Sonntag, 30. Juni 2019

Saal -5


Der Tag fängt ganz harmlos an. Wenig Wind. Doch es soll mehr werden. Also baut Achim den mittleren Kite auf und wartet bis der Wind passt. Schließlich tut er es – also passen. Aber nach einiger Zeit passt der Wind – also er ist weg. (Deutsche Sprache, schwere Sprache.) Der Kite fällt immer wieder ins Wasser. Mit mehreren „Russenstarts“ rettet Achim sich und sein Material ans Ufer. Nach einigem Warten fängt der Wind wieder an zu blasen. Zweiter Versuch. Jetzt wird er immer kräftiger und böiger. Easy Flutsch geht anders. Schließlich geben die meisten Kiter auf – Achim auch. Gute Entscheidung, denn der Wind schläft wieder ein.
Erst gegen Abend holt er noch einmal kräftig Luft. Karin und Achim werfen lieber den Grill an. Die anderen Kiter haben ihre liebe Mühe, die richtige Größe zu treffen. Wir haben einen schönen Logenplatz und können das Treiben gut beobachten. Am späten Abend sind immer noch einige Kiter auf dem Wasser.
Die lassen sich nicht einmal durch Gewittergrollen verscheuchen.

Samstag, 29. Juni 2019

Saal -4


Es ist Ferienanfang in MeckPomm. Trotzdem ist es relativ ruhig auf dem Platz. Es wundert einen schon ein bisschen. Vielleicht weil die meisten Urlauber sich heute erst in ihren Unterkünften einfinden und noch nicht an den Bodden wollen. Das kann aber noch kommen. Ein anderer Grund könnte sein, weil heute sehr wenig Wind angesagt ist. Aber das waren „Fake News“. Es bläst sehr angenehm aus West. Da ist für Achim kein Halten. Schon ist er auf dem Wasser und hat – ähnlich wie gestern – ganz viel Platz. Das nutzt er auch leidlich aus, bis er müde wird. Als er zurück ans Womo kommt, ist Karin gerade mit ihrer Wäsche fertig. Gutes Timing. Wir machen eine ausgiebige Kaffeepause. Eine zweite Session für Achim fällt aber dann doch mangels Wind im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser.

Freitag, 28. Juni 2019

Saal -3



Der Wind soll definitiv weniger werden. Betonung liegt auf „definitiv soll“. Daher holen wir unsere neuen E-Bikes aus der Garage und machen uns auf den Weg nach Ribnitz zum Shoppen. In Ribnitz besichtigen wir zunächst einmal die beiden Wohnmobilstellplätze. Da hat sich gar nichts verändert – nur der Preis. Auf beiden Plätzen wird nun Kurtaxe von 1,50 € pro Person erhoben, was eine Verteuerung von 3 € bedeutet. Zufällig treffen wir zwei Vertreter von Ordnungsamt, die gerade dabei sind, die Preistafeln auf Stand zu bringen. Die beiden bestätigen die Erhöhung. Damit kostet der eine Stellplatz nun 11 und der andere 13 €. Man nimmt es von den Lebenden. Erfreulicher ist der Fischimbiss im Hafen. Die Fischbrötchen sind nach wie vor lecker. Im Ort bummeln wir ein bisschen, kaufen das eine und das andere und machen noch einen Abstecher zum neu erbauten Aldi. Der ist nun viel größer. Dafür ist die Parkfläche für Wohnmobile nicht mehr so üppig.

Natur und ...

... Kunst am Wegesrand.
Zurück in Saal finden wir immer noch Wind vor, nicht viel, aber immerhin. Achim kann nach einem Kaffee nicht widerstehen und geht aufs Wasser. Er hat gerade noch eine schöne Stunde bevor der Wind dann endgültig einschläft. Immerhin schafft er es zuletzt, als einziger noch auf dem Wasser zu sein. Am Ufer fällt der Kite aber dann doch vom Himmel. Ein gemütliches Grillen zu zweit rundet den Tag ab.

Donnerstag, 27. Juni 2019

Saal -2


Der Wind soll weniger werden. Betonung liegt auf „soll“. Achim ist deshalb fleißig, misst den Wind, grinst, baut auf,

schlüpft in den Neo und … dann nimmt der Wind zu. Ein bisschen zu heftig. Also wieder raus aus dem Neo und warten. Am Nachmittag wird es etwas ruhiger. Zumindest scheinen die Böen nicht mehr ganz so doll zu sein. Achim wagt es. Anfangs ist es schon noch recht ruppig, aber dann geht es. Vielleicht ist das auch nur Einbildung, aber egal, Hauptsache Spaß. Easy Flutsch ist zwar etwas anderes, aber der heutige Tag erspart immerhin die Muckibude.
Gegen Abend macht sich dann doch der eine oder andere Muskel bemerkbar. Egal, das Grinsen bleibt.

Mittwoch, 26. Juni 2019

Saal 95 km

Für heute ist Wind angesagt. Achim möchte nach Saal zum Kiten. Dort gefällt es ihm besser. Erwin möchte lieber hier bleiben zum Kiten. Also spielen wir die Flexibilität der Wohnmobilisten aus und fahren allein nach Saal. Kurz vor Damgarten weist uns ein Schild darauf hin, dass die Ortsdurchfahrt gesperrt ist. So müssen wir einen relativ großen Bogen fahren, um von einer anderen Seite nach Saal zu kommen. Wir treffen gerade rechtzeitig ein, als der Wind so langsam anfängt zu blasen. Schnell richten wir uns ein. Achim holt seine Kitesachen und baut den großen Schirm auf. Er ist nicht besonders lang auf dem Wassser, da nimmt der Wind (ausnahmweise wie angekündigt) weiter zu.
Also zurück an Land und den großen gegen den mittleren Schirm tauschen. Das passt jetzt ganz gut. Dafür macht aber die Hitze zu schaffen. Achim steigt ein paar Mal freiwillig ab und taucht ins Wasser ein, um sich abzukühlen. (Bei dem flachen Bodden ist das gar nicht so einfach.) Doch diese Art der Abkühlung hilft nur kurz. Das heißt wieder zurück an Land und den normalen Neo gegen einen dünnen Shorty tauschen. Jetzt kann Achim die Hitze besser ertragen. Dafür nimmt der Wind aber weiter zu und wird immer böiger. Der Unterschied zwischen dem Grundwind und den Winböen beträgt teilweise bis zu zwei Beaufort.
Schließlich gibt Achim auf. Insgesamt ist er einige Zeit mit dem Sport beschäftigt, die reine Kitezeit auf dem Wasser ist aber dann doch nicht so üppig. So schauen wir den jüngern Menschen zu, wie sie aufs Wasser gehen und wieder zurückkommen, um sich auszuruhen oder das Material zu wechseln. Zweimal beobachten wir leider auch, wie Kiter quer über die Wiese gezogen werden. Bei einem muss sogar ein Krankenwagen anrücken. Hoffentlich ist es trotzdem nicht so schlimm!

Dienstag, 25. Juni 2019

Ostsee 2019 - Boiensdorf 220 km


Wir wollten natürlich schon lange wieder unterwegs sein. Aber wie das so ist im wirklichen Leben, kommt es anders als man denkt. Ein paar Arzttermine lassen sich nicht so legen, wie man es gerne hätte und auch die Anzahl selbiger nimmt mit zunehmendem Alter zu. Dann hatten wir die Idee, uns neue Fahrräder zuzulegen. Auch das ist nicht so einfach, wenn man so wählerisch ist wie wir. Unsere alten hatten wir schnell verkaufen können. Die neuen ließen aber auf sich warten. Aber ohne Fahrräder wegzufahren geht gar nicht. Schließlich hatten wir bei unserem Womo noch ein paar „Kleinigkeiten“ im Rahmen der Garantie zu erledigen. Auch hier das Übliche: Garantiearbeiten gehören nicht zu den bevorzugten Aktivitäten der Garantiegeber. Dementsprechend muss man als Garantienehmer viel Geduld und Muße aufbringen. Die Lieferung der Ersatzteile dauert lange. Einen Werkstatttermin zu bekommen dauert noch länger. Der Termin an sich wird seitens der Werkstatt sehr flexibel gehandhabt; soll heißen: „Bringen Sie das Fahrzeug mal vorbei. Wir planen so etwa eine Woche Reparaturzeit ein.“ Die eigentliche Reparatur dauert dann nicht mal einen Tag. Die Woche wird aber trotzdem ausgenutzt. Überlegt man dann, dass man sein Fahrzeug zig Kilometer zur Werkstatt bringen muss, die Ehefrau mit dem Pkw mitfährt, damit man wieder zurück kommt und schließlich den gleichen Aufwand für die Abholung aufbringen muss, fragt man sich schon, ob man nicht lieber auf die Garantiearbeiten verzichten sollte. Ob da ein System dahinter steckt? Na jedenfalls sind wir heute losgekommen, mit einem kleinen Umweg über die Werkstatt, weil wir dort noch ein paar im Womo vergessene Werkzeuge abliefern und im Gegenzug einen vergessenen Sensor abholen mussten. Leider gibt es wieder viele Baustellen und Sperrungen, so dass unser Navi uns über einige Umwege zu unserem heutigen Ziel Boiensdorf leiten musste. Für diese Strecke haben wir fast vier Stunden gebraucht. Ganz schön heftig! Aber zum Glück haben unsere Freunde Anja und Erwin uns ein schönes Plätzchen freigehalten. Wir fahren schnell unsere Markise aus, um bei 32° Celsius wenigstens ein bisschen Schatten zu haben. Während die Frauen Kaffee kochen, besorgt Achim mit Erwin leckere Fischbrötchen. Darauf haben wir uns schon lange gefreut. Kaum haben wir die Fischbrötchen verzehrt, klingelt der Eiswagen. Auch da können wir nicht widerstehen. Gegen Abend holt Achim nochmals Fischbrötchen. Schließlich muss man die Gelegenheit nutzen. Erst als die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, wird es etwas kühler. Dann greifen aber die Stechmücken an. Also verziehen wir uns ins Womo.