Sonntag, 2. August 2015

Steinhude 95 km



Nachdem wir unsere Schleswig-Holstein-Tour aus regnerischen Gründen recht kurz gehalten haben, wollen wir nun eine kleine Weser-Tour anhängen. Wir fahren aber einen Umweg über Hannover, wo wir einen unserer Söhne besuchen. Dumm nur, dass wir mit unserem Womo dort nicht ganz hin dürfen. Er wohnt in einer Umweltzone, die nur für Fahrzeuge mit grünen Plaketten freigegeben ist. Unser Womo bekäme aber höchstens eine gelbe und bleibt damit von der Innenstadt ausgesperrt. So parken wir etwas östlich der B 3, also außerhalb der Umweltzone und lassen uns von unserem Sohn mit seinem Pkw abholen. Nachts fahren wir dann mit seinem Pkw zurück zum Womo, um am nächsten Morgen zum Frühstück wieder mit seinem Pkw in die Innenstadt zu fahren. Alles in allem fahren wir mit seinem Pkw fast dreißig Kilometer Shuttleservice. Ob das umweltschonend ist?

Nach dem Frühstück brechen wir auf in Richtung Weser, wollen aber erst an das Steinhuder Meer. Wegen der Umweltzone müssen wir natürlich auch wieder einen Bogen um Hannover herum machen, anstatt den direkten Weg zur A 2 zu nehmen. Doch die A 2 macht ihrem schlechten Ruf wieder alle Ehre und begrüßt uns mit einem Stau. Unser Navi lotst uns über eine Querverbindung von der A 7 zur A 2 um den Stau herum. Doch die nächste Überraschung folgt sogleich: Die Ausfahrt nach Steinhude ist – aus geheim gehaltenen Gründen - gesperrt. Also weiter zur nächsten Ausfahrt und auf Nebenstraßen zurück. Wir müssen nun durch Wunstorf fahren. Da sind wir nicht allein. Die Folge: Stop and Go. Schließlich kommen wir aber doch auf einem kleinen Platz in Hagenburg an. Aber dort gefällt es uns nicht. Wir haben nicht einmal Platz, um uns vor oder hinter oder neben das Womo zu setzen. Liegt wohl an der Wochenend- und Ferienzeit. Hier wollen wir nicht bleiben. Für eine reine Übernachtung wäre es zwar in Ordnung, für mehr aber auch nicht. Daher fahren wir ein paar Kilometer weiter auf einen sogenannten „Top-Platz“ in Steinhude.
Top ist jedenfalls der Preis. Elf Euronen! Im letzten Jahr waren es noch neun fünfzig. Aber an solche Preiserhöhungen müssen wir uns Wohl oder Übel gewöhnen. Achim ist neugierig und erkundet den Platz: Die Entsorgung ist annehmbar. Ein Rost fängt das Abwasser auf. Ein Einlass für die Potti ist ebenfalls vorhanden. Frischwasser oder Strom kosten aber extra. Die Sanitäranlagen sind sauber, auch wenn sie die Titulierung in der Mehrzahl nicht verdienen. Für männliche Menschen stehen ein Urinal, ein Pott und zwei Duschen zur Verfügung. Letztere kosten extra. Zum Glück wollen diese Anlage(n?) nicht alle etwa 180 Womobesatzungen auf diesem Platz gleichzeitig nutzen. Aber immerhin finden wir einen schönen Platz mit einem schattigen Baum, unter dem wir so richtig faulenzen können.