für nicht spanisch sprechende Deutsche auch nicht leicht sein wird. So ist das Leben. Wo wir schon mal beim Thema sind. Kurz vor Girona kommen wir selbst ins Grübeln. Eigentlich handelt es sich hier um eine mautpflichtige Autobahn. Wir ziehen auch einen Einfahrbeleg. Zusatzschilder deuten aber darauf hin, dass die Autobahn bis Girona Nord mautfrei sei. Was gilt nun? Als wir kurz hinter Girona die Autobahn verlassen, führen wir unseren Beleg in den Schlitz der Maschine ein, die Schranke öffnet sich und wir dürfen ohne zu bezahlen fahren. Glück gehabt. Wer jetzt denkt, wir hätten viel gespart, der irrt. Kurz vor der spanisch-französischen Grenze tanken wir schnell noch voll. Wir haben ja auf der Herfahrt gelernt, dass der Sprit in Spanien günstiger ist als in Frankreich. Denkste! Hat sich geändert. Was wir natürlich erst in Frankreich merken. Dann ist es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten Stopp in Port-La-Nouvelle, wo wir einen schönen, kleinen und günstigen Stellplatz finden.