Donnerstag, 12. November 2015

Aufbaubatterien – ein ewiges Thema

Die kalte Jahreszeit hat begonnen und der Winter steht vor der Tür. Daher ist Womopflege angesagt. Ein ewiges Thema ist die Behandlung der Batterien im Womo. Die Starterbatterie in meinem Fiat Ducato will ich jetzt mal außen vor lassen. Die habe ich erst vor 3 Jahren erneuert, als ich merkte, dass sie bei Kälte ihren Dienst etwas widerwillig verrichtete. Also lieber Austausch vor Panne. Um den Rest wird sich dann schon die Inspektionswerkstatt und das Fiat-Ladegerät kümmern. Anders verhält es sich bei den Aufbau- oder Versorgungsbatterien. Hier muss ich als Eigner wohl ein bisschen mehr Eigenverantwortung übernehmen.

 
Ich hatte mir für mein Wohnmobil vor 5 Jahren 2 Running Bull AGM 59 501 gekauft. Da sie nun leider an Leistung verloren haben, habe ich sie durch 2 Running Bull AGM 59 201 ersetzt. Diese werden durch das Fiat-Ladegerät während der Fahrt mitgeladen. Während die Sonne scheint laden auch meine Solarzellen diese Batterien. Das dazugehörige Ladegerät kann auf den Typ AGM eingestellt werden. Beim Laden über Landstrom gibt es aber ein Problem. Das Ladegerät in meinem Wohnmobil ist ein CB 516 und kann nur zwischen Pb (Blei) bzw. Nass und Gel unterscheiden und lädt dann mit nachstehenden Werten:

Pb bedeutet Ladung bis zum Erreichen von 14,1 V, dann weiter für 90 Minuten, dann Absenkung auf Erhaltungsladung 13,5 V für 10 Stunden, dann Standby bis die Spannung unter 13 V sinkt. Gel will 14,3 V erreichen, lädt dann weiter für 8 Stunden, dann Absenkung auf Erhaltungsladung 13,8 V, dann Standby wie oben. Welche Einstellung ist für die 59 201 die bessere?

Hierzu schreibt die Firma Banner auf Ihrer Internetseite, dass die Ladespannung 14,8 V nicht überschreiten darf und das Ladegerät spannungsgeregelt mit IU-Kennlinie sein soll. Soweit erfüllt mein Ladegerät wohl die geforderten Voraussetzungen. Aber dann soll ein AGM/GEL-Ladeprogramm verwendet werden. Das bietet mein Ladegerät so nicht. Nun wird es haarig für den Laien wie mich. Also ab ins Internet und ein paar Foren durchforstet. Nach einer Stunde Recherche hatte ich für alle denkbaren Fehler die passenden Ratschläge parat und war so schlau wie zuvor. Nur ein Rat war wirklich hilfreich: Frag den Hersteller. Hab ich gemacht und umgehend eine wie ich meine kompetente Beratung erhalten. Diese möchte ich hier wiedergeben. Vielleicht hilft das dem einen oder anderen weiter.

Doch zunächst einmal der Hinweis zur Lösung meines Problems: Gel-Ladeprogramm, da dies den geforderten Werten am nächsten kommt.

Zur Erläuterung die Begründung der Firma Banner, die ich auszugsweise/sinngemäß wiedergeben möchte:

Alle modernen Batterien im Bereich Starten und Bordnetzversorgung haben eine Blei-Calcium-Legierung und eine höhere Ladespannung bis 14,8 V ist ideal. Viele Ladegeräte schaffen puncto Ladespannung leider diese Werte nicht. Eine Voll-Ladung der Batterie ist dann kaum möglich oder dauert ungewöhnlich lange.

Die Ladespannung steht im direkten Zusammenhang mit der Gasungsspannung. Das Gros der modernen Starter- und Bordnetzbatterien hat in der Legierung Ca beigefügt. Warum? Gasungsspannung wird nach oben gedrückt, wenig oder keine Gasung bewirkt keinen bzw. minimalsten Wasserverbrauch über die gesamte Batterielebensdauer. Somit eine absolut wartungsfreie Batterie (gilt für konventionelle Nassbatterien und Start/Stopp-Batterien).

Gasungsspannung
Antimon ca. 13,5 V Langzeitentladebatterien für Hobby und Freizeit, wie die Banner Energy Bull (positive und negative Gitter Blei-Antimonlegierung)
Hybrid ca. 13,8 V div. Starterbatterien: (positive Gitter Blei-Antimonlegierung, negative Gitter Blei-Calciumlegierung)
Calcium ca. 14,6 V sind die meisten modernen Starter- und Bordnetzbatterien, auch die Banner Running Bull AGM/EFB, Power Bull (positive und negative Gitter Blei-Calciumlegierung)

Ladespannung
Antimon ca. 14,0-14,2 V
Hybrid ca. 14,2-14,4 V
Calcium ca. 14.4-14,8 V“

Ich bedanke mich bei der Firma Banner und insbesondere bei Herrn Andreas Sperl für die o. a. Auskünfte und für die Erlaubnis zur Publizierung. Nun möchte ich zwar nicht zum Werbeträger werden, aber die Internetseite der Firma Banner kann ich nur als äußerst informativ gerade auch für Wohnmobilisten empfehlen.