Donnerstag, 31. August 2017

Niederlande 2017 - Hodenhagen 55 km


Die letzten Tage, wenn man es genau nimmt, Wochen waren ganz schön anstrengend. Wir hatten eine mit Untätigkeit entstandene Lücke in unserem Leben mit Tätigkeit zu füllen. Wegen ein paar Arztterminen waren wir vor Ort gebunden. Wir konnten nicht einmal zu einem runden Geburtstag einer sehr guten Freundin fahren. Also was tun? Wir haben unser Wohnzimmer renoviert. Naja, wir waren das nicht ganz alleine. Unser Nachbar hat da viel mehr Geschick und hat uns tatkräftig unter die Arme gegriffen. Trotzdem waren wir so in etwa zwei Wochen beschäftigt. Aber dann waren wir fertig, sowohl mit dem Wohnzimmer als auch mit den Nerven. Unseren ebenfalls runden Hochzeitstag und dann noch runden Geburtstag von Karin haben wir nur im Dämmerzustand mitbekommen.

So starten wir auch einen Tag früher als geplant nach dem Motto: Nichts wie weg! Wir wollen den ganzen September nach Holland auf einen Campingplatz, wo wir uns mit Freunden treffen, um gemeinsam zu Kiten, jedenfalls was die Männer betrifft. Aber auch für unsere Frauen wird es hoffentlich ein schöner Aufenthalt werden. Doch zunächst haben wir ein anderes Problem. Am 24. September ist Bundestagswahl, und als guter Bürger fühlen wir uns verpflichtet, unserem Wahlrecht nachkommen zu müssen. Die Frage ist nur: Wie? Unsere Gemeinde hat uns nämlich trotz Nachfragen noch keine Wahlbenachrichtigung und demzufolge auch keine Briefwahlunterlagen zukommen lassen. Laut Gesetz ist das korrekt, aber halt doch irgendwie blöd. Also bestellen wir am Tag unserer Abreise die Briefwahlunterlagen online nach den Niederlanden. Kurz bevor wir ins Womo steigen kommt der Briefträger und bringt uns die Wahlbenachrichtigungen. Der hätte auch ein paar Minuten eher kommen können. Wir machen noch einen Umweg zur Gemeinde, wo wir unsere Briefwahlunterlagen schon eingetütet vorfinden und können unserer Bürgerpflicht nachkommen. Dann kann es endlich losgehen. Nach ein paar Kilometern kommen wir an einer Biogasanlage vorbei. Achim setzt den Blinker und fährt zur Anlage. Er möchte unser Womo wiegen, was gar nicht so einfach ist. Wo findet man denn eine geeignete Waage? Wir haben einerseits Glück. Wir werden gewogen. Andererseits haben wir Pech. Wir wissen jetzt, wie schwer wir sind. Wie immer ist es etwas mehr als gedacht. Da werden wir uns wohl künftig etwas beschränken müssen. Inzwischen ist es aber schon so spät geworden, dass wir nicht mehr allzu weit fahren wollen. So finden wir ein schönes Plätzchen für die Nacht in Hodenhagen.