Donnerstag, 31. Januar 2019

Spanien – Islantilla 125 km


In der Nacht regnet es zwar nicht oder zumindest nicht merklich, aber die Bewölkung nimmt eher zu. Dies hat zur Folge, dass es am Morgen relativ warm ist. So kann sich die Heizung etwas ausruhen. Wir entschließen uns weiter zu fahren, erstens wegen Wetter und zweitens wegen Platz. Beides sagt uns nicht so optimal zu. Bei schönem Wetter mag beides aber schon seine Reize haben. Die Bezahlung der Stellplatzgebühr gestaltet sich etwas schwierig. Wir finden kein richtiges Büro und die Platzchefin ist wohl irgendwo unterwegs. Auch ein Holländer läuft etwas suchend herum. Er hat das gleiche Problem. Doch nach einer Weile kommt die Chefin mit ihrem Hund vom Gassigehen zurück und widmet sich auch sogleich unserem Geld und der Abnabelung vom Strom. Nach der Ver- und Entsorgung fahren wir auf kleinen Nebenstraßen zurück zur N 125 und wenden uns Richtung Osten. Unser Ziel Manta Rota ist eine gute halbe Stunde später erreicht. Wir kennen den Platz und die Zufahrt, auch wenn sich hier wie fast überall einiges an der Straßenführung geändert hat. Nicht geänert hat sich leider die Kapazität des Stellplatzes und dessen Beliebtheit. Total voll. Wir fragen den Platzwächter, doch erhalten wie befürchtet eine Abfuhr. Die Mobile, die gerade den Platz verlassen, wollen im Laufe des Tages wieder zurück kommen. Also auch kein Indiz für einen freien Platz. Eine Deutsche rät uns, es morgens um acht Uhr zu versuchen. Dann würden schon einige fahren, allerdings auch einige warten. Geduld ist allerdings nicht gerade unsere Stärke, zumal der Parkplatz vor dem Stellplatz auch fast voll ist. Da wären unsere Chancen wohl äußerst gering. So fahren wir eben weiter. Unser nächstes (Ersatz-) Ziel ist im Hinterland. Vielleicht haben wir dort mehr Glück. Wir passieren Castro Marim. Hier gibt es auch einen Stellplatz, sogar mit freien Plätzen. Aber schön finden wir es hier nicht. Das Bild täuscht. Der Platz liegt direkt an einer Durchgangsstraße.

Manta Rota

Castro Marim
In Almeda de Ouro werden wir überrascht. Ein wirklich schön gelegener Platz mit einer tollen und weiten Aussicht über einen großen Stausee hinweg. Der Platz ist größer als wir angenommen hatten und es gibt auch noch freie Plätze.

Aber der Platz liegt auf einer Hochebene und dort ist er dem Wind, egal aus welcher Richtung, völlig schutzlos ausgeliefert. Da für heute Nacht 30 bis 40 Knoten bzw. Windstärke 7 bis 8 angesagt sind, verzichten wir. So bleibt uns nichts anderes übrig, als Portugal zu verlassen und nach Spanien zu fahren. Den Platz im Hafen von Ayamonte fahren wir gar nicht erst an. Er soll teuer, häßlich und umständlich sein. Wir haben von einem offiziellen Stellplatz in Isla Canela gehört bzw. gelesen. Wieder nichts. Das war wohl einmal. Jetzt aber verhindert eine 2,50 Meter-Schranke uns die Zufahrt. Dann machen wir noch einen kleinen Ausflug zu unserer Surfbucht, die wir von früher her kennen. Hier hat sich auch viel verändert. Wir treffen kein einziges Womo mehr an. Der Strand ist regelrecht abgeflacht und geglättet worden, ob vom Wind, von den Wellen oder vom Mensch, wissen wir nicht. Selbst die Chiringuito mit dem deutschsprachigen Chef ist weg. Nur Reste von einer Terrasse finden wir noch.

Jetzt haben wir nicht mehr allzu viele Ideen. Wir fahren um das Naturschutzgebiet herum nach Islantilla. „Unser“ alter Parkplatz existiert noch, hat jetzt aber eine eindeutige Beschilderung, die Womos das Parken (auch tagsüber) untersagt. Etwas Abseits finden wir doch noch einige Womos, wo (noch) keine Verbotsschilder zu finden sind. Hier hoffen wir zumindest für eine Nacht bleiben zu können

Mittwoch, 30. Januar 2019

Moncarapacho – 2 – Arbeitstag


Während der Nacht hat die Bewölkung zugenommen. Dementsprechend versteckt sich die liebe Sonne fast den ganzen Tag hinter selbiger. Da zudem auch Regen angesagt ist, bleiben wir vorsichtshalber beim Womo. Wir nutzen den Tag für Reinigungsarbeiten. Kurz nach Mittag sind wir fertig und verziehen uns rechtzeitig ins Innere, als die ersten Tropfen auf der Frontscheibe sichtbar werden. Mit der Zeit wird auch richtiger Regen daraus. Wir überlegen, ob das unser erster Regen in Portugal ist. Kann sein, dass unser Gedächtnis uns täuscht, aber wir glauben das mal.

Dienstag, 29. Januar 2019

Moncarapacho 35 km


Rita und Andreas verabschieden sich von uns. Sie müssen noch ein paar Tage in der Gegend bleiben, weil sie in der Nähe einen Werkstatttermin wahrnehmen wollen. Allerdings müssen sie auf den benachbarten Parkplatz umsetzen, denn hier findet mittwochs ein Markt statt, so dass alle Womos dorthin umziehen müssen. Morgen, nach dem Markt dürfen wieder alle zurück. Wir fahren bei wechselnder Bewölkung – also für unsere Verhältnisse schlechtem Wetter – weiter über Faro und Olhao bis Moncarapacho. Das letzte Stück der Straße ist supereng. Hoffentlich kommt uns keiner entgegen. Natürlich kommt uns was entgegen. Ein Kleinlaster, dessen Fahrer aber helle genug ist, bis zu einer Grundstückseinfahrt zurück zu setzen, so dass wir vorbei kommen. Kurz vor dem Ziel kommt uns ein Womo entgegen, dessen Fahrer etwas dunkler belichtet ist, aber immerhin an den Straßenrand fährt. Doch da kommen wir nicht vorbei. Dabei ist alles ganz einfach. Nur dauert es ein Weilchen, bis unser Gegenüber unsere Zeichen kapiert hat. Er setzt fünf Meter zurück, Achim biegt vorwärts in eine kleine Seitengasse ein und so kann der Kollege an unserem Heck vorbei und weiter fahren. Wir setzen wieder auf die Straße zurück und kommen am Stellplatz an. Karin stellt sofort fest: Den kennen wir schon. Nur unter einem anderen Namen.

Wir dürfen uns einen freien Platz aussuchen. Auch das ist neu: Es gibt freie Plätze. Ob wir nur Glück hatten? Vielleicht liegt es auch daran, weil wir hier etwa vier Kilometer vom Strand entfernt sind. Wir richten uns ein, schließen Strom an und legen die Füße hoch.

Montag, 28. Januar 2019

Quarteira 20 km


Da wir gestern schon viel vorgepackt haben, sind wir recht schnell fahrfertig. Dennoch müssen wir beim Morgenkaffee eine halbe Stunde innehalten. Uns schräg gegenüber bietet sich uns ein kleines Schauspiel. Ein deutsches Pärchen in einem überschaubaren 6 Meter Wohnmobil parkt in eine frei gewordene Lücke rückwärts ein. Das fällt uns deswegen auf, weil in dieser Reihe alle anderen circa dreißig Fahrzeuge aus verschiedenen eigentlich einleuchtenden Gründen vorwärts einparken. Ein Muss ist das natürlich nicht. Man kann die Sonne auch im Norden suchen. Schon der erste Einparkversuch lässt uns staunen. Als das Fahrzeug steht, öffnet sich die Aufbautüre genau auf der Grenze zum Nachbarn. Das stimmt so nicht, sagen sich wohl auch die beiden Insassen und rangieren zwei-, dreimal bis sie in der Mitte der Bucht stehen. Schon besser, aber immer noch nicht optimal. Also wieder zwei-, dreimal rangieren bis sie an der anderen Seite der Bucht (wie meistens üblich) stehen. Aber jetzt muss das Fahrzeug noch waagerecht ausgerichtet werden. Fast fachmännisch werden zwei Stufenkeile an den beiden rechten Rädern angelegt. Sie dirigiert, er fährt bis ganz nach oben. Sie steigt ein. Wir vermuten, sie überprüft im Innern des Womos mithilfe einer Wasserwaage das Ergebnis. Unzufriedenheit. Wieder runter von den Keilen und wieder rauf, diesmal nur auf die erste Stufe. Ergebnis wieder Unzufriedenheit. Aha, war also von viel zu hoch auf immer noch zu hoch. Also runter von den Keilen. Er kniet nieder und räumt ein paar Kiesel beiseite, so dass die Keile etwas tiefer liegen. Auffahrt auf die Keile. Ergebnis immer noch zu hoch. Runter von den Keilen. Keile werden veräumt. Dafür kommen nun die flachen Antirutschmatten zum Einsatz. Ergebnis: Man ahnt es schon: zu niedrig. Runter von den Matten. Jetzt werden die Matten mit Kieseln unterfüttert. Wir wollen das Spiel jetzt nicht Kiesel für Kiesel kommentieren, aber nach mehreren Kieselanhäufungen scheint doch endlich Zufriedenheit einzukehren. Jedenfalls wird das Auto nicht mehr bewegt, sondern mit einer Winterwärmeschutzmatte über das gesamte Fahrerhaus versehen.

Inzwischen ist unser Kaffee kalt. Wir starten unsere Verabschiedungsrunde in Deutsch, Englisch und Französisch. Dann rollen wir vom Platz, fahren zum Gastanken und weiter nach Quarteira, wo wir unsere Freunde Rita und Andreas treffen, die hier auf einen Werkstatttermin warten (müssen). Der Stellplatz ist ein großer, etwas schmuckloser Platz mit nur wenigen stark umworbenen Stromanschlüssen. Man kann hier stehen, ist aber Geschmackssache.

Wir nehmen daher unsere Räder und suchen einen Platz in der Nachbarschaft nur etwa fünf Kilometer entfernt auf. Vielleicht würden wir dorthin umziehen wollen.

Der Platz scheint aber noch sehr im Aufbau begriffen zu sein. Da liegt allerhand Zeugs herum. Schatten gibt es wegen der mächtigen Bäume genug. Fernsehempfang wegen selbiger eher weniger. Die Geräuschkulisse aus der Nachbarschaft könnte nachts vielleicht abebben. Die Preisgestaltung scheint aber schon vollkommen auf modernem Niveau zu sein. Man mag unser Zögern, was diesen Platz betrifft, aus diesen Zeilen herauslesen. Auf dem Rückweg kommt es fast zu einem Unfall. Kurz vor einem Kreisverkehr meint ein Lkw-Fahrer, Achim mit seinem dicken Sattelzug überholen zu müssen. Er drängt Achim immer weiter nach rechts weg. Obwohl Achim schon auf den Randstreifen ausweicht und Mühe hat, nicht zu stürzen, wird er fast gestreift. Aber wie heißt es so schön: Knapp daneben ist auch daneben. Es geht noch einmal gut. Zurück in Quarteira setzen wir uns noch ein bisschen zusammen. Der Tag verging viel zu schnell.

Sonntag, 27. Januar 2019

Falesia 20. Tag


Unser letzter Tag in Falesia, denn morgen wollen wir weiter. Das Wetter kann sich nicht so recht entscheiden. Mal kommt die Sonne. Dann versteckt sie sich wieder hinter Wolken. Dazu weht immer mal wieder ein böiger und frischer Wind. Wir entschließen uns für einen Strandspaziergang. Wer weiß, wann wir wieder Gelegenheit dazu haben werden. Um die Sache auch etwas sportlich anzugehen, laufen wir barfuß. Das spart die Pediküre und trainiert die Fußmuskeln. Auch heute sehen wir wieder ein paar Muschelsucher. Das Ergebnis scheint aber auch nicht besser zu sein als gestern. Auf dem Wasser ist auch nicht so viel los. Daher schwenkt unser Blick eher an die Klippen. Wir nehmen uns die Zeit und bewundern einmal mehr die Holzkonstruktion einer der wenigen Treppen, die von den Klippen herunter zum Strand führt bzw. umgekehrt.

Wenige Meter weiter entdecken wir ein Tipi für ganz kleine Indianer. Oder ist es ein Schuhtrockner?


Am Praia dos Tomatos müssen wir natürlich einen Blick auf den Parkplatz werfen. Hier stehen wieder gut zwei Dutzend Womos wild in der Pampa.

Hier kehren wir um und verabschieden uns von den Agaven, die an diesem Ort – warum auch immer – ungewöhnlich zahlreich wachsen.

Unser Rückweg führt uns an der seltsamen Haifischflosse vorbei. Sieht doch wirklich so aus, als ob hier gleich ein Hai hinter den Klippen auftauchen würde.

Am Womo gibt’s Kaffee. Dann packen wir schon mal ein bisschen zusammen. Wenn man fast drei Wochen an einem Ort bleibt, breitet man sich eben immer etwas aus.

Samstag, 26. Januar 2019

Falesia 19. Tag


Als erstes heute Morgen versuchen wir einen Platz mit Strom für unsere Freunde zu reservieren. Doch wir haben Pech. Bis Mitte nächster Woche ist keine einzige Lücke mehr frei. Der „Boss“ musste kurz zuvor schon vier Womos weiterschicken. Die Frage ist nur: Wohin? Der Nachbarplatz ist nämlich genauso voll wie dieser hier. Dort haben wir uns auch erkundigt. Selbst bei den Freistehern am Praia dos Tomatos wird es langsam eng. Das wird nicht lange gut gehen. Karin hängt ihre gestern Abend gewaschene Wäsche auf und Achim sucht unsere Strandsachen zusammen. Dann gehen wir an den Strand. Heute ist es zunächst windstill. Das heißt, für uns ist es viel angenehmer als beim letzten Mal mit dem etwas kühlen Wind. Allerdings sind wir heute am Samstag nicht alleine. Andere nutzen ebenfalls das herrliche Wetter. Als erstes fallen uns zwei Gestalten im Wasser auf. Es herrscht Ebbe. Es sind Muschelsucher, die mit ihren Stangen und Netzen ihrer mühsamen Arbeit nachgehen.

Jedoch haben die im Gegensatz zu uns Neoprenanzüge an. Das Ergebnis ist aber eher mager.

Wir lassen uns trotzdem locken und gehen zunächst nur mit den Füßen, dann aber wirklich ganz ins recht frische Wasser hinein. Aber nicht sehr lange, denn der Atlantik ist um diese Jahreszeit herrlich frischlich.

Man muss aber gar nicht so weit hinein gehen. Die schönen Dinge liegen doch so nah. Direkt zu unseren Füßen formen die Wellen pflanzenähnliche Muster in den Sand.

Weiter draußen reflektieren die von der Sonne angestrahlten Wellen die Heckwellen von vorbei fahrenden Booten. Das glitzert ganz toll, aber leider zu weit weg zum fotografieren. Etwas näher am Strand in Richtung Vilamoura tauchen seltsame Gebilde am Himmel auf. Es sind Gleitschirmflieger, welche die Thermik nutzen. Wir können ein gutes halbes Dutzend ausmachen.

Wir kehren wieder zum Womo zurück. Nach einer ausgiebigen Dusche bauen wir den Grill auf. Das Wetter muss genutzt werden. Wie wir uns zum Essen niederlassen, fangen auch die Boulespieler wieder an. So haben wir nebenbei gleich etwas Unterhaltung.

Freitag, 25. Januar 2019

Falesia 18. Tag


Bei so viel Sonne am Morgen beginnen wir den Tag wie es sich gehört – faul. Erst gegen Mittag werden wir aktiv und gehen essen. Dafür müssen wir einen kleinen Fußmarsch von wenigen Hundert Metern zurück legen. Das schaffen wir gerade noch. Karin wählt das Menü mit Hähnchenteilen, Achim ein Omelette mit Thunfischfüllung.
Dann geht es den ganzen weiten Weg wieder zurück zum Camper.
Da die Temperaturen doch recht angenehm sind, werden wir nochmals aktiv. Karin kocht Kaffee, Achim geht duschen. Anschließend geht Karin duschen und Achim deckt den Tisch. Nach so viel Action gönnen wir uns einen gemütlichen Nachmittag. Unsere britischen Nachbarn machen es ebenso. So klönen wir nebenbei immer wieder. Zwar haben wir unsere Sudoku-Heftchen auf dem Schoß liegen, kommen aber nicht wirklich viel dazu. Auch die Franzosen sind heute schon wieder faul. Gestern feierten sie und heute gehen sie an den Strand, um sich zu sonnen. Erst gegen Abend findet sich wieder eine Boulerunde ein.

Donnerstag, 24. Januar 2019

Falesia 17. Tag


Wie doch die Zeit vergeht! In elf Monaten ist schon wieder Weihnachten. Aber lassen wir das mal. Weihnachten kommt immer so überraschend. Wir machen zunächst einen kleinen Spaziergang in den Ort Olhos de Agua, um zu erkunden, ob wir dort etwas Anständiges zu essen bekommen könnten. Leider scheint außer China und Italien nichts geöffnet zu haben. Da bleiben wir lieber bei Hausmannskost. Unterwegs finden wir ein paar botanische Schönheiten oder wenigstens Besonderheiten. Direkt neben unserem Stellplatz liegt das Land brach. Nur ein paar Schafe sorgen für Urwaldbekämpfung. Dafür gedeihen dicke Pinien und ausladende Kakteen besonders gut.
Im Ort, direkt neben einer modernen Sportanlage blühen die Bougainvilla ganz prachtvoll.
Wie wir gerade wieder an unserem Womo zurück kommen, satteln unsere englischen Nachbarn gerade ihre Fahrräder mit Hundeanhänger, um zum Frisör zu radeln. Da sie den ganzen Nachmittag unterwegs sein werden, bieten sie uns ihre Boulekugeln an. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und machen ausgiebig davon Gebrauch. Allerdings nur wir beide ganz allein, denn die Franzosen nehmen sich (ausgerechnet) heute eine Auszeit, weil einer von ihnen Geburtstag hat. So kommen wir zu vielen Spielen mit viel Übung. Ob wir besser geworden sind, wird sich in Zukunft zeigen müssen.

Mittwoch, 23. Januar 2019

Falesia 16. Tag


Diese Nacht klopft es. Zuerst ganz zart und vereinzelt, dann schneller und entschiedener. Es regnet. Eigentlich kann das gar nicht sein. Keine unserer WetterApps hat dies vorausgesagt. Vielleicht haben wir die falschen Apps. Nach wenigen Minuten ist das, was gar nicht sein, schließlich auch vorbei. Am Morgen ist es wieder wie die letzten Tage: viel Sonne und viel Wind. Auch das „Stühlerücken“ ist wie immer in vollem Gange: Einer fährt, einer rückt auf, ein neuer kommt dazu. Unser Platzwart kommt an unsere Tür und fragt, ob wir denn noch bleiben wollen. Unsere Schuld. Wir haben noch nicht wieder bezahlt. Ist aber auch irgendwie blöd, wenn man immer zwei Tage im voraus bezahlen soll. Da kann man schon mal durcheinander kommen und nicht richtig bis zwei zählen bzw. das Frühstück so lange hinaus dehnen, dass schon fast Mittag ist. Wir bleiben aber schon noch. Zuerst machen wir ein bisschen Wäsche. Eigentlich macht Karin Wäsche, aber Achim muss beim Ausdrücken der Fleecepullis kräftig mit Hand anlegen. Was für ein Stress! Dann haben wir uns das frische Baguette wirklich verdient. Anschließend geht es ab zum Strand. Jetzt sind wir schon über zwei Wochen hier, hatten meist schönstes Wetter, aber keine Zeit gefunden, uns mal faul an den Strand zu legen. Heute machen wir das. Allerdings ist es wie schon erwähnt ziemlich windig und dieser kommt schräg auflandig. Dadurch ist es doch noch recht kühl und sandgestrahlt werden wir auch. Während Karin einen kleinen Strandspaziergang macht, packt Achim schon mal zusammen. Beim Bücken nach unseren Sachen fliegt ihm sein Sonnenhut vom Kopf und wird mit dem Wind weg geweht. Das geht nun gar nicht. Achim spurtet los, was er sonst äußerst selten zu tun pflegt, und bekommt ihn tatsächlich zu fassen. Schneller als der Wind! Wobei so ein Schlapphut schon Vorteile vor einem Strohhut hat, denn so ein Schlapphut macht eben bei so etwas seinem Namen alle Ehre: Er macht schlapp und wartet auf seinen Besitzer. Zurück am Womo gehen wir fast übergangslos unter die Dusche, um uns zu entsanden. In der Männerdusche entdeckt Achim wieder einmal eine spannende Sache.
Offenbar sind die Steckdosen auf dem Stellplatz alle belegt. Ein paar französische Wohnmobilisten finden hier einen Ausweg. „Ein paar“ stimmt wirklich. Denn außerhalb des Duschgebäudes wird munter von einem zum anderen Womo weiter verzweigt. Ob das der Platzwart weiß? Ob ihn das interessiert?

Dienstag, 22. Januar 2019

Falesia 15. Tag


Eigentlich wollen wir heute einen ganz faulen Tag einlegen bei all dem Stress. Aber daraus wird nichts. Die Sonne macht sich rar. Der Wind allerdings nicht. So macht es keinen Spaß, vor dem Womo zu sitzen. Wir planen um und radeln nach Boliqueime zu Aldi. Über wenig befahrene Nebenstraßen sind es etwa acht Kilometer. Da es weitgehend sehr eben dahin geht, brauchen wir unsere E-Unterstützung nur ganz wenig. Bei Aldi holen wir uns ein paar Kleinigkeiten und gönnen uns auch etwas Gebäck als Reiseproviant, den wir gleich vor Ort zu uns nehmen. Unser Blick schweift über den Parkplatz, wo gerade ein Kleinfahrzeug ankommt, das tatsächlich in die schmalen Parkbuchten passt. Der Größenvergleich ist doch recht auffällig. Wie viel Auto braucht man eigentlich?

Zurück geht es noch schneller, obwohl unsere Packtaschen jetzt voll sind. Aber wir kennen den Weg jetzt und müssen nicht immer aufs Navi schauen. Zudem kommt jetzt die Sonne doch noch hervor. Unseren Kaffee genießen wir daher vor dem Womo, wo wir wieder Unterhaltung durch die Boulespieler bekommen. Lange halten wir es aber nicht aus. Es ist für uns verwöhnte Weicheier recht frischlich.

Montag, 21. Januar 2019

Falesia 14. Tag


Großes „Stühlerücken“. An vielen Stellen tut sich eine Lücke auf, weil jemand abreist. Fast genauso schnell ist diese Lücke auch wieder geschlossen. Unserem deutschen Gegenüber wird das zu eng. Sie verlassen den Platz und fahren zum wilden Platz am Praia dos Tomatos. Leider verlassen uns auch Isa und Helmut. Wir haben eine schöne Woche miteinander gehabt. Jetzt müssen sie langsam wieder an die Heimfahrt denken, weil dort Termine warten. Nach deren Verabschiedung nehmen wir unsere Räder und radeln nach Vilamoura und Quarteira, wo wir uns in ein paar Chinaläden umschauen. An der Promenade setzen wir uns etwas in die Sonne und beobachten zwei eifrige Schwimmer. Hut ab! Die sind ganz schön fix und anscheinend kälteresistent. Auf unserer Rücktour drehen wir in Vilamoura die übliche Hafenrunde, wo wieder die dicken Yachten vertäut sind, weiße und schwarze.

Zurück am Womoplatz setzen wir uns in den Windschatten in die Sonne und genießen unseren Kaffee. Wieder bekommen wir Besuch von unseren wollenen Freunden.

Dann ist Schluss mit Müßiggang. Zuerst wird Karin gefragt, ob sie mit Boule spielen will, dann auch Achim.

Erst als es dunkel und kalt wird, geben wir auf und ziehen uns in die Wärme des Womos zurück.

Sonntag, 20. Januar 2019

Falesia 13. Tag


Heute Nacht hat es ordentlich geregnet und vor allem auch gewindet. Obwohl Achim unsere Fahrräder doppelt gesichert hatte, sind sie umgefallen. Aber es ist wohl alles ganz geblieben. Nicht so der Windschutz unseres französischen Nachbarn. Wir sehen ihn, mit dem Windschutz, Folie und Stangen, unterm Arm in Richtung Mülltonnen laufen. Unsere englischen Nachbarn erzählen uns, dass heute ein Angelwettbewerb am Fuße der Klippen sei. Da marschieren wir mit Isa und Helmut hin. Und richtig, egal ob wir nach links oder nach rechts schauen: überall Angler und dazwischen „Gelbwesten“ (aber keine französischen), die mit Klemmbrettern hin und her laufen und die Fische vermessen.
Wir laufen noch bis zur nächsten Treppe durch den Sand, was recht anstrengend ist. Aber den festeren Untergrund direkt am Wasser können wir heute nicht nutzen. Wir würden uns mit den Angelschnüren nur verheddern. An der Treppe angekommen, verschnaufen wir ein bisschen und beobachten ein paar Segler, die offensichtlich für eine Regatta trainieren. Bei dem starken Wind eine eher anspruchsvolle Angelegenheit. Zurück am Stellplatz setzen wir uns bei Isa und Helmut ans Womo, weil es dort am besten windgeschützt ist, trinken Kaffee und genießen einen Schokoladenkuchen, den wir bei unserem letzten Einkauf mitgebracht haben.

Zwischendurch bekommen wir auch viel „wollenen“ Besuch.

Samstag, 19. Januar 2019

Falesia 12. Tag


Regen ist angesagt. Schon in der vergangenen Nacht fielen ein paar Tropfen. So sind wir heute mit unseren Outdoor-Aktivitäten besonders vorsichtig. Wir sind zwar nicht wasserscheu, wollen aber nicht nass werden. Isa und Helmut schlagen eine kleine Wanderung über die Klippen vor. Da schließen wir uns gerne an. Bloß nicht zu weit vom Womo weg! Gut, dass wir zu Fuß unterwegs sind; denn falsches Parken auf den Klippen kann hier richtig teuer werden.
Weit kommen wir sowieso nicht, denn wir laufen Richtung Olhos de Agua. Privatgrundstücke, Hotels und Appartmenthäuser versperren den Weg. Wir laufen in den Ort hinein und setzen uns vor ein kleines Eiskaffee mit Espresso und Galao.




Rechtzeitig vor dem Regen sind wir auch schon wieder zurück am Womo. Selbst die hartgesottenen Boulespieler weichen vor den Himmelsergüssen.

Freitag, 18. Januar 2019

Falesia 11. Tag


Dieser Tag steht ganz im Zeichen eines gemeinsamen Mittagessens. Das heißt, wir sind voll ausgelastet. So bereiten wir uns bis gegen ein Uhr geistig und körperlich auf das Event vor. Dann laufen wir zusammen mit Isa und Helmut die vielleicht 300 Meter bis zu dem Lokal, wo wir letzte Woche schon einmal waren und wo es uns so gut gefallen hat. Heute ist es aber auch ganz gut besucht. Doch wir finden noch einen sonnigen Tisch. Diesmal ist es aber leider nicht ganz so toll wie beim letzten Mal. Neben uns müssen wir notgedrungen den mehr oder weniger albernen Gesprächen zweier schon etwas alkoholisierter deutscher Urlauberpärchen beiwohnen. Auf der anderen Seite wird gerade Mörtel angerührt, um eine Mauer auszubessern. Und die Karte hält leider auch nicht, was sie verspricht, denn nicht alles, was drauf steht, ist auch vorrätig. Trotzdem werden wir fündig.

Am Geschmack des Essens lässt sich aber zum Glück nicht mäkeln, wenn wir auch beim letzten Mal etwas zufriedener waren. Zurück am Womo müssen wir uns von dieser anstrengenden Tätigkeit erst einmal ausruhen. Als die Sonne sich wieder hinter die Klippen zurück zieht, wird es wie immer kühl und wir ziehen uns ebenfalls zurück. Auch unserem Nachbarhund Dorsey ist etwas frischlich.

Donnerstag, 17. Januar 2019

Falesia 10. Tag


Dorsey, unser Nachbarhund, winkt uns zum Abschied. Aber da sollte er sich keinen falschen Vorstellungen hingeben. Wir kommen wieder – heute noch. Unser Ziel ist erst einmal Aldi, denn wir müssen unbedingt unsere Vorräte auffüllen. Zwar haben wir einen kleinen Supermarkt direkt am Stellplatz gegenüber, aber eben nur einen kleinen. Unser Navi lotst uns nach Boliqueime. Wir bekommen gerade noch einen Platz für unser Womo. Es ist hier nämlich ziemlich voll. Zudem sind für uns die meisten Parkplätze nicht nutzbar, weil die Überdachung für uns viel zu niedrig ist. Nach dem Einkauf fahren wir wenige Kilometer zu einer uns bekannten Gastankstelle. Doch da haben wir Pech. Der Gasvorrat an der Tanke ist erschöpft und Nachschub wird erst für den nächsten Tag erwartet. Was tun? Wir befragen eine unserer vielen Apps, wo denn die nächste Gastankstelle sein könnte. Wir werden auch fündig, geben die Koordinaten ins Navi ein und fahren los. Doch nicht allzu weit. Als es nämlich zu einer Unterführung geht, ruft Karin entschieden „Halt!“. 2,50 m Durchfahrtshöhe ist für unser Womo dann doch zu wenig. Also umkehren und einen anderen Weg finden. Schließlich kommen wir doch heil an der Tankstelle an und füllen unsere Tankflasche. Außerdem stellen wir fest, dass diese Tankstelle wesentlich leichter anzufahren ist als die in Boliqueime und näher am Stellplatz liegt. Wir sollten sie uns merken. Zurück am Stellplatz haben wir uns ruckzuck wieder eingerichtet. Übung macht den Meister. Obwohl das Wetter heute etwas launisch ist, setzen wir uns zum verspäteten Frühstück vors Womo. Etwas launisch heißt, dass sich immer mal ein paar Wolken vor die Sonne schieben und dazu ein etwas kühlerer Wind aufkommt.

Dann setzen wir uns fast ohne Übergang zum Kaffee zu Isa und Helmut, wo wir uns ein bisschen Gebäck „Pasteis de Nata“ vom Aldi schmecken lassen. Der Hund von gegenüber dient Helmut als Fotomodell.

Mittwoch, 16. Januar 2019

Falesia 9. Tag


Wir haben heute den Markt in Quarteira auf dem Plan. Zuerst aber ist fleißiges Pedaletreten angesagt. Da unsere Freunde Isa und Helmut keine E-Bikes haben, geben wir uns solidarisch und verzichten auf unsere Antriebshilfe. Ganz klug ist das allerdings nicht, denn unsere E-Bikes sind um einiges schwerer. Macht nichts, ein bisschen Sport schadet uns sicher auch nicht. Wir sind recht schnell in Vilamoura, wo wir eigentlich an der Promenade entlang fahren wollen. Leider finden wir den passenden Abzweig nicht. So fahren wir Kreisel für Kreisel durch den Ortskern bis nach Quarteira. Dort weiter Kreisel für Kreisel, bis wir kurz hinter Lidl den Wochenmarkt erreichen. Wir sperren unsere Räder ab und bummeln durch den Markt.
Hier ist normalerweise ein Wohnmobilstellplatz, aber mittwochs müssen alle Womos auf einen benachbarten Parkplatz ausweichen, um dem geschäftigen Treiben Platz zu machen. Kaum betreten wir den Markt, werden uns schon ganz günstige goldene Schweizer Uhren angeboten. Eher nicht! Auf dem Markt selbst werden drei von uns bei den Gürteln fündig, Helmut besorgt etwas Kulinarisches für uns alle. Anschließend besuchen wir Freunde auf dem „Ausweichparkplatz“ und treten dann die Rückfahrt an. Jetzt finden wir recht gut zur Promenade, wo wir uns in einem kleinen Restaurant erst einmal stärken. Die restliche Rückfahrt geht an ein paar „Sehenswürdigkeiten“


 und einem Chinaladen vorbei.

Dienstag, 15. Januar 2019

Falesia 8. Tag


Wir unternehmen mit Isa und Helmut eine kleine Wanderung an der Küste entlang. Zunächst steigen wir die Treppen hinab an den Strand. Unser Weg führt uns zum Praia dos Tomatos. Unterwegs bekommen wir allerhand zu sehen. Da werden Jakobsmuscheln angespült, natürlich ohne Inhalt, aber gut für die Sammlung.
Wir lassen unseren Blick immer wieder zur Steilküsten schweifen. Manche Pflanzen, wie dieser Kaktus, trotzen allen Witterungs- und Erosionseinflüssen.
Auch mehr oder weniger begabte Maler und Zeichner müssen sich hier verewigen,
wobei diese „Kunst“ sicher sehr schnell vergänglich ist, auch wenn hier schon wegen des Halteverbotes mit wenig Kraftfahrzeugverkehr zu rechnen sein dürfte.
Die Schafe und Ziegen am Klippenrand stört das überhaupt nicht.
Am Praia dos Tomatos verlassen wir den Strandabschnitt und marschieren nun auf den Klippen wieder zurück.