Dienstag, 27. Juni 2017

Fiat Ducato

Wir haben uns ein neues Wohnmobil gekauft. Die Basis ist ein Fiat Ducato, die am häufigsten verwendete Basis. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich bin mit der Basis äußerst zufrieden. Ich könnte richtig ins Schwärmen geraten. Aber ich will hier über meine ersten Eindrücke schreiben. Wer mich kennt, weiß, dass jetzt einiges an Frotzelei und Sarkasmus folgt. Das ist beabsichtigt. Schließlich ist das kein Blog für gesicherte Lebensweisheiten, sondern zur gefälligen Unterhaltung.

Als erstes bekommen wir vom Verkäufer eine ausführliche Einweisung in das gesamte Fahrzeug. Der Schwerpunkt liegt allerdings beim Aufbau, was bei einem Wohnmobil auch durchaus logisch und sinnvoll erscheint. Dass es dann hinterher doch noch sehr viele Fragen gibt, merken wir – um das Wort zu wiederholen – hinterher.

Die Einweisung schließt mit einer schriftlichen Bestätigung über die Einweisung und der Übergabe der Dokumentation für das Fahrzeug ab – gefühlte 10 Kilo. Die Hälfte des Gewichtes betrifft das Basisfahrzeug. Früher lag die Dokumentation im Handschuhfach, jetzt befindet sie sich aus Platzgründen in der Heckgarage.

Ich nehme mir die Bedienungsanleitung für den Ducato vor – ein knappes Kilo in Deutsch – immerhin. Vom Seitenumfang her sind es über 370 Seiten. Genau habe ich das nicht überprüft, weil es am Anfang und am Ende ein paar nicht nummerierte Seiten gibt. Ansonsten fängt die Nummerierung bei „4“ an und hört bei „370“ auf. Gleich die nicht nummerierte Seite 1 jagt mir einen gehörigen Schrecken ein. Ich soll mir die gesamte Anleitung vor der ersten Fahrt sorgfältig durchlesen. Was mache ich, wenn der Händler heute Abend die Tore schließt? Vielleicht schaffe ich das Werk dann bis zum nächsten Morgen.

Weiter lese ich, dass diese Bedienungsanleitung für alle Fiat Ducato-Versionen gilt und ich mir die für mein Modell passenden Angaben herauspicken soll. Schon besser. Aber welche Version habe ich eigentlich? Dafür finde ich erst einmal keine Angabe. Macht auch nichts, weil ich dann lese, dass Fiat sich jederzeit Änderungen vorbehält, die ich im Fiat-Kundendienstnetz in Erfahrung bringen kann.

Dann stellt mich die nächste Seite, also Seite 2, vor Probleme, die ich vorher gar nicht kannte. Bisher hatte ich ein Fahrzeug immer gestartet, indem ich den Zündschlüssel gedreht hatte. Jetzt muss ich selbigen in Stellung „MAR“ bringen, warten bis zwei bebilderte Kontrollleuchten nicht mehr leuchten und nun den Zündschlüssel auf „AVV“ drehen. Falls jetzt der Motor anspringt, kann ich den Zündschlüssel wieder loslassen. Ein Glück, dass der Motor anspringt, denn es ist nicht beschrieben, wie lange ich sonst den Zündschlüssel festhalten müsste. Außerdem ist das Ablesen der Stellungen „MAR“ und „AVV“ auch rein körperlich sehr beschwerlich. Ich muss meinen Kopf irgendwie in Verbindung mit dem Schaltknüppel bringen, denn nur aus diesem Winkel ist ein Ablesen möglich.

Apropos Schlüssel. Ein paar Seiten später (Seite 13) – nicht vorher! - werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich beim Öffnen des Schlüssels, also so eine Art Klappschlüssel, selbigen nicht zu nahe an die Augen halten soll. Da wäre ich nie drauf gekommen.

Jetzt wird es aber auch gleich kompliziert. Ich lese den Klammersatz „für Versionen/Märkte, wo vorgesehen“ zum ersten, aber bei weitem nicht zum letzten Mal. Nur wird nirgends erklärt bzw. ich finde es nirgends, welche Version ich habe, bzw. welche Version gemeint ist. Mit den Märkten genau das Gleiche. Klar, hier ist nicht der Wochenmarkt in unserem Ort gemeint, aber ist der betreffende Markt, Deutschland, die Europäische Union oder sonstwas? Es bleibt mir ein Rätsel.

Also hilft nur das Ausprobieren. Der folgende Punkt: die Alarmanlage. Wenn sie ausgelöst wird, dann für ca. 26 Sekunden. D. h. es könnten auch 25,5 oder 26,4 Sekunden sein; aber nicht 25,4 oder 26,5 Sekunden. Ob dieses Wissen schlauer macht? Vor allem, wenn man gleich liest, das der Alarm je nach Bestimmungsland auslöst. Frage meinerseits: Löst der Alarm dann in Deutschland aus, in Spanien aber nicht?

Auf Seite 16 wird der Käuferkreis auf ein elitäres Maß eingeschränkt. Die Sitzeinstellung funktioniert nur bei Körpergewichten zwischen 40 und 130 kg. Sehr große und sehr kleine Menschen hatten immer schon Probleme bei der Sitzeinstellung. Jetzt betrifft das also auch Hungerhaken und Schwergewichtler.

Nun gibt es den Ducato auch mit Zusatzheizung. Früher nannte man das Standheizung. Wird also wohl etwas Ähnliches sein, wenn nicht sogar das Gleiche. Um auf Nummer Sicher zu gehen, weist Fiat mich auf Seite 47 darauf hin, dass ich diese Heizung nicht in geschlossenen Räumen betreiben soll; zwar nur als Fußnote, dafür aber gleich zweimal hintereinander, eigentlich untereinander. Doppelt hält besser.

Ab Seite 49 habe ich mich intensiv mit der wirklich äußerst komplizierten Funktion des automatischen Fernlichts befasst, um anhand eines kleinen Bildchens auf Seite 51 zu erfahren: „Ich habe gar kein automatisches Fernlicht!“ Gott sei es gedankt.

Nun wird es akademisch. Bei der weiteren Befassung mit den Scheinwerfern lese ich auf Seite 79, dass mein Ducato für Deutschland und damit für den Rechtsverkehr zugelassen und ausgerichtet ist. Sollte ich auf die Idee kommen, etwa in Richtung Linksverkehr zu fahren, muss ich eine „studierte Klebefolie“ anbringen, die beim Fiat-Kundendienstnetz erhältlich ist. Jetzt zählen also Autowerkstätten auch schon zu Universitäten.

Auf Seite 113 erfahre ich mehr über den Begriff „voll“. Ich zitiere vorsichtshalber: „Um zu vermeiden, dass Kraftstoff wird und die maximale Füllmenge überschritten wird, das Nachfüllen nach der Befüllung des Tanks vermeiden.“ Zitat Ende. Ich betone hier nochmals ausdrücklich. Dieses Zitat ist aus der deutschen Betriebsanleitung.

Wie jeden verantwortungsvollen Autofahrer interessieren mich die korrekten Reifenfülldrucke. Diese findet man in der Betriebsanleitung auf Seite 281 sehr ausführlich und für alle Eventualitäten beschrieben. Je nach Reifengröße und sonstigen Kriterien schwankt der richtige Druck zwischen 4,0 und 6 Bar. Aber da muss ich mich nicht wirklich durchbeißen. Die komplette Seite ist mit einem blauen Stempel „Ungültig“ ungültig gemacht. Welche Drücke (oder heißt es Drucke) nun gelten, bleibt diese Bedienungsanleitung schuldig. Kleiner Exkurs: Die Bedienungsanleitung des Aufbauherstellers gibt hierzu unmissverständlich Auskunft. Sie behauptet, dass nur die dort angegebenen Drücke zu verwenden sind. Als ich das gemacht habe, haben die Reifenluftdrucksensoren Alarm geschlagen.

Soweit zur Fiat Ducato-Bedienungsanleitung – fürs Erste. Es gibt noch
eine Fiat Ducato Garantie- und Service-Anleitung, ca. 250 Seiten in mehreren Sprachen
ein Fiat Ducato-Kundendienstverzeichnis, ca. 70 Seiten
ein Fiat-Ducato-Wartungsintervallverzeichnis, ca. 20 Seiten in mehreren Sprachen
ein Fiat-Ducato-Sicherungsverzeichnis, ca. 30 Seiten in mehreren Sprachen
ein Fiat-Ducato-Ergänzungsheft, ca. 60 Seiten, welches Neuerungen zu allem aufweist. Eigentlich sind es zwei Ergänzungsheftchen, eines neuer als das andere.

Donnerstag, 15. Juni 2017

Hof 160 km


Leider müssen wir uns heute vom Main verabschieden. Zunächst tun wir das bei unseren Nachbarn. Dann fahren wir zu unserem Weinhändler und laden den gekauften Wein in unser Womo. Den Anweisungen des Navis folgen wir auf die Autobahn und fahren in unsere alte Heimat nach Oberfranken. Dort besuchen wir erst einmal gute Freunde, trinken Kaffee und essen leckeren Kuchen. Dann die restlichen Kilometer. Hier wollen wir übers Wochenende bleiben und hier endet unsere Frankentour.

Mittwoch, 14. Juni 2017

Obereisenheim 3. Tag


Heute wieder ein bisschen sachte angehen. Wir wollen nur ein wenig radeln und cachen. Ohne große Anstrengungen. Es geht gemütlich am Main entlang. Gemütlich, weil wir auf einer Wiese fahren müssen, auf der es nur mühsam und langsam möglich ist. Am ersten Cache angekommen müssen wir wieder einmal ganz tapfer Brennnesseln und ähnliches Unzeug überstehen, sind dann aber erfolgreich. Weiter geht es und wir treffen Einheimische, die natürlich wissen wollen, warum wir hier und nicht auf dem viel einfacheren Radweg unterwegs sind. Also erst das Cachen erklären und dann beim nächsten zeigen wie es geht. Wenig später setzen wir in Wipfeld mit der Fähre über und kommen an einem Technik-/Militärmuseum vorbei. Das schauen wir uns genauer an und staunen über die vielen Exponate. So vergeht die Zeit recht schnell. Wir schaffen noch einen letzten Cache, bei dem wir sogar einen Teil zu Fuß gehen müssen, weil die Fahrräder für einen so steilen Hang wirklich nicht geeignet sind.
Nun müssen wir eigentlich in Fahr wieder auf die andere Mainseite. Dort entscheiden wir uns aber um. Wir machen einfach kehrt und fahren zurück bis zur Fähre nach Obereisenheim. Auf der anderen Mainseite gehen wir in ein Gasthaus und genießen ein sehr spätes Mittagessen.
Anschließend ruhen wir uns wieder am Womo aus und klönen mit unseren Nachbarn.

Dienstag, 13. Juni 2017

Obereisenheim 2. Tag


Da wir gestern für das leibliche und das geistige Wohl gesorgt haben, müssen wir heute wieder einiges abtrainieren.
So fahren wir mit den Fahrrädern nach Wipfeld, setzen mit der Fähre auf die andere Mainseite und machen uns an den Bocksbeutel. Nein! Das ist jetzt so kein wirklicher Wein. Ehrlich. Das ist eine Cacherunde mit vielen Caches, die der Owner in Form eines Bocksbeutels auf die Landkarte gezaubert hat. Dazu mussten wir vorher einige Aufgaben lösen, um die Zielkoordinaten zu erhalten. Wir sind auch richtig gut. Nur ein einziger Cache kann sich erfolgreich vor uns verstecken. Doch auch dieses Rätsel wird gelöst. Als wir dem Owner unseren Bericht abliefern, hat er ein Einsehen. Der Cache sei kürzlich etwas verlegt worden, was wir nicht wissen konnten. Aber weil wir sonst alle gefunden hatten und sein Rätsel auch richtig gelöst hatten, erlaubt er uns, diesen Cache doch noch mit einem Smiley zu versehen.
Danach geht es mit der Fähre wieder zurück nach Wipfeld, wo wir einen kleinen Biergarten ansteuern, um uns mit Kaffee und Kuchen zu stärken. Leider ist der Kuchen schon ausgegangen, so dass wir uns mit „Obatztem“ zufrieden geben müssen.
Zurück am Womo setzen wir uns in die Sonne und genießen den Rest des Tages.

Montag, 12. Juni 2017

Obereisenheim 45 km


Heute wollen wir weiter. Wir verabschieden uns von unseren Nachbarn und los geht es. Zuerst zur Ver- und Entsorgung, dann zur Gastankstelle (Unser Kühlschrank muss bei diesen Temperaturen Schwerstarbeit verrichten.), dann zu Netto (Lebensmittel werden immer gebraucht.), dann in Würzburg zu Decathlon (Da geht immer was.) und schließlich nach ein bisschen Berg- und Talfahren erreichen wir Obereisenheim.
Hier waren wir schön öfters im Winter, wenn wir vom Skifahren zurück kamen. Im Sommer ist es hier aber auch sehr schön, so direkt mit Blick auf den Main.
Kaum haben wir uns eingerichtet, kommt der Eismann auf den Platz gefahren. Das können wir uns nicht entgehen lassen.
Aber dann das Wichtigste: Wir können hier unseren Weinvorrat auffüllen. So marschieren wir mit guter Unterlage im Magen ein paar Hundert Meter zu unserem Stammwinzer und verkosten sein Angebot. Wie immer sind wir hoch zufrieden, glauben wieder einmal Unterschiede zu den Vorjahren zu schmecken und machen unsere Bestellung fertig. Abholen wollen wir sie aber erst bei der Abfahrt, sonst kriegt der gute Wein noch einen Hitzeschock. Dann wanken wir zurück zum Womo und setzen uns am Main in den Schatten von einigen Bäumen. Das ist das Beste, was man nach einer Weinverkostung tun kann – außer schlafen vielleicht.

Sonntag, 11. Juni 2017

Thüngersheim 5. Tag


Absolut fauler Tag. Wir tun den lieben langen Tag gar nichts, sitzen nur im Schatten unserer Markise. Es ist heiß und kein Lüftchen regt sich. Hin und wieder blicken wir sehnsüchtig zum Schwimmbad. Dort wartet eine angenehme Abkühlung. Aber wir sehen auch die vielen Menschen, die am heutigen Sonntag das Bad bevölkern. Da wollen wir dann doch nicht hin. So begnügen wir uns am Abend mit einer kühlen Dusche im Womo.

Samstag, 10. Juni 2017

Thüngersheim 4. Tag


Kurz überlegen wir, ob wir draußen frühstücken sollen. Aber das Gras ist noch nass. Ein guter Grund für Frühstück im Womo. Wir wollen heute nur ein bisschen mit dem Fahrrad fahren und ein paar nahe gelegene Caches einsammeln. Schließlich haben wir die letzten Tage genug geleistet. Also auf geht‘s zum ersten Cache. Die Koordinaten passen nicht ganz genau. Aber der Hinweis ist deutlich. Trotzdem haben wir Probleme. Erst als wir die Terrain-Einstufung 1,5 ignorieren und Achim das Klettern anfängt, werden wir fündig. Da saß dem Owner wohl der Schalck im Nacken. Weiter geht es bergauf bergab. Zum Glück haben wir E-Bikes. Einmal müssen wir sogar zu Fuß weiter, weil der Pfad für Fahrräder wirklich nicht geeignet ist. Allerdings hätten wir uns das genauso gut sparen können, denn der Cache war letztendlich doch mit Fahrrädern erreichbar. Unser GPS hat uns da einen Streich gespielt. Dann geht es wirklich sehr steil bergauf. Ohne unsere E-Bikes kaum machbar. Auch so kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Dann wieder durch einen Wald steil bergab. Jetzt ist es so steil, dass wir unsere Räder lieber schieben bzw. mit angezogenen Bremsen nebenher laufen. Dabei sollte das doch ein ganz ruhiger Tag werden! Beim vorletzten Cache tappt Achim leider in Brennnesseln und kratzt sich die Arme auf. Findet ihn aber trotzdem nicht. Karin sucht dort, wo Achim war, aber etwas vorsichtiger und wird fündig. Grrr!!! Auf dem Rückweg noch einen leichten aber schönen Cache eingesammelt und dann sind wir wieder total verschwitzt am Womo. Nix war‘s gewesen mit einer kleinen Radtour. Den Kaffee haben wir uns wirklich verdient. Dann ziehen wir noch ein paar Bahnen im Schwimmbad. Was für eine Wohltat! Der Abend ist dem Grillen geweiht.

Freitag, 9. Juni 2017

Thüngersheim 3. Tag


Beim Frühstück überlegen wir angestrengt, wohin wir heute fahren sollen. Zu berücksichtigen ist, dass für heute Nachmittag und Abend Schauer und Gewitter angesagt sind. Morgen soll es wieder schön werden. Daher planen wir wieder um und entschließen uns zu bleiben. Wir haben ja von dem Ort noch nichts gesehen. Also nutzen wir den noch schönen Vormittag für eine Multi-Cache-Tour. Auf diese Weise lernen wir den Ort am einfachsten kennen. Zwar vertun wir uns gleich bei der ersten Aufgabe, aber dann läuft es wie geschmiert. Der Ort ist wirklich hübsch. Viele enge Gassen mit alten Häuserfassaden, zum großen Teil liebevoll restauriert und mit bunten Blumen geschmückt. Wir finden sogar einen Metzger, einen Bäcker, einen Tante Emma-Laden und bei einer Station des Multis ein verlockendes Wirtshaus mit einer noch verlockenderen Speisekarte: Rehschäufele, Schweineschäufele, Frankenwein und Schwarzbier. Da ist jeder Widerstand zwecklos. So gestärkt kaufen wir noch ein paar Lebensmittel fürs Wochenende und erreichen unser Womo gerade noch vor den ersten Tropfen. Das haben wir gut gemacht!

Donnerstag, 8. Juni 2017

Thüngersheim 2. Tag


Alles spricht für einen schönen, sonnigen und trockenen Tag. Sogar der Wetterbericht klingt verheißungsvoll. Also satteln wir endlich unsere Fahrräder und machen uns auf Cachetour. Am Main entlang ist das auch nicht so schwer.
Zum einen geht es fast ausnahmslos in der Ebene ohne große Steigungen. Zum anderen gibt es hier eine große Menge Caches direkt an den schön angelegten Radwegen. So müssen wir alle paar Hundert Meter immer wieder anhalten, um einen Cache zu suchen, zu finden und zu loggen. Das bremst zwar die Geschwindigkeit, erhöht aber den Erfolgs- und Spaßfaktor. Auch trifft man andere Cacher und kann ein bisschen fachsimpeln.
In Veitshöchheim überqueren wir den Main und fahren in der entgegengesetzten Richtung wieder zurück, aber auf der anderen Mainseite. Wir können unterwegs sogar unser Womo auf der anderen Mainseite ausmachen.
Auch treffen wir eine Cacherin wieder, die die gleiche Tour wie wir macht, aber in umgekehrter Reihenfolge. Ein kleines Manko gibt es aber. Die Caches auf dieser Seite sind sehr in den Uferbereich eingepasst. Daher muss Achim dauernd durch Brennnesseln waten, um an sie heranzukommen. Was tut man nicht alles für einen Smiley? In Zellingen überqueren wir nochmals den Main, fahren wieder in die entgegengesetzte Richtung und damit unserem Stellplatz entgegen. Unterwegs sehen wir drei Gleitschirmflieger.
Das heißt einer fliegt wirklich, ein anderer landet unsanft auf einem Feldweg und ein dritter ist damit beschäftigt, seinen Schirm aus dem Gebüsch zu klauben. Eine Frau, die wohl mit den Fliegern in Verbindung steht, meint, der Wind sei wohl nicht so toll. Das kennen wir auch vom Kiten. Nach gut vierzig erfolgreichen Caches in fünfeinhalb Stunden erreichen wir unser Womo und gönnen uns eine ausgiebige Kaffeepause und ein paar Scheiben belegte Brote. Cachen und Radfahren macht hungrig. Danach nutzen wir die unmittelbare Nähe des örtlichen Freibades zu unserem Stellplatz und ziehen ein paar Bahnen. Anschließend gönnen wir uns jeweils ein Eis und dann eine ausgiebige Dusche. Zurück am Womo lassen wir den Tag im Schatten ausklingen.


Mittwoch, 7. Juni 2017

Thüngersheim 230 km


Der Morgen sieht grau aus. Außerdem regnet es immer mal wieder. Cachen per Fahrrad oder per Pedes? Nahe kleine Runde oder weiter entfernt große Runde? Was für Fragen uns doch heute so bewegen! Nach reiflicher Überlegung werfen wir die Planung komplett über den Haufen und entschließen uns, nochmal einen Fahrtag einzulegen. Also kurz zu Fuß bei Aldi ein paar Kleinigkeiten einkaufen und dann geht es schon los Richtung Mainfranken. Wohnmobilisten sind aber auch unberechenbar! Das Wetter während der Fahrt bestärkt uns in unserer Entscheidung. Sonnige Abschnitte wechseln ständig mit kräftigen Regenschauern ab. Wir wären ganz schön nass geworden. In Thüngersheim finden wir schnell den Stellplatz. Dabei stellen wir fest, dass uns unsere Erinnerung wohl getäuscht hat. Wir dachten, wir wären hier schon einmal gewesen. Aber wohl doch nicht. Macht nichts. Der Platz ist jedenfalls auf den ersten Blick in Ordnung. Wir riskieren sogar einen kleinen Spaziergang als die Sonne herauskommt. Betonung liegt auf klein. Nach wenigen Minuten ziehen wieder dunkle Wolken heran. Schnell drehen wir um und schaffen es gerade noch vor dem nächsten Schauer.

Dienstag, 6. Juni 2017

Frankentour 2017 - Wanfried 270 km


Es ist nun über ein halbes Jahr her, dass wir unsere Winterreise abgebrochen hatten. Inzwischen hat sich sehr viel ereignet. Nicht alles davon war gut. Ganz im Gegenteil. Aber nun wollen wir nach vorne schauen und unser altes Leben wieder zurück. Wir haben die Zeit des erzwungenen Nichtreisens genutzt und uns ein neues Wohnmobil gekauft. Da wir unser altes elf Jahre lang gefahren hatten, haben wir natürlich auch entsprechende Anforderungen an ein neues gestellt. Da es aber unmöglich ist, alle Wünsche erfüllt zu bekommen, haben wir selbst ein wenig nachgebessert. Das heißt, wir waren zig Mal im Baumarkt und haben Dinge gekauft, die wir unbedingt nachrüsten wollten. Dort ein Zwischenfach, hier eine zusätzliche Schublade, woanders noch eine USB-Buchse, um unsere Handys zu laden und so weiter. Nebenbei haben wir unser neues Mobil als Baufahrzeug genutzt. Unser ältester Sohn baut sich nämlich ein Haus. Da müssen Eltern und Schwiegereltern auch mal mit anpacken. Ist doch klar, in welcher Behausung wir auf der Baustelle übernachtet haben. Aber nun wollen wir wieder einmal richtig on the road sein. So packen wir unser neues Womo und fahren 270 Kilometer Richtung Süden nach Wanfried. Falls jetzt jemand fragt, wo das liegt und wie man darauf kommt. Der erste Teil ist leicht. Ein paar Kilometer vor Kassel von der A7 abfahren und dann ostwärts an der Werra entlang halten. Und wie man darauf kommt? Meine bessere Hälfte suchte in der Nähe von Bad Soden – Allendorf (Dort waren wir aber schon.) nach Gelegenheiten zum Cachen, möglichst von Stellplätzen für Wohnmobile aus. Wanfried hat als erster Anlaufpunkt „Hier!“ gerufen. Jetzt sind wir also in Wanfried und werden von einem schaurigen Gewitter empfangen. Aber das geht vorüber. Dann machen wir für den Anfang einen kleinen Spaziergang mit Cacheerfolg. Lange wollen wir nicht vom Womo weg, denn das Wetter ist nicht sehr vertrauenswürdig. Außerdem ist es Zeit fürs Abendessen. Dann die Füße hochgelegt und seit langem einmal wieder einen Abend im Womo genießen.